Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum ist kein Auslaufmodell - Landtagsabgeordneter Marcel Schwehr besucht die Albert-Schweitzer Schule in Endingen

„Die individuellen Bedürfnisse der Kinder bedürfen auch in Zeiten der Inklusion eines differenzierten Schulsystems, das Sie nach ihren Möglichkeiten optimal fördert – deshalb brauchen die Sonderschulen im Land auch weiterhin eine Perspektive“, sagte der Landtagsabgeordnete Marcel Schwehr nach seinem Besuch am Förderzentrum Albert-Schweitzer in Endingen.

Im Gespräch mit der Schulleiterin Susanna Petras informierte sich der Landtagsabgeordnete über das Thema Inklusion, sowie die Situation der Förderschulen. Schulleiterin Susanna Petras erklärte, dass die Inklusion eine Erweiterung des bestehenden Angebotes ist. Trotz der inklusiven Beschulung kann die Förderschule auch weiterhin für einige Schüler der geeignetere Lernort sein. Es muss eine Wahlmöglichkeit für Eltern und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf geben. Die Förderung im inklusiven Setting unterscheidet sich von dem an der Förderschule. An der Förderschule ist die Klassengröße deutlich kleiner, die Förderung noch individualisierter und differenzierter. Außerdem ist die unterrichtliche Abdeckung durch Sonderpädagogen an Sonderschulen deutlich höher.

Zudem gibt es einige Herausforderungen bei der Inklusion. „Die Lehrer an den Regelschulen sind bisher kaum auf die Inklusion vorbereitet“, erläuterte der Landtagsabgeordnete. Die Professionalität der Sonderschullehrer ist unverzichtbar.

Mit Blick auf die Schullandschaft in Baden-Württemberg, sagte die Schulleiterin, dass durch den Wegfall der Werkrealschulen die Realschulen vor weitreichenden Veränderungen stehen. Normalerweise gehen Förderschüler, die umgeschult werden, an Werkrealschulen, deren innovatives Konzept gut zu den Schülern passe, erklärte die Schulleiterin.

Durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung und der Stärkung des Elternwahlrechts hat die Beratungstätigkeit der Sonderpädagogischen Dienste des Förderzentrums deutlich zugenommen und wird auch gerne von den allgemeinen Schulen, Eltern und Schülern in Anspruch genommen.

Bei einem anschließenden Rundgang durch die Schule konnte sich der Landtagsabgeordnete ein Bild von dem Schulalltag an der Schule machen. Den Besuch der Klassenräume nutzte der der Landtagsabgeordnete, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.

(Presseinfo: Landtagsabgeordneter Marcel Schwehr, 01.05.2015)