Begrüßung
Aktuelle Leitung der WoGe:
BM Christoph Huber, Vorsitzender des Aufsichtsrates
Herr Andreas Heiler, Geschäftsführer
Herr Rudolf Koger, Kämmerer der Stadt und zugleich nebenamtlicher Geschäftsführer
Vorgänger in den Ämtern:
OB Eberhardt, seinerzeit als Beigeordneter und BM Vorsitzender des Aufsichtsrates
Herr Wilhelm Brand und
Herr Ulrich Gramer
Mitglieder des Gemeinderates
Damen und Herren des Aufsichtsrates der WoGe
Für den Mitgesellschafter Sparkasse Markgräflerland:
Herr Ulrich Feuerstein, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Markgräflerland und
Herr Sparkassendirektor Peter Blubacher
Rede
Herzlichen Glückwunsch Städtische WoGe! Für den Hauptgesellschafter überbringe ich namens des Gemeinderates und der Bürgerschaft die herzlichsten Glückwünsche und den Dank für die geleistete Arbeit der vergangenen sechs Dekaden. Dieser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens und den Mitgliedern des Aufsichtsrates, die in dieser Zeit Verantwortung übernommen haben.
60 Jahre WoGe sind eng verknüpft mit der Entwicklungsgeschichte unserer Stadt.
Weil am Rhein ist in diesem Zeitraum von einst rund 19.200 (Zensus 1956) auf heute über 30.000 (31.10.2012015: 30.908 - Quelle: Einwohnerwesen der Stadt) Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen - eine Steigerung um über 60 %.
Wohnraumversorgung gehörte 1955 wie im Jahr 2015 zu den wichtigen kommunalen Aufgaben.
Wohnungsbau zu ermöglichen, ist dabei zunächst eine stadtplanerische Aufgabe, denn es geht um die Frage, welcher Nutzung werden Teile der Gemarkung zugeordnet. Wir haben uns hier in den vergangenen Jahren angestrengt, insbesondere in der sogenannten Innenentwicklung, um Neubau auf der grünen Wiese zu minimieren. Allerdings geht es angesichts der hohen Nachfrage nicht alleine mit Innenentwicklung.
Wir haben der Bedarfslage durch unseren Flächennutzungsplan Rechnung getragen. Allerdings werden wir in der Bevölkerungsentwicklung quasi ständig überholt. Neben dem ungebrochenen Zuzug kommt nämlich - und darüber wird im politischen Feld sehr wenig diskutiert - der Wunsch nach mehr persönlichem Wohnraum hinzu. Die Erwartung an das, was Menschen für sich als angemessenen Wohnraum erachten, steigt permanent. Beim persönlichen Wohnraum sind die Gedanken an die Grenzen des Wachstums noch nicht sonderlich ausgeprägt. Heute beansprucht eine Person ungefähr den doppelten Wohnraum wie vor 60 Jahren und das verbunden mit hohen Erwartungen an die Qualität des Wohnens und der Ausstattung.
In diesem Umfeld stellt sich die Städtische Wohnungsbaugesellschaft den lokalen Herausforderungen, denn öffentlichen Wohnraum zu errichten, ist eine gesellschaftliche und soziale Aufgabe. Gerade in diesen Tagen wird das besonders deutlich. Wir leben in einem sehr verdichteten Raum, auf sehr enger Gemarkung, wo die Flächennutzung für Wohnen in Konkurrenz steht mit bundesweit bedeutender Verkehrsinfrastruktur - als Stichworte nenne ich Bahnanlagen oder Autobahnen - und mit dem berechtigten Bedürfnis, pfleglichen mit der nicht vermehrbaren Ressource Boden umzugehen.
Sind die Voraussetzungen für Wohnungsbau also schon von den vorhandenen Flächen eingeschränkt, so führt der wirtschaftliche Erfolg in unserem Raum auch zu Spannungen. Denn mit den zwei Währungen ergeben sich auch zwei Gebiete, in denen die Kaufkraft unterschiedlich ausgeprägt ist - mit allen daraus für das Wohn- und Konsumverhalten auftretenden Verwerfungen.
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft stellt sich ihrer sozialen Verantwortung. Über 1.100 Wohnungen führt sie im Bestand. Die Bestandspflege, d.h. die Modernisierung, das Bringen auf einen zeitgerechten Standard bei Sanitäranlagen oder Heizung war und bleibt ein gewichtiges Aufgabenfeld. Ebenso der Neubau von Wohnungen. Während große Teile der ostdeutschen Bundesländer in großem Stil Einwohner verloren haben, sind wir in unserem Raum fortgesetztes Zuzugsgebiet: Nimmt man die aktuelle, bundesweite Bevölkerungsentwicklung durch die Zuwanderung hinzu und schreibt man die Entwicklung in die Zukunft fort, so zeigt sich ein erhebliches Maß an Herausforderung. Die Erneuerung des Wohnungsbestandes war schon vor dem jüngsten Zustrom schutzsuchender Menschen ein gravierendes Thema, es wird jetzt nochmals drängender, gerade in den Ballungsräumen und Gegenden mit bereits bestehender großer Nachfrage. Wir sehen uns bundesweit vor einer großen Verpflichtung, der Bund, Länder und Kommunen Rechnung tragen müssen.
Wohnungsbau als solches ist in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden. Der Gesetzgeber formuliert beständig neue Erwartungen an Standards, die alle in sich gesehen aus Bedürfnissen unserer Zeit abgeleitet sind: von der Wärmedämmung zur Dachbegrünung, von der Barrierefreiheit über den vorbeugenden Brandschutz bis hin zu überdachten Fahrradabstellplätzen. Die Rechtsprechung tut ein Übriges. Im frei finanzierten Mietwohnungsmarkt zeigen sich deutliche Lücken bei der Bestandserneuerung. Hier den Hebel angesichts der aktuellen Entwicklung umzulegen, ist die drängendste Aufgabe aller staatlichen und kommunalen Ebenen in den nächsten Monaten.
In Weil am Rhein gibt es eine enge Partnerschaft zwischen Stadt und WoGe. Zahlreiche Projekte in der Vergangenheit zeugen davon. Ich will auch ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem Mitgesellschafter Sparkasse Markgräflerland herausstreichen. Die Sparkasse wird in ihrer Rolle als Mitgesellschafter einmal mehr ihrer Gemeinwohlverpflichtung gerecht.
Im Zentrum aller Anstrengungen in der Stadt und in der WoGe müssen die Menschen stehen. Für die Mieterinnen und Mieter ist ihre Wohnung bei der WoGe nicht nur das sprichwörtliche Dach über dem Kopf, sondern es ist jenes Stück Heimat in Weil am Rhein, in dem sie zum Teil schon seit Jahrzehnten wohnen. Insoweit reicht die Aktivität der WSoGe auch über das reine Errichten und Bewirtschaften von Wohnraum hinaus und erfasst auch das Wohnumfeld.
Ich wünsche der WoGe und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Zukunft, zum Wohl der Mieterschaft und zum Wohl unserer Stadt.
(Presseinfo der Stadt Weil am Rhein, 25.11.2015)
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Kreis Lörrach - Weil am Rhein
25. Nov 2015 - 18:15 Uhr60 Jahre Städtische Woge - Rede des Oberbürgermeisters Dietz
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