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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

28. Aug 2015 - 11:54 Uhr

Protestfahrt der Milchbauern gegen niedrige Milchpreise – "Die Schmerzgrenze ist längst überschritten!"

Milchpreis-Protestfahrt in Freiburg - Matthias Maier aus Kirchzarten ist einer der Organisatoren der Protestfahrt.
Milchpreis-Protestfahrt in Freiburg - Matthias Maier aus Kirchzarten ist einer der Organisatoren der Protestfahrt.
Französische und Badische Milchbauern machen derzeit mit einer Protestfahrt auf die niedrigen Milchpreise aufmerksam. Ziel ist München.
Zwischenhalt war heute um 10 Uhr die Eisenbahnstraße in Freiburg. Dort trafen französische Milchbauern aus dem Elsass auf ihre Kollegen aus der Region. Für eine knappe Stunde war die Straße zwischen Rotteckring und Bismarckallee mit über 50 Traktoren besetzt. Vor der CDU-Geschäftsstelle fand eine kurze Kundgebung statt, an der die Organisatoren vom Bundesverband Deutscher Milchbauern und der französischen Milchbauern-Organisation ihre Sorgen bei den Bundestagsabgeordneten Matern von Marschall (CDU) und Kerstin Andrae (Grüne) vorbrachten.
Der Elsässer Milchbauer Germain Krantz übergab anschließend symbolisch eine Kuh in den französischen Landesfarben blau, weiß und rot an die Badischen Kollegen, die das Symbol mit nach München zur zentralen Kundgebung mitnehmen.
Anschließend setzte sich der Traktorkonvoi in Richtung St. Peter in Bewegung.

Die Schmerzgrenze ist längst überschritten - Badische und Elsässer Milchbauern protestieren gegen die niedrigen Milchpreise

"Die Schmerzgrenze beim Milchpreis ist längst überschritten", begründet Matthias Maier, Milchbauer aus Kirchzarten, den Aufruf des Bundesverbandes Deutscher Milchbauern e.V. (BDM) zur Protestfahrt nach München. Die dritte Milchpreiskrise innerhalb weniger Jahre bringe die regionalen Milchbauern an den Rand des Ruins. „Wir fahren nach München, um die Politik zu bewegen, über unsere Argumente nachzudenken“, ergänzt Paul Steinhart aus Zarten, der mit seinem Traktor bis München fahren will.
„Wenn sich nichts ändert, sind wir die letzte Generation, die unseren Hof bewirtschaftet“, klagt Walburga Maier aus Breitnau. Sie ist mit ihrem Mann Hubert nach Freiburg gefahren, um die Politiker und die Verbraucher wach zu rütteln.
„Wenn wir keine Milch mehr produzieren, hat das letztendlich auch Konsequenzen für den Schwarzwald“, erklärt die Breitnauerin. Wenn die Weiden und Grünflächen nicht mehr bewirtschaftet werden droht eine zunehmende Verwaldung der Region. „Wir tragen mit unserer Milchwirtschaft ja auch zur Landschaftspflege bei“, erläutert Hubert Maier.
Auf die Argumente und Lösungsvorschläge des BDM angesprochen fordert Matthias Maier eine europäische Stelle, die rechtzeitig vor Überproduktionen warnt. „Nur durch eine Eindämmung der Milchmengen können wir die Preise erzielen, die wir zum Überleben brauchen.“

Die Bauern werben um den Rückhalt der Verbraucher. „Auf der Herfahrt haben uns viele Menschen mit dem erhobenen Daumen ihre Solidarität signalisiert“, berichtet Peter Spiegelhalter aus Kirchzarten. Spiegelhalter hat seinen Viehbestand schon von 30 auf 21 Kühe reduziert, um die Überproduktion einzudämmen. Die Überproduktion, die mit durch den russischen Boykott europäischer Agrarprodukte entstanden ist, sorgt für einen zu niederen Milchpreis. „40 – 45 Cent pro Liter brauchen wir mindestens, um unseren Hof wirtschaftlich führen zu können."

Bisher fehlt das Verständnis der Politik. Man hätte Rücklagen bilden sollen, als der Preis höher war.
„Wovon sollen wir aber Rücklagen bilden“, fragt Matthias Maier bei der Kundgebung vor der CDU-Geschäftsstelle in Freiburg, „ die Rücklagen wurden direkt investiert oder Darlehen von der letzten Krise beglichen."

Nach Wegfall der Milchquoten produzieren viele Milchbauern viel zu große Mengen, um sich über Wasser zu halten. Dabei machen die Großbetriebe im Norden Deutschlands den eher kleinen Betrieben hier in der Region das Leben zusätzlich schwer.
Eine Lösung sieht Matthias Maier nur in einer freiwilligen Mengenbegrenzung und in der Unterstützung der Verbraucher. Wenn jeder nur die Milch aus der Region kaufen würde, könnten wir fairere Preise erzielen und die Umwelt durch lange Transportwege zusätzlich entlasten.

Mit solidarisiert haben sich auch die Kollegen aus dem Elsass. Auch dort sorgt der niedrige Milchpreis für große Sorgen. Germain Krantz vor der Organisation „CR“ (Coordination Rurale) erklärte, man könne nur gemeinsam etwas bewirken und rief seine deutschen Kollegen auf, am 7. September in Brüssel zu demonstrieren.

Die Bundestagsabgeordneten Kerstin Andrae (Grüne) und Mattern von Marschall (CDU) zeigten Verständnis für die Nöte der Milchbauern. Während Andrae ein Bonus-Mallus-System für die Produzenten forderte, verteidigte von Marschall die Lösung der Rücklagenbildung. Beide jedoch bekannten sich zu den Bauern der Region und der Notwendigkeit, Lösungen zu finden.

Nach der Kundgebung brach der Traktorenkonvoi in Richtung Schwarzwald auf um sich zu weiteren Aktionen in St. Peter und St. Märgen zu versammeln.

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>> Protestfahrt der Milchbauern - Weitere Informatioen zur Aktion und weitere Impressionen aus Freiburg

>> Protestfahrt - Impressionen aus Glottertal - Landwirte fahren nach München


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