Theodor-Heuss-Gymnasium: OB Dieter Salomon hat den neuen Klassentrakt eingeweiht - Weitere umfassende Schulsanierung ist damit abgeschlossen.

Gesamtkosten samt Einrichtung 23,6 Millionen Euro
Seit 2007 hat die Stadt Freiburg deutlich über 150 Millionen Euro für Investitionen und Bauunterhaltung im schulischen Bereich investiert. Die bislang aufwändigste Sanierung ist nun offiziell abgeschlossen. Heute hat Oberbürgermeister Dieter Salomon den neuen Klassentrakt im Theodor-Heuss-Gymnasium eingeweiht – in Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern, Schulleiterin Ulrike Frankenstein und Architektin Karin Sinnwell.
Dabei sagte Salomon: „Wir sind mit der Sanierung unserer Schulen auf einem guten Weg, aber noch längst nicht am Ziel. Auch im neuen Doppelhaushalt 2015 und 2016 sind dafür pro Jahr über 10 Millionen Euro vorgesehen, plus weitere 10 Millionen als Verpflichtungsermächtigung für 2017 allein für Baumaßnahmen. Und die zwei großen Brocken Gewerbliche Schulen und Staudinger-Gesamtschule packen wir jetzt auch an.“

Beim Theodor-Heuss-Gymnasium belaufen sich die Gesamtkosten auf 23,6 Millionen Euro (davon 1,15 Millionen für die Einrichtung der Verwaltung, Klassen und GTS-Bereich). Heraus gekommen ist dafür ein modernes, lichtdurchflutetes Schmuckstück. Seinen ersten Preis („Beispielhaftes Bauen“ der Architektenkammer Baden-Württemberg) hat das Gebäude von Hotz + Architekten schon eingeheimst, als eine der ersten sanierten Schulen in Deutschland erreicht es Passivhaus-Standard mit Zertifikat, und auch seine Einrichtung genügt höchsten Ansprüchen. Davon konnten sich alle Gäste der Einweihung bei geführten Rundgängen durch die neuen Räumlichkeiten überzeugen.
Mit von der Partie waren auch Vertreter der beteiligten Ämter (Gebäudemanagement, Amt für Schule und Bildung, Baurechtsamt), der staatlichen Schulverwaltung, der Projektsteuerung Steybe Controlling, von Fachbüros, Bürgerverein und Förderverein.

Das Theodor-Heuss-Gymnasium wurde 1974 als jüngstes Freiburger Gymnasium im Stadtteil St. Georgen gegründet. Grünes Licht für die Sanierung gab der Gemeinderat im März 2009. Sie fand in zwei Abschnitten statt und zog sich über vier Jahre. Von April 2010 bis April 2011 kamen zunächst der Trakt für den Ganztagesbetrieb (samt Cafeteria) und der Verwaltungsbereich dran, zusätzlich entstanden eine Bibliothek und ein Musiksaal.

Der zweite Abschnitt sollte später folgen, wurde aber 2011 vorgezogen, weil sich unerwartete zusätzliche Spielräume im Haushalt ab 2012 ergaben: Der Bund erstattet den Kommunen seit 2012 stufenweise die Kosten für die Grundsicherung im Alter, seit 2014 trägt er sie komplett. Die Mittel, die dadurch frei wurden, konnte die Stadt u.a. in die Schulsanierung stecken. Also wurde seit Januar 2012 im THG der jetzt eingeweihte Klassentrakt saniert und um 940 Quadratmeter erweitert. Durch den Einbau zweier Aufzüge sind beide Gebäudeteile barrierefrei zugänglich. Verbunden werden sie durch eine Brücke über den Bach.
Schulpolitisch betrachtet meldet sich das THG genau zum richtigen Zeitpunkt einsatzbereit. Damit wird das Kepler-Gymnasium entlastet, und es gibt mehr Gymnasialplätze für den Freiburger Westen.

Ein Umstand hebt das THG von den meisten sanierten deutschen Schulen ab: Hier wurde so geplant und gebaut, dass das Gebäude heute den hochwertigen Passivhaus-Standard erfüllt. Erreicht wird das zum Beispiel durch Dreifach-Verglasung, eine hervorragende Dämmung und ein umfassendes Energiekonzept. Jeder Klassenraum verfügt über ein eigenes Lüftungsgerät, die Luftqualität im Raum kann individuell geregelt werden. Seit dem abschließenden Blower-Door-Test vor zwei Monaten besitzt das THG ein Zertifikat für seinen Passivhaus-Standard, als erste sanierte Schule in Baden-Württemberg und als eine der ersten im Bundesgebiet.

Ein Blockheizkraftwerk und die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach werden noch installiert. Daneben erledigt das GMF nun den „Feinschliff“, etwa indem es die Freisportflächen wieder herstellt, auf denen während der Bauzeit die Container für den Unterricht standen.

Auch die Einrichtung genügt höchsten Ansprüchen. Die naturwissenschaftlichen Räume wie auch die Klassenzimmer sind mit modernster Technik ausgestattet. Strom, Gas usw. werden über Deckensysteme in die NaWi-Räume geleitet. Jedes Klassenzimmer
verfügt über digitale Tafeln und Displays. Zudem wurden Teile der Sammlungen (Versuchsaufbauten, Gerätschaften) erneuert.

Die Entwicklung der Schülerzahlen spricht für die neue Attraktivität des THG. 2005 verzeichnete es als G9-Gymnasium insgesamt 671 SchülerInnen in 19 Klassen. 2010, als die Sanierung bevorstand und die Schule auf G8 umgestellt hatte, waren es 557 Schülerinnen in 18 Klassen. Das laufende Schuljahr nun übertrifft die alten Bestmarken, heute besuchen 693 SchülerInnen die 20 Klassen des THG. Den neuen Ganztagesbetrieb nutzen derzeit 48 Kinder der Klassen 5 und 6, ihre Betreuung durch das Jugend- und Kinderhaus St. Georgen/Vauban soll „nach oben hin“ wachsen.

Das THG hat ein neusprachliches Profil mit Spanisch ab Klasse 8 und ein naturwissenschaftliches Profil mit NWT ebenfalls ab Klasse 8. Die Schulleitung hat beantragt, dass NWT (statt der zweiten Fremdsprache) bereits ab Klasse 6 als Hauptfach gewählt werden kann. Zudem ist das THG eine Partnerschule des Basketball-Bundesligisten USC-Eisvögel und bietet auch Theater-, Bigband- und Chorprojekte an.

(Presseinfo: Stadt Freiburg, 25.11.2014)