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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Teningen

25. Jul 2014 - 13:14 Uhr

Teningen: Altbau von 1958 wird durch nachhaltige Sanierung zu intelligentem Aktivplus-Haus - Grußwort von Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker zum Baustart

Von links: Matthias Rausch, Per Klabundt, Michael Sellner, Jan Maier, Amrei Pleuler, Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker, Klaus Pleuler und Michael Schmid
Von links: Matthias Rausch, Per Klabundt, Michael Sellner, Jan Maier, Amrei Pleuler, Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker, Klaus Pleuler und Michael Schmid

"Vom Standard-Altbau 1958 zum nachhaltigen Mehrgenerationenhaus als behagliche Lebensgrundlage" - in der Gemeinde Teningen bei Freiburg wird in diesem Jahr so ein Traum von einem ökologischen Haussanierungsprojekt als Modell- bzw. Leuchtturmprojekt Wirklichkeit. In der Brunnenstraße 15 wird bis zum Ende des Jahres aus einem zugigen Altbau ein behagliches Haus entstehen, das übers Jahr gesehen mehr Strom und Wärme erzeugt, als die Bewohner für sich selber benötigen. Bauherr Klaus Pleuler und Architekt Michael Sellner feierten am Freitag zusammen mit den Handwerkern, dem Gemeinderat und Nachbarn symbolisch den Baubeginn.

Teningens Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker ließ es sich dabei nicht nehmen, das außergewöhnliche und anspruchsvolle Bauprojekt als beispielgebend für die Gemeinde, die Region und sogar das Land zu würdigen: „Zugige und über die Jahre ungemütlich gewordene Häuser wie dieses gibt es zehntausende in Deutschland“, erklärte Hagenacker in seinem Grußwort vor rund 50 geladenen Gästen. „Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass ausgerechnet hier in Teningen in unserem Sanierungsgebiet ein Haus entsteht, an dem man live sehen kann, was mit nachhaltiger Umwelttechnik heute schon möglich ist. Das Projekt ergänzt unsere Pläne zur Versorgung des Quartiers mit Nahwärme in ganz hervorragender Weise. Wir können nur hoffen, dass es zahlreiche Nachahmer findet und werden das Vorhaben gemeindeseitig nach besten Kräften unterstützen.“

„Das Modellprojekt demonstriert auf besondere Weise, dass auch Privathäuser auf wirtschaftlicher Grundlage nachhaltig saniert werden können“, zeigte sich Per Klabundt, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands 100 Prozent Erneuerbare Energien e.V. aus Freiburg, in seiner Begrüßungsansprache beeindruckt. „Wir unterstützen dieses tolle Vorhaben, weil es ein konsequent durchdachtes und umgesetztes Paradebeispiel für unsere Region ist.“

Bauherr Klaus Pleuler fühlt sich schon von seiner Natur aus der Ökologie verpflichtet. Für ihn geht mit dem Umbau ein lang gehegter Lebenstraum in Erfüllung. „Umweltbewusstsein bezieht sich nicht nur auf die Ernährung sondern in besonderer Weise auch auf die Wohnung“, erläutert der gebürtige Teninger und heutige Betreiber eines Biomarktes in Emmendingen. „Durch geeignete Baumaterialien und entsprechend behandeltes Inventar kann man auch in den Innenräumen leicht ein gesundes Raumklima schaffen. Unsere alten Möbel nehmen wir daher bei der Wiedereinrichtung des sanierten Hauses genauestens unter die Lupe.“

Haus ohne Heizung? – Ja sicher geht das!

Nach den Ausführungen von Architekt Michael Sellner wird das Projekt auf Wunsch des Bauherrn den üblichen halbherzigen Rahmen von Energiesanierungen deutlich hinter sich lassen. Der erste und markanteste Schritt für den Umbau ist bereits getan: Heizkessel und Heizkörper wurden Ende Juni ausgebaut, denn nach dem neuen Konzept braucht das Haus keine herkömmliche Heizung mehr. Die Körperwärme der Bewohner und die Wärmeabstrahlung der Haushaltsgeräte reichen aus, um in den Räumen selbst an kalten Wintertagen für behagliche Temperaturen zu sorgen. Ein Wärmetauscher in der Belüftungsanlage sorgt dafür, dass die Wärme im Haus bleibt und trotzdem immer ausreichend frische Luft das Haus durchströmt. Größere, passivhaus-taugliche Fensterflächen mit automatischer Verschattung optimieren den Licht- und Wärmeeinfall zur Sonnenseite hin. Die neue Solaranlage auf dem Dach erzeugt mehr als den Grundbedarf an Strom und deckt in Kombination mit einem elektrischen Speicher im Keller die Bedarfsspitzen auch an besonders kalten Tagen ab. In der Bilanz bleibt sogar noch genügend Strom übrig, um ein Elektroauto bis zu 8.500 Kilometer im Jahr anzutreiben.

Ökologie und Ökonomie gehen in dem Projekt Hand in Hand

Über die angestrebte Behaglichkeit hinaus wird das Haus durch sein Energiekonzept auch wirtschaftlich realisierbar. Durch die Auslegung als Aktivplus-Haus mit insgesamt drei Wohneinheiten kann ein Teil der Kosten über öffentliche Förderung abgedeckt werden. Zudem fallen die Wohn-Nebenkosten durch die Verwendung von eigenem Strom und Warmwasser vom Dach auf ein Minimum. Eine neue Regenwasserzisterne dient als Wasserspeicher für Garten, WC und Putzwasser. „Und ganz spitz gerechnet braucht das Haus natürlich auch keinen Kaminkehrer mehr“, so Architekt Sellner. Das auf diese Weise bei den Betriebskosten auch langfristig eingesparte Geld kann in die Finanzierung des Umbaus mit eingerechnet werden. Daher reicht die ortsüblich erzielbare Miete am Ende aus, die Sanie-rungsmaßnahmen zu finanzieren.

Sellner: „Wir wollen hier demonstrieren, was maximal möglich ist und teils sogar, was erst künftig mit intelligenter Hausautomation und intelligenten Stromnetzen noch möglich wird. Weniger geht natürlich immer, wenn man es nicht so weit treiben möchte.“

Auch Bauherr Klaus Pleuler hatte ursprünglich an normalen „KfW 55“-Standard gedacht. Der junge französische Projektbearbeiter Régis Rott im Büro Sellner konnte die künftigen Bewohner bei der Konzeptentwicklung jedoch leicht anders überzeugen: „Das Haus muss sich den Bedürfnissen der Bewohner anpassen und nicht umgekehrt“, so der Diplomand im Fach „energieeffizientes Gebäudedesign“ an der Université Technologique Belfort-Montbeliard. Entsprechend wird die Hausprogrammierung im Zusammenspiel mit den entsprechenden Sensoren künftig Wärme, Licht, Luft, Thermik und Akustik bedarfsgerecht und dem Energiekonzept des Hauses entsprechend steuern. Die Erzeugungs- und Verbrauchswerte des Hauses sowie die Fernsteuerung werden langfristig auf der Webseite des Hauses unter http://www.konsequent-nachhaltig-sanieren-1958.de ablesbar sein.

Damit zum Herbst alles zeit- und fachgerecht fertig wird, sind eine Reihe von lokal ansässigen Handwerkern Wunschpartner in dem Projekt. Aber auch überregionale Ausrüster und Partner wie Steico, naturbo, Eternit oder Götz+Moriz und EWS Elektrizitätswerke Schönau unterstützen das „Team vom Bau“ aus der Vogelperspektive dabei, das Projekt zum Erfolg zu führen. Und die nächste Party steht schon fest: in diesem Oktober, zum Einzug der Bewohner.


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