GRATIS! Internet-Tageszeitung für alle, die in der Regio „etwas zu sagen haben“! Einfach „Hier schreiben Sie!“ benutzen! Mehr…

RegioTrends

Titelseite » Gut zu wissen! » Textmeldung

Gesamte Regio - -

27. Nov 2014 - 18:37 Uhr

Nachbericht zum Lesertelefon „Wertpapieranlagen“ (FAQ) am 27.11.14 - Expertentipps zur Anlage in Wertpapieren: Renditeziel setzt Bereitschaft zum Risiko voraus

Am Lesertelefon Frank Klenner

Quelle: pr|nrw
Am Lesertelefon Frank Klenner

Quelle: pr|nrw
Trotz niedriger Inflation – die Minizinsen auf Sparguthaben bescheren allen, die Geld auf die hohe Kante legen wollen, derzeit unter dem Strich Verluste. Statt sich zu vermehren, wird das Vermögen immer kleiner. Eine Alternative ist die Anlage in Wertpapiere. Doch Aktien, Anleihen, Fonds und Co. verlangen zum einen Know-how und zum anderen die Bereitschaft, ein gewisses Risiko einzugehen, um eine Rendite zu erzielen. Informationen rund um den Einstieg in die Wertpapieranlage gaben die Experten am Lesertelefon. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Welche Möglichkeiten der Wertpapieranlage gibt es überhaupt?
Dr. Franz-Josef Leven, stellv. Geschäftsführer des Deutschen Aktieninstituts: Grundsätzlich unterscheiden wir Eigenkapital- und Fremdkapitalanlagen: Eigenkapitalanlagen, vor allem Aktien, machen den Anleger zum „Mitunternehmer“. Investiert er in ein rentables Unternehmen, kann er im Gewinnfall eine hohe Rendite, bestehend aus Dividende und Kurssteigerung, erwarten. Laufen die Geschäfte nicht so gut, trägt er allerdings auch das Risiko, einmal keine Dividende zu erhalten. Im Extremfall kann er sein Investment sogar verlieren. Im langjährigen Durchschnitt wird dieses Risiko durch eine höhere Rendite belohnt. Bei Fremdkapitalanlagen verleiht der Anleger sein Geld, zum Beispiel an den Staat in Form von Bundesanleihen oder Staatsanleihen anderer Länder. Verleiht er sein Geld an Unternehmen, sprechen wir von Corporate Bonds. Hier gilt die Grundregel: Je höher der Zinssatz, desto höher ist auch das mit der Anlage verbundene Risiko, dass Zinsen oder auch die Kapitalsumme nicht zurückgezahlt werden.

Ab welchem Betrag lohnt es sich, in Wertpapiere zu investieren?
Dr. Franz-Josef Leven: Wertpapiere eignen sich grundsätzlich für die Geldanlage, vorausgesetzt dass man auf dem Sparbuch oder ähnlichem einen Grundstock an jederzeit verfügbaren Geldreserven hat. Anleihen kann man bereits ab 1.000 oder 2.000 Euro kaufen. Bei Aktien muss man auf eine breite Streuung achten – ein Investment in Einzelaktien ist eher ratsam, wenn man mindestens 15.000 bis 20.000 Euro zur freien Verfügung hat. Wer weniger anlegen möchte, sollte zu Aktienfonds greifen.

Wie viel Kapital soll ich auf Tagesgeldkonto oder Sparbuch belassen?
Frank Klenner, Honorarberater bei der Verbraucherzentrale NRW: Die Verbraucherzentrale rät grundsätzlich zu einer Liquiditätsreserve in Höhe von zwei bis drei Monatsgehältern. Darüber hinaus sollten vom liquiden Vermögen bei durchschnittlichen Anlegern 20 bis 30 Prozent in sicheren Anlagen investiert sein, zum Beispiel Tagesgeld oder Festgeld.

Lohnt der Einstieg in Aktien? Schließlich schwankte der DAX zuletzt ziemlich.
Chris-Oliver Schickentanz; Leiter Anlagestrategie Privatkunden, Commerzbank: Aktien, vor allem substanz- und dividendenstarke Papiere, bieten weiter Chancen, wenngleich die Zinswende in den USA und England sowie die zunächst noch schwachen Konjunkturdaten aus Europa die Kursentwicklung im Jahresverlauf 2015 zeitweise belasten und zu höheren Schwankungen führen dürften. Über einen längeren Zeitraum sind Aktien jedoch kaum zu schlagen: So konnte ein Anleger, der Ende 1995 Aktien kaufte und bis Ende 2010 hielt, in diesem Zeitraum trotz starker Schwankungen eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent erzielen.

Welche Fehler machen Einsteiger bei Wertpapieren besonders häufig?
Frank Klenner: Sie sind sich in vielen Fällen nicht darüber im Klaren, welcher Anlegertyp sie sind. Wie viel Rendite will ich erzielen? Wie viel Risiko bin ich bereit, einzugehen? Wie will ich meine Geldanlage strukturieren? Die Folge sind meist zu zaghafte Anlagestrategien, die dann wenig Rendite bringen. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall: Zu hohes Risiko in der Hoffnung auf das Supergeschäft.

Soll ich 10.000 Euro eher in einzelne Aktientitel investieren oder in Aktienfonds?
Dr. Franz-Josef Leven: 10.000 Euro reichen nicht aus, um mit einzelnen Aktientiteln eine ausreichend breite Streuung auf acht bis zehn verschiedene Werte aus unterschiedlichen Branchen zu erreichen. Das ist erst ab etwa 20.000 Euro möglich. Deshalb raten wir bei 10.000 Euro zur Anlage in zwei oder drei breit anlegende Aktienfonds mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten, zum Beispiel Deutschland, Europa oder USA.

Ich bin Mitte Vierzig und sorge privat vor, fast 80 Prozent meines Ersparten stecken in Fonds. Ist der Anteil zu hoch?
Frank Klenner: Wenn die übrigen 20 Prozent in Liquidität investiert sind, kann die Quote in Ordnung sein. Es kommt aber auf die Fonds selbst an. Bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren kann ein größerer Anteil des Fondsvermögens genutzt werden, um eine höhere Wertsteigerung zu erzielen. Dazu gehen Sie dann auch ein höheres Risiko ein. Ein kleinerer Teil kann in Mischfonds angelegt werden, die in verschiedene Anlageklassen investieren. Später, in etwa 10 bis 15 Jahren, sollten Sie schrittweise in sicherere Anlageformen umschichten, zum Beispiel in defensive Mischfonds.

Aus einer Erbschaft will ich 80.000 Euro mit überschaubarem Risiko anlegen, um in 15 Jahren mehr Rente zu haben. Wo investiere ich am besten?
Dr. Franz-Josef Leven: Bei einem Anlagezeitraum von 15 Jahren wird das Aktienrisiko vernachlässigbar. Deshalb kann von den 80.000 Euro etwa ein bis maximal zwei Drittel breit gestreut in Aktien oder in Aktienfonds angelegt werden. Dies verspricht eine attraktive Durchschnittsrendite. Den Rest kann man – ebenfalls breit gestreut – in verschiedene Anleihen investieren. Auch hier ist es wichtig, nicht alles auf eine Karte zu setzen.

Aus einem Immobilienverkauf habe ich 500.000 Euro zur Verfügung. Wie lege ich das Geld so an, dass ich mich nicht ständig aktiv darum kümmern muss und monatlich 1.200 Euro entnehmen kann?
Dr. Franz-Josef Leven: Wenn die 500.000 Euro nominal erhalten bleiben sollen und monatlich 1.200 Euro entnommen werden, ist eine Verzinsung von rund drei Prozent erforderlich. In der aktuellen Zinslage ist dies mit Anleihen nur sehr schwer zu erreichen. Eine Anlage von etwa der Hälfte des Betrages in breit streuende Aktienfonds ist deshalb empfehlenswert. Mithilfe eines Auszahlplans stellen Sie sicher, dass monatlich Geld auf Ihrem Konto eingeht.

Mit welchen Kosten muss ich bei Fondsgeschäften rechnen?
Markus Leven, Wertpapierspezialist bei der Commerzbank: Generell muss man bei Käufen von Investmentfonds zwischen zwei Arten von Gebühren unterscheiden. Beim Kauf ist einmalig ein so genannter Ausgabeaufschlag zu zahlen, der in der Regel zwischen einem halben und fünf Prozent beträgt. Zusätzlich fallen jährliche Verwaltungsgebühren an, die von Fonds zu Fonds sehr unterschiedlich sind. Geldmarktnahe Fonds haben die geringsten jährlichen Gebühren, Aktienfonds meist die höchsten, zum Teil bis zu zwei Prozent. Wichtig ist jedoch die Rendite, die Sie mit einer Geldanlage nach Abzug aller Kosten erzielen.

Wie funktioniert ein Flat-fee-Modell bei Wertpapiergeschäften?
Chris-Oliver Schickentanz: Damit können Kunden so viel handeln wie sie möchten, ohne dass Transaktionskosten anfallen. Ausgabeaufschläge von Fondsgesellschaften entfallen ebenfalls. Mit Lösungen wie dem PremiumDepot der Commerzbank haben Anleger die Kosten jederzeit unter Kontrolle: Mit der fixen Gebühr von 1,45 Prozent der Anlagesumme – mindestens 145 Euro im Quartal – sind Beratung und Pauschalentgelt voll abgedeckt.

Kann ich auch mit monatlichen Beiträgen in Fonds investieren?
Markus Leven: Eine monatliche Investition in Investmentfonds ist sogar sehr sinnvoll! Das liegt am "Cost-Average Effekt": In der Regel sparen Sie bei einem Fondssparplan monatlich einen gleichbleibenden Betrag an. In schwachen Marktphasen führt dies dazu, dass Sie für diesen Betrag mehr Fondsanteile erwerben. Sie kaufen sozusagen günstig ein. Über die Laufzeit des Fonds gerechnet kann so die Rendite steigen.

Welche Indexfonds sind empfehlenswert?
Dr. Franz-Josef Leven: Bei Indexfonds sollte man darauf achten, dass der Fonds sich auf einen Performanceindex und nicht auf einen Kursindex bezieht, weil sonst die Dividenden nicht berücksichtigt werden. Außerdem ist es zu empfehlen, nur in „echte Indexfonds“ zu investieren, die tatsächlich die Wertpapiere aus dem Index kaufen und sie nicht synthetisch nachbilden.

Ich will 10.000 Euro anlegen, aber so dass ich mich dann nicht mehr groß darum kümmern muss. Gibt es eine Art Vermögensmanagement für kleinere Anlagesummen?
Chris-Oliver Schickentanz: Anleger, die unsicher sind oder keine Zeit haben, sich um die Kapitalmärkte zu kümmern, können dies einem Experten überlassen. So bietet zum Beispiel die Commerzbank ein professionelles Vermögensmanagement an, bei dem Anleger bereits ab kleinen Anlagesummen auf die Erfahrungen und das Know-how erfahrener Anlagespezialisten zurückgreifen können. Grundlage dafür sind das persönliche Anlageziel und die individuelle Risikoneigung. So können Ertragschancen aus verschiedenen Anlageformen genutzt und Risiken reduziert werden.

Macht es derzeit Sinn, in Immobilienfonds zu investieren?
Markus Leven: Ja, eine Investition in offene Immobilienfonds ist gerade wegen der verbesserten gesetzlichen Regelungen zum Umgang mit offenen Immobilienfonds sehr sinnvoll. Langjährig erfolgreiche Immobilienfonds wie der Hausinvest der Commerzbank erzielen seit Jahrzehnten positive Renditen, unabhängig davon wie der Gesamtkapitalmarkt sich entwickelt hat. Zudem ist oft ein Großteil der Ausschüttung steuerfrei. Immobilien gehören zur Diversifikation in jedes gut strukturierte Wertpapiervermögen. Durch die maximale Verfügbarkeit von 30.000 Euro je Anleger und Kalenderhalbjahr ist gewährleistet, dass ein offener Immobilienfonds nicht innerhalb von kurzer Zeit in Liquiditätsprobleme geraten kann.

Wie kann ich die Qualität eines Fonds bewerten?
Dr. Franz-Josef Leven: Das ist im Vorhinein fast unmöglich. Einen gewissen Anhalt bietet die Wertentwicklung und Schwankungsanfälligkeit der Vergangenheit, aber das gibt keine Garantie für die Zukunft. Wichtig ist, dass der Anleger dem Aktienmarkt, in den der Fonds investiert, grundsätzlich Chancen zutraut.

Komme ich im Notfall kurzfristig an Geld heran, das in Fonds investiert ist?
Markus Leven: Anleger können fast alle offenen Investmentfonds mit täglicher Wirkung an die Kapitalanlagegesellschaft zurückgeben. Beschränkungen existieren zum Teil bei Rentenlaufzeitfonds, die in der Regel jedoch ebenfalls innerhalb von 14 Tagen an die Kapitalanlagegesellschaft zurückgegeben werden können. Somit ist eine kurzfristige Verfügbarkeit der Gelder gewährleistet. Grundsätzlich sollten Sie bei Fonds jedoch von einem längeren Anlagezeitraum ausgehen.

Wie gehe ich möglichst gut vorbereitet in ein Beratungsgespräch bei meiner Bank, wenn es um Wertpapiere geht?
Frank Klenner: Um Ihr verfügbares Budget sinnvoll einzusetzen, sollten Sie für sich selbst Antworten auf zwei zentrale Fragen finden: Was bin ich für ein Anlegertyp und welche Anlageziele habe ich? Eine Unterstützung können dabei die Ratgeber der Verbraucherzentrale "Geldanlage ganz konkret" und "Kleine Beträge clever anlegen" sein. Sie sind über die Beratungsstellen oder www.ratgeber-verbraucherzentrale.de zu beziehen.

Wann ist mit einem Ende der niedrigen Sparzinsen zu rechnen?
Chris-Oliver Schickentanz: Aufgrund der geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank werden uns die niedrigen Zinsen noch eine geraume Zeit begleiten. Für risikolose Geldanlagen wie das Tagesgeldkonto oder das Sparbuch wird es auch im kommenden Jahr keine ausreichenden Zinsen geben, um den Wertverlust durch Inflation zu kompensieren.


Die Experten des Lesertelefons im Überblick:

Dr. Franz-Josef Leven; stellv. Geschäftsführer des Deutschen Aktieninstituts, Frankfurt a. M.
Dr. Gerrit Fey; Leiter Kapitalmarktpolitik des Deutschen Aktieninstituts
Dr. Norbert Kuhn; Leiter Unternehmensfinanzierung des Deutschen Aktieninstituts
Frank Klenner; Honorarberater bei der Verbraucherzentrale NRW
Chris-Oliver Schickentanz; Leiter Anlagestrategie Privatkunden, Commerzbank AG, Frankfurt a. M.
Markus Leven; Wertpapierspezialist, Commerzbank, Köln


Weitere Beiträge von Medienmitteilung (01)
Jeder Verfasser einer Meldung (Firma, Verein, Person...) hat zusätzlich noch SEINE eigene "Extrazeitung" bei REGIOTRENDS! Oben auf den roten Namen hinter „Weitere Beiträge von“ klicken. Schon sehen Sie ALLE seine abrufbaren Meldungen in unserer brandaktuellen Internet-Zeitung.

weitere Bilder: Vergrößern? - Auf Bild klicken!


QR-Code
> Weitere Meldungen aus der Rubrik "Gut zu wissen!".
> Suche
> Meldung schreiben



P.S.: NEU! Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von RegioTrends!

Twitter Facebook studiVZ MySpace Google Bookmarks Linkarena deli.cio.us Digg Folkd Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo Yigg






















Schwarzwald, Lokalzeitung, Wochenzeitung EMMENDINGER TOR, WZO, Wochenzeitungen am Oberrhein, Der Sonntag, Markgräfler Bürgerblatt, Primo Verlag, Freiburger Wochenbericht, Kurier, Freiburger Stadtkurier, Zeitung am Samstag, Zypresse, Kaiserstuhl, Breisgau,RegioTrends, RegioZeitung, Freiburg, Emmendingen, Waldkirch, Endingen, Kenzingen, Herbolzheim, Breisach, Lahr, Offenburg, Müllheim, Bad Krozingen, Staufen, Weil, Lörrach, Denzlingen, Feldberg, Kaiserstuhl, Breisgau, Ortenau, Markgraeflerland, Schwarzwald