Stadt kritisiert Regionalbusfahrplan Emmendingen-Freiburg - Oberbürgermeister Stefan Schlatterer wendet sich an Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF)

Kritisch sieht die Emmendinger Stadtverwaltung die Umverteilung von regionalen Buskilometern, mit denen seit März auf dem Abschnitt Emmendingen-Freiburg der Fahrplan verändert wurde. Durch den Wegfall von Fahrten zwischen Emmendingen und Freiburg konnte das Angebot auf der Linie 202 erheblich ausgeweitet werden. Die Aufwertung des Busverkehrs zwischen Emmendingen und Reute/Vörstetten begrüßt die Stadt. Für die Nahverkehrskunden der großen Kreisstadt war dies jedoch mit einer Leistungsreduzierung verbunden. An Wochentagen fielen täglich 5 Fahrten Richtung Freiburg weg, die über den Stadtteil Bürkle-Bleiche geführt wurden (13:30, 14:15, 15:00 18:00 und 21:45 ab ZOB), somit besteht bis 20:30 nur noch ein Stundentakt. Der Wegfall der Fahrt um 21:45 bzw. die neue Fahrt der Linie 202 um 22 Uhr über die Freiburger Straße und Wasser/Weidenbachbrücke stellt keine Alternative dar. Das bisherige Einzugsgebiet des Stadtteils Bürkle-Bleiche mit ca. 8.500 Einwohnern wurde auf ca. 1.500 reduziert.

Nicht einverstanden ist man im Emmendinger Rathaus auch mit der der Reduzierung vom 1 auf den 2 Std. Takt an Samstagen. Die vom Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) ins Spiel gebrachte Umsteigemöglichkeit vom der Stadtbuslinie 1 an der Freiburger Straße auf die Linie 202 und der weitere Umstieg in Denzlingen auf die BSB, stellt eine erhebliche Barriere dar und dürfte somit kaum angenommen werden.

Weitere Kritikpunkte sind die Fahrtzeitverlängerungen die Mo-Fr abends, die teilweise bis zu 14 Minuten betragen. Wenig gelungen sind aus Emmendinger Sicht auch die wechselten Abfahrtspunkte in Freiburg zwischen 21:30 und 23:35, da um 22:49 der Bus nicht ab ZOB sondern Gundelfingerstraße fährt. Die Fahrgäste können das schwer nachvollziehen, zumal der letzte Bus um 0:40 am ZOB abfährt, was grundsätzlich sinnvoll ist.

Samstags haben Emmendinger Beschäftigte und Kunden des Freiburger Einzelhandels seit Mitte März keine Möglichkeit nach Ladenschluss um 19 Uhr ohne großem Zeitverlust nach Hause zu fahren oder nur, falls sie im Einzugsgebiet des Emmendinger Bahnhofs wohnen. Die Linie 7202 um 18:00 ist zu früh und danach fährt erst ein Bus um 20:49 ab Gundelfinger Straße (Angebotslücke 2,5 Std.). Die BSB um 19:10 ab Bahnhof Freiburg mit Umsteigen in Denzlingen auf die Linie 202 stellt keine Alternative dar, da sie nur eine geringe Erschließungsfunktion in Emmendingen erfüllt.

Oberbürgermeister Stefan Schlatterer hat sich an den Vorsitzenden des ZRF, Herrn Landrat Hanno Hurt gewandt und um Nachbesserungen am Fahrplan gebeten. Solange auf der Rheintalbahn bei den drei Emmendinger Bahnhöfen Angebots- und Taktlücken vorhanden sind, könne er der Angebotsreduzierung beim Bus nicht zustimmen. Besonders am Wochenende halte er den Fahrplan für unzureichend. Den Bürgerinnen und Bürgern sei nicht zu vermitteln, dass Waldkirch und Breisach mit einem Halbstundentakt bedient werden und das Mittelzentrum Emmendingen über ein schlechteres Angebot verfügt.

(Presseinformation: Stadt Emmendingen, 18.08.2014)