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25. Jun 2015 - 20:04 Uhr

„Heller Hautkrebs lässt sich sicher und einfach verhindern“- Expertentipps rund um Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung ++ Nachbericht zum Lesertelefon vom 25.06.2015

Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies
Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies
Obwohl sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass zu viel Sonnenlicht schädlich sein kann, steigt die Zahl der Hautkrebsfälle weiter an. Rund 200.000 Neuerkrankungen zählt die Statistik im Jahr – allein bei Hellem Hautkrebs. Häufig kommen die Betroffenen erst spät zum Hautarzt, denn der Helle Hautkrebs kann sehr unscheinbar sein. Wird er nicht rechtzeitig behandelt, kann er das Gewebe jedoch stark schädigen und sogar Metastasen bilden. Früh erkannt, ist Heller Hautkrebs gut behandelbar – aber soweit muss es gar nicht erst kommen. Denn mit einigen einfachen Maßnahmen kann man sich vor Hellem Hautkrebs wirksam schützen. Expertenrat rund um die Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung gab es bei den Experten am Lesertelefon:

Was sind erste Anzeichen von Hellem Hautkrebs – und wann sollte ich zum Arzt gehen?
Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies: Heller Hautkrebs tritt vor allem an Stellen auf, die der Sonne ausgesetzt sind, also Gesicht mit Ohren und Nase, Glatzenregion sowie Brustbereich. Es können auch Unterarme, Hände und Beine betroffen sein. Als Vorstufe des Hellen Hautkrebses finden sich zunächst meist so genannte aktinische Keratosen: festhaftende raue Krusten auf leicht gerötetem Grund. Aber auch schnell wachsende hautfarbene Knoten und Blutungen lassen an einen weißen Hautkrebs denken. Suchen Sie bei solchen Hautveränderungen unbedingt einen Hautarzt auf, um die Ursache zu klären!

Wie schnell entwickelt sich aus einer Aktinischen Keratose Heller Hautkrebs?
Prof. Szeimies: Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Insbesondere bei Menschen mit schlecht funktionierendem Immunsystem, zum Beispiel Rheuma-Patienten oder Organtransplantierten, kann dies innerhalb weniger Monate geschehen. In anderen Fällen kann es länger dauern. Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, bei einem Verdacht den Hautarzt aufzusuchen und regelmäßig ein Hautkrebs-Screening in Anspruch zu nehmen. Nur so lernen Sie Ihr persönliches Risiko besser kennen und können wirksam vorbeugen.

Zahlt meine Krankenkasse ein Hautkrebs-Screening?
Prof. Szeimies: In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen das Hautkrebsscreening ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre. Manche Kassen übernehmen die Kosten bereits von Geburt an.

Ist Heller Hautkrebs heilbar?
Prof. Szeimies: Ja, die Heilungschancen sind sogar sehr gut. Voraussetzung ist allerdings, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird.

Ist Heller Hautkrebs ungefährlicher als Schwarzer Hautkrebs?
Prof. Szeimies: Das kommt auf die Art des Hellen Hautkrebses an: Das Plattenepithelkarzinom – auch Stachelzellkrebs genannt, ist gefährlich, weil es Metastasen bilden kann. Allerdings versterben hieran weniger Menschen als am schwarzen Hautkrebs. Die andere Spielart des Hellen Hautkrebses, das Basalzellkarzinom, ist der häufigste bösartige Tumor beim Menschen überhaupt. Es bildet zwar keine Metastasen, kann aber bis in den Knochen vorwachsen und diesen zerstören. Deshalb ist auch hier eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung besonders wichtig.

Ist die Neigung zu Hellem Hautkrebs erblich?
Prof. Szeimies: Es gibt seltene Fälle, in denen Heller Hautkrebs vererbt wird. Wir beobachten eher, dass sich Heller Hautkrebs in einer Familie häufen kann, wenn die Familienmitglieder einen hellen Hauttyp haben und dadurch sehr lichtempfindlich sind. Es wird also nicht der Krebs vererbt, sondern eine Voraussetzung für sein Entstehen.

Gibt es einen Test, wie hoch mein persönliches Risiko für Hellen Hautkrebs ist?
Prof. Szeimies: Die erste Adresse in diesen Fragen ist immer der Hautarzt. Er wird Sie individuell zu den Risiken und Vorbeugungsmöglichkeiten informieren. Ob Sie besonders gefährdet sind, können Sie vorab mit einem Risiko-Schnelltest überprüfen, zum Beispiel im Internet unter www.action-gegen-hellen-hautkrebs.de.

Als Sportlehrer bin ich im Sommer viel draußen, aber auch gut „vorgebräunt“. Bin ich trotzdem gefährdet?
Dr. med. Martina Hund: Die Bräunung der Haut schützt Sie nicht ausreichend vor der UV-Strahlung und die dadurch entstehende Schädigung der Hautzellen. Gerade weil Sie sich regelmäßig über längere Zeit der Sonne aussetzen, sollten Sie auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten und geeignete Kleidung tragen.

Brauche ich einen Sonnenschutz nur in den Sommermonaten?
Dr. Hund: Das kommt auf eine Reihe von Faktoren an. Haben Sie lichtempfindliche Haut? Leiden Sie unter einer Hautkrankheit? Nehmen Sie Medikamente ein, die das Immunsystem beeinflussen? Und nicht zuletzt: Wo halten Sie sich im Winter auf? Beim Skiurlaub in den Bergen beispielsweise kann die UV-Belastung extrem hoch sein. Fragen Sie im Zweifel Ihren Hautarzt, ob ein UV-Schutz auch im Winter sinnvoll ist.

Worauf sollte ich bei der Auswahl einer Sonnenschutz-Lotion achten?
Dr. Hund: Vor allem darauf, dass sie einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor hat. Eine Auswahl nach dem Motto „LSF 15 wird schon reichen“ ist nicht sinnvoll - Sie wollen sich ja optimal schützen. Besonders Kinder sollten nie unter LSF 50 geschützt werden. Wichtig ist auch, dass die Lotion einen sehr hohen UVA- und UVB-Schutz bietet.

Welche Stellen am Körper muss ich besonders gut schützen?
Dr. Hund: Vor allem die Bereiche, die ständig der UV-Bestrahlung ausgesetzt sind, also Gesicht, Ohren, Handrücken, Unterarme und – soweit vorhanden – die Glatze. Kombinieren Sie dabei textilen Lichtschutz und Lichtschutzcremes so, dass sie sich gut ergänzen und alle exponierten Stellen bedecken.

Ich habe sehr helle Haut und gehe selten in die direkte Sonne – muss ich mich trotzdem schützen?
Dr. Hund: Auf jeden Fall! UV-Strahlen werden zu einem großen Teil von Wasser, Sand, Wänden und anderen Flächen reflektiert. Sie müssen also gar nicht direkt in der Sonne stehen, um Hautschäden davonzutragen. Cremen Sie sich Ihrer Haut zu Liebe auch im Schatten ein!

Wo erfahre ich, wie viel Sonne für meinen Hauttyp unbedenklich ist?
Dr. Claas Ulrich: Den UV-Anteil im Sonnenlicht stuft die Welt-Gesundheitsorganisation WHO als ebenso krebserregend ein wie beispielsweise Arsen oder Plutonium. Auf der anderen Seite ist Sonnenlicht lebenswichtig und ein wesentlicher Wohlfühlfaktor für den Menschen. Wie immer gilt: Alles in Maßen. Gut geschützt durch textilen Sonnenschutz und Sonnencreme können sich die meisten Menschen problemlos im Freien aufhalten – allerdings vorzugsweise außerhalb der Zeit von 11 bis 16 Uhr. Das absichtliche Bräunen oder „Sonnenbaden“ kann aus hautärztlicher Sicht nicht empfohlen werden.

Brauche ich einen Sonnenschutz auch, wenn ich im Schatten bleibe?
Dr. Ulrich: Selbst im Schatten messen wir immer noch 50 Prozent der UV-Strahlung, die wir in der prallen Sonne messen. Mit anderen Worten: Schatten schützt nur bedingt vor UV-Strahlung. Betrachten Sie Schutzcreme als UV-Schutz – und nicht allein als Sonnenschutz bei direkter Sonneneinstrahlung.

Als Rennradfahrer bin ich viel in der Sonne unterwegs –und schwitze stark. Da ist Sonnencreme unangenehm…
Dr. Ulrich: Der Verzicht auf Sonnenschutz ist allerdings keine Alternative. Zwei Tipps für Sie: Halten Sie einen zeitlich etwas größeren Abstand zwischen dem Eincremen und der sportlichen Betätigung ein. Und verwenden Sie eine fettärmere Sonnenschutz-Lotion, zum Beispiel eine so genannte liposomale Sonnencreme, die im Gegensatz zu den mineralischen Cremes in die Haut einzieht. Liposomale Cremes sind zudem sehr schweiß- und abriebfest und sorgen für eine vergleichsweise langanhaltende Schutzwirkung.

Kann ich aufs Eincremen verzichten, wenn es bewölkt ist?
Dr. Ulrich: Nein! Durch die Wolkendecke kommen noch 80 Prozent der UV-Strahlung durch. Gerade bei einer scheinbar schützenden Wolkendecke treten häufig Sonnenbrände auf.

Ich bin viel im Auto unterwegs und frage mich, ob die Scheiben UV-Strahlen wirklich blockieren...
Dr. Ulrich: Nicht alle Autoverglasungen bieten einen vollständigen UV-Schutz. Konkrete Angaben liefert Ihnen der Hersteller Ihres Fahrzeugs. Wer beruflich viel mit dem Auto unterwegs ist, geht nur mit einem entsprechenden Sonnenschutzpräparat auf Nummer sicher.

Ich muss Medikamente einnehmen, die mein Immunsystem beeinträchtigen. Hat das Einfluss auf die Entwicklung von Hellem Hautkrebs?
Dr. Ulrich: Ja, denn generell ist eine Schwächung des Immunsystems mit einer Erhöhung des Hautkrebsrisikos verbunden. Auslösefaktoren für Hautkrebs wie UV-Strahlung müssen bei betroffenen Patienten gemäß medizinischer Leitlinien minimiert werden. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Hautarzt über Ihr individuelles Risiko und mögliche Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen.

Infokasten zum Thema

Heller Hautkrebs
Gut informiert – gut geschützt

Über Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten des Hellen Hautkrebs informiert die Aufklärungskampagne „Action! 1 Minute für Hautgesundheit – Gemeinsam gegen Hellen Hautkrebs“.

www.action-gegen-hellen-hautkrebs.de


Die Experten im Überblick

Dr. med. Martina Hund; Niedergelassene Fachärztin für Dermatologie/Venerologie, Berlin
Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies; Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie, Klinikum Vest, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
Dr. Claas Ulrich; Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Oberarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin


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