GRATIS! Internet-Tageszeitung für alle, die in der Regio „etwas zu sagen haben“! Einfach „Hier schreiben Sie!“ benutzen! Mehr…

RegioTrends

Titelseite » Gut zu wissen! » Textmeldung

Gesamte Regio - -

23. Oct 2014 - 17:57 Uhr

Nachbericht zum Lesertelefon vom 23. Oktober 2014: Intimgesundheit in Herbst und Winter - Lactobacillen stellen natürlichen Schutz wieder her

Quelle: CandyBox Images - Fotolia.com
Quelle: CandyBox Images - Fotolia.com
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, es wird allmählich nass und ungemütlich. Mit dem Herbst kommt die Zeit, in der unser Körper anfälliger für Infektionen wird – auch solche, die mit Antibiotika behandelt werden. Doch eben diese können bei Frauen andere Infektionen begünstigen. Denn Antibiotika verändern den Säurehaushalt in der Scheide und schaffen einen idealen Nährboden für Bakterien, Pilze und Viren. Auch andere Faktoren wie Hormonumstellungen, eine Schwangerschaft oder die Verhütung mit der Pille können zu einer Vaginalinfektion führen. Wie Frauen ihre Intimgesundheit in der kalten Jahreszeit schützen können, dazu informierten Experten am Lesertelefon. Hier die wichtigsten Tipps zum Nachlesen:

Was sind mögliche Ursachen für eine Vaginalinfektion?
Dr. Ursula Jensen: Häufige Ursachen sind eine bakterielle Infektion oder eine Pilzinfektion, seltener sind Viren der Auslöser. Auch die Übertragungswege sind vielfältig: Krankheitserreger können durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, aber auch in der Sauna, im Whirlpool oder im Schwimmbad. Häufig werden auch Bakterien aus dem Darm durch eine Schmierinfektion übertragen, etwa bei Durchfall. Und nicht zuletzt können Veränderungen in der Scheidenflora zu einer Infektion führen, bedingt zum Beispiel durch hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder eine medikamentöse Therapie mit einem Antibiotikum.

Wie kann ich sie frühzeitig erkennen?
Dr. Ursula Jensen: Typische Symptome für eine Vaginalinfektion sind brennende Schmerzen, Rötung, Juckreiz und verstärkter Ausfluss, der unangenehm riecht. Aber auch häufiges Wasserlassen in Begleitung von Brennen kann ein Hinweis auf eine Vaginalinfektion sein. Um abzuklären, was hinter den Beschwerden steckt, sollten Sie auf jeden Fall Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Warum kommt es bei mir wieder und wieder zu Vaginalinfektionen?
Dr. Ursula Jensen: Ein Grund könnte sein, dass die Ursache nicht wirklich abgestellt wurde. Eine andere Möglichkeit, die in der Praxis häufig vorkommt, ist eine Veränderung der Scheidenflora. Dabei sind Milchsäurebakterien, so genannte Lactobacillen entscheidend: Sie halten den pH-Wert der Scheidenflora zwischen 4,0 und 4,5. Bei einem solchen Wert können sich Krankheitskeime kaum vermehren. Steigt der pH-Wert aber als Folge fehlender Lactobacillen, ausgelöst durch Infekt und die Scheidentherapie, kann es zu einer rezidivierenden Vaginalinfektion kommen.

Warum kann eine Antibiotikatherapie eine Vaginalinfektion begünstigen?
Dr. Ursula Jensen: Das Antibiotikum kann die Scheidenflora verändern – die Zahl der Lactobacillen sinkt, der pH-Wert steigt. Das ist der ideale Nährboden für das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Übrigens: Das gilt nicht nur für antibiotische Cremes, die lokal angewendet werden – auch die Einnahme von Antibiotika in Tablettenform kann die Scheidenflora negativ beeinflussen.

Wie kann ich mich generell vor Bakterien und Pilzen schützen?
Wolfgang Zinn: Die Begegnung mit Bakterien und Pilzen lässt sich im normalen Leben kaum verhindern. Allein die räumliche Nähe der Vagina zum Darmausgang stellt ein Infektionsrisiko dar. Aber die Natur hat selbst einen intelligenten Schutzmechanismus etabliert: Die in der Scheide enthaltenen Lactobacillen verhindern auf vielfache Art und Weise die Entstehung von Infektionen. Der beste Schutz besteht also in der Aufrechterhaltung dieser natürlichen Bakterienbesiedlung innerhalb der Scheide. Jegliche übertriebene Hygiene, insbesondere das Durchführen von vaginalen Spülungen, zerstört diese natürliche Infektabwehr.

Wann sollen Lactobacillen zugeführt werden?
Wolfgang Zinn: Grundsätzlich immer dann, wenn die gesunde Bakterienbesiedlung in der Scheide gestört ist und der rasche Wiederaufbau einer gesunden Vaginalflora notwendig wird, also zum Beispiel nach antibiotischen Behandlungen. Lactobacillen können bei einer Antibiotika-Therapie auch vorbeugend eingesetzt werden, um eine Störung der Scheidenflora zu verhindern. Kommt es wiederholt zu vaginalen Infektionen, sollte die Vaginalflora durch einen Frauenarzt oder eine Frauenärztin überprüft werden. Neben der mikroskopischen Diagnostik können hier auch der pH-Wert, also der Säuregehalt des Scheidenmilieus, und die hormonelle Versorgung analysiert werden. Abhängig von den Ergebnissen der Untersuchung kommt dann eine Therapie mit Lactobacillen, Milchsäurepräparaten oder lokal wirkenden Hormonen in Betracht.

Ich hatte schon mehrfach mit Scheidenpilz zu tun. Kann ich dagegen vorbeugen?
Dr. Ursula Jensen: Ja, indem Sie zur Stabilisierung des pH-Werts über 14 Tage einmal täglich Milchsäurebakterien zuführen, zum Beispiel Lactobacillus casei rhamnosus in Gynophilus. Bei häufig wiederkehrenden Infektionen kann nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt auch eine dauerhafte Zuführung von Lactobacillen einmal pro Woche sinnvoll sein.

Worauf muss ich in der Schwangerschaft achten, um mein Kind zu schützen?
Wolfgang Zinn: Im Rahmen der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen sollte die Vaginaflora regelmäßig überwacht werden. Außerhalb dieser Untersuchungstermine kann die Schwangere durch Kontrolle des pH-Wertes der Scheide negative Veränderungen selbst erkennen. Hierzu gibt es spezielle Einmalhandschuhe mit eingearbeitetem Indikatorpapier zur Messung des Säuregehaltes in der Scheide. Bei einer Neigung zu Scheideninfektionen kann auch die prophylaktische Anwendung von geeigneten Lactobacillus-Präparaten ein wichtiger Schutz vor dem Risiko einer Frühgeburt sein.

Wie viel Intimhygiene ist gesund?
Wolfgang Zinn: Die Anwendung von Seifen und desinfizierenden Substanzen oder Essiglösungen innerhalb der Scheide ist schädlich für die Vaginalflora. Hierdurch werden die nützlichen Bakterien in der Vaginalflora zerstört Zum Waschen des äußeren Intimbereichs sollten Waschlotionen mit einem niedrigen pH-Wert verwendet werden.

Steigt das Risiko von Vaginalinfektionen in den Wechseljahren?
Wolfgang Zinn: Zur Produktion von Milchsäure nutzen die Lactobacillen den Zucker aus den Zellen der Scheidenhaut. Diese wird durch den Rückgang der Östrogene nach den Wechseljahren jedoch dünner und empfindlicher. Zum einen kann es so leichter zu Einrissen und Infekten der Haut kommen. Zum anderen führt die Verminderung der Scheidenhautzellen zu einer verringerten Produktion von Milchsäure und damit zu einer Verschlechterung der Infektabwehr.

Infokasten zum Thema

Sauer hält gesund
Stichwort Lactobacillen

Als Lactobacillen bezeichnet man Bakterien, die Milchsäure produzieren. Solche Bakterien kommen beim Menschen natürlicherweise im Darm und in der Scheide vor. Dort hält die Milchsäure den ph-Wert im sauren Bereich und sorgt so dafür, dass Krankheitskeimen der Nährboden für ihre Vermehrung entzogen wird.

Bei Lactobacillen unterscheidet man verschiedene Stämme, die sich jedoch nicht alle gleichermaßen gut eignen, um zum Beispiel die Scheidenflora in Balance zu halten. Als besonders geeignet gelten Lactobacillen des Stammes Lactobacillus casei rhamnosus wie sie in Gynophilus zur Anwendung kommen. Neben der Milchsäure produzieren Bakterien dieses Stammes weitere antimikrobielle Stoffwechselprodukte, die typische Verursacher von Infektionen angreifen und an der Vermehrung hindern können.

Die Experten am Lesertelefon waren:

Dr. med. Ursula Jensen, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Zusatzqualifikation Naturheilverfahren, Privatärztliches Frauenarzt-Zentrum Rhein-Ruhr Krefeld
Wolfgang Zinn, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Gemeinschaftspraxis Krefeld


Weitere Beiträge von Medienmitteilung (01)
Jeder Verfasser einer Meldung (Firma, Verein, Person...) hat zusätzlich noch SEINE eigene "Extrazeitung" bei REGIOTRENDS! Oben auf den roten Namen hinter „Weitere Beiträge von“ klicken. Schon sehen Sie ALLE seine abrufbaren Meldungen in unserer brandaktuellen Internet-Zeitung.

weitere Bilder: Vergrößern? - Auf Bild klicken!


QR-Code
> Weitere Meldungen aus der Rubrik "Gut zu wissen!".
> Suche
> Meldung schreiben



P.S.: NEU! Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von RegioTrends!

Twitter Facebook studiVZ MySpace Google Bookmarks Linkarena deli.cio.us Digg Folkd Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo Yigg






















Schwarzwald, Lokalzeitung, Wochenzeitung EMMENDINGER TOR, WZO, Wochenzeitungen am Oberrhein, Der Sonntag, Markgräfler Bürgerblatt, Primo Verlag, Freiburger Wochenbericht, Kurier, Freiburger Stadtkurier, Zeitung am Samstag, Zypresse, Kaiserstuhl, Breisgau,RegioTrends, RegioZeitung, Freiburg, Emmendingen, Waldkirch, Endingen, Kenzingen, Herbolzheim, Breisach, Lahr, Offenburg, Müllheim, Bad Krozingen, Staufen, Weil, Lörrach, Denzlingen, Feldberg, Kaiserstuhl, Breisgau, Ortenau, Markgraeflerland, Schwarzwald