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Kreis Lörrach - Lörrach

20. Aug 2014 - 14:09 Uhr

Unwetter- und Sturmschäden erfordern umfangreiche Maßnahmen zum langfristigen Schutz der Bäume - Baumbestand soll wieder komplettiert werden

Das Bild zeigt von links nach rechts Jens Langela, Gesamtleiter der Eigenbetriebe, Baumpfleger Steffen Vogel, Bürgermeister Dr. Michael Wilke.
Das Bild zeigt von links nach rechts Jens Langela, Gesamtleiter der Eigenbetriebe, Baumpfleger Steffen Vogel, Bürgermeister Dr. Michael Wilke.
Der Lörracher Baumbestand hat durch die Unwetter Anfang Juli erhebliche Schäden genommen. Die städtischen Baumpfleger müssen eine intensive Fällungen für den Herbst vorbereiten und beobachten die langfristige Entwicklung der Schadbilder an zahlreichen Bäumen.

Die Stadt Lörrach beschäftigt innerhalb des Eigenbetriebs Stadtgrün drei ausgebildete Fachagrarwirte für Baumpflege und Baumsanierung, die die rund 10.000 städtischen Bäume pflegen. Die Pflanzung, Pflege und Standortsanierung sowie Spezialfällungen mit Hubsteiger oder Autokran umfassen das Aufgabengebiet der Baumpfleger. Die meisten Arbeiten werden mit Hilfe der Seilklettertechnik (SKT) ausgeführt. Das oberste Ziel ist es, gesunde, vitale und verkehrssichere Bäume zu pflegen und zu erhalten.
Ein wichtiges Aufgabengebiet ist zudem die Erstellung und Pflege des Baumkatasters. In diesem Kataster wird jeder städtische Baum aufgenommen und im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht, je nach Vitalität und Zustand, ein bis zweimal pro Jahr auf seine Entwicklung und Verkehrssicherheit hin überprüft. Fallen bei diesen Kontrollen Mängel oder Defizite auf, wird versucht diese zu beseitigen. Der Erhalt des Baumes steht hier immer im Fokus.

Auswirkungen des Unwetters Anfang Juli in Lörrach
Das Gewitter zog am 6. Juli von Basel her nach Lörrach hinein und folgte in seiner Bewegung der Flanke des Tüllinger Berges nach Tumringen, ins Grütt und verlor erst hinter Haagen seine zerstörerische Kraft. Die größten Schäden entstanden entlang des Radweges an der Wiese, in der Wiesentalstraße, im Parkschwimmbad, dem nördlichen Bereich der Tumringer Straße, am Promenadenweg, im Landschaftspark Grütt und rund um die Schlossbergschule in Haagen.
Der extrem starke Wind und vor allem die Rotation der Sturmböen sind für die aufgetretenen Schäden verantwortlich. Die Struktur des Holzes ist so aufgebaut, dass die Holzfasern eine große Flexibilität und Dehnfähigkeit in jeweils eine Richtung aufweisen. Wird ein Baum in eine Richtung vom Wind gebogen, ist dies bis zu einem gewissen Grad unproblematisch. Wirkt allerdings ein zu großer Druck, versagen meist die Wurzeln und der Baum kippt um. Wenn nicht eine Vorschädigung des Holzkörpers bereits dazu führt, dass dieser an der geschädigten Stelle abbricht. Nur wenige Bäume wurden entwurzelt. Durch die Rotationsbewegung der Böen wurden die Holzfasern jedoch gedreht. Die Folgen waren, dass die meisten Bäume durch Torsionsbrüche geschädigt oder so stark verletzt wurden, das eine Fällung der einzige Weg war, die Verkehrssicherheit wieder herzustellen.
In den vergangenen fünf Wochen ist der Betriebszweig Stadtgrün und in den Tagen direkt nach dem Unwetter auch durch Unterstützung von Werkhof, Feuerwehr und Technischen Hilfswerk (THW) damit beschäftigt gewesen, die dringendsten Arbeiten zu erledigen und abgebrochene Kronenteile, lose, in den Baumkronen hängende Äste und bruchgefährdete Bäume zu entfernen.

Intensive Fällsaison und langfristige Baumpflege
Zahlreiche Bäume sind jedoch so stark gefährdet, dass sie nicht mehr erhalten werden können. Bürgermeister Dr. Michael Wilke stellt dazu fest: „Wir bitten um Verständnis, dass ab Herbst zahlreiche Bäume gefällt werden müssen. Dies ist notwendig, weil viele Bäume nach der Begutachtung durch die Baumpfleger als nicht zu retten eingestuft werden“ und ergänzt, „wir werden dafür sorgen, den Baumbestand in Lörrach wieder zu komplettieren und das schöne Stadtbild auch in Zukunft zu erhalten.“ Die Anzahl der Bäume, die in der kommenden Saison gefällt werden müssen, liegt nach ersten Schätzungen bei etwa 150 bis 200 Bäumen. Die geschädigten Bäume werden einzeln erfasst und bewertet, hier wird entschieden, ob der Baum durch Pflegemaßnahmen in den nächsten Jahren erhalten werden kann oder im Laufe der Zeit gefällt werden muss. Begründet ist dies in der Biologie einzelner Baumarten, denn Linde, Ahorn und Rosskastanien haben beispielsweise eine empfindliche Rinde und vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung auf den Stamm oder Kronenteile. Bei diesen Baumarten löst sich die Rinde von den betroffenen Stellen ab, man spricht von „Sonnenbrand“. Das darunter frei gelegte Holz ist schutzlos der Witterung und dem Befall von holzzersetzenden Pilzen und Insekten ausgesetzt. Bricht nun ein Großteil der Krone durch einen Sturm, sind viele Baumbereiche schutzlos und dem Befall ausgeliefert.

Bäume haben zwar im Laufe ihrer Entwicklung faszinierende Mechanismen der Regeneration entwickelt, doch verlaufen diese Reaktionen bei Bäumen sehr langsam und sind zusätzlich von anderen Faktoren abhängig. Es gilt abzuwarten, ob einzelne Bäume des Bestands sich wieder regenerieren werden. In den kommenden drei bis fünf Jahren ist ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit gefordert, das die Baumpfleger mit verstärkten Kontrollgängen in kürzeren Zeitintervallen und einem erhöhten Pflegeaufwand wahrnehmen werden, um möglichst viele der geschädigten Bäume zu erhalten.

Viele der gravierenden Schäden sind für Laien vom Boden aus oft nicht zu sehen. Deshalb erfolgt eine exakte Beurteilung nur direkt in der betroffenen Baumkrone mittels der Seilklettertechnik oder dem Einsatz von Hubarbeitsbühnen. Ein weiterer Schwerpunkt der nächsten Zeit wird es sein, zerstörte, gefällte und entwurzelte Bäume zu ersetzen, um so den Baumbestand in Lörrach wieder zu komplettieren.

(Presseinformation: Stadt Lörrach, 20.08.2014)


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