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RegioTrends

Ortenaukreis - Rust

20. Oct 2016 - 23:48 Uhr

Europa vom Kopf auf die Füße stellen – Dr. Erwin Teufel sprach im Rahmen der „Ersteiner Gespräche“ im Europa-Park in Rust

Ersteiner Gespräche der Volksbank Lahr - Von links: Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker, Dr. Erwin Teufel, Dr. Roland Mack, Vorstandsmitglied Reiner Richter. 

RegioTrends-Foto: Jens Glade
Ersteiner Gespräche der Volksbank Lahr - Von links: Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker, Dr. Erwin Teufel, Dr. Roland Mack, Vorstandsmitglied Reiner Richter.

RegioTrends-Foto: Jens Glade
Seit über 15 Jahren lädt die Volksbank Lahr eG Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur im Wechsel auf die französische und deutsche Seite des Rheins ein, um sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ersteiner Gespräche“ auszutauschen und um Kontakte und Freundschaften zu pflegen. Inzwischen hat sich die Veranstaltungsreihe zu einer echten Institution entwickelt, wozu nicht zuletzt namhafte und hochkarätige Referenten und Gäste beigetragen haben.

Heute abend war der ehemalige Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und Präsident des deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg, Dr. Erwin Teufel Gastredner der Ersteiner Gespräche. Im vollbesetzten Teatro dell ‚Arte im Europa-Park in Rust sprach Teufel in seinem Vortrag „Europa vom Kopf auf die Füße stellen“ von nötigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Miteinander in der Europäischen Union.

Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr, stellte in seiner Begrüßung ganz provokativ die Frage, ob Europa derzeit noch ein Erfolgsmodell sei oder ob nationalistische Tendenzen in den Mitgliedsstaaten nicht zu einem Untergang des Staatenbundes führen könnten.
„Europa lebt nur, wenn es positive Energie ausstrahlen kann“, stellte Rottenecker fest und forderte ein gemeinsames Miteinander statt egoistischer Alleingänge. Es gelte, sich gemeinsam den Herausforderungen zu stellen. „Alleine sind die einzelnen Staaten Europas im globalen Wettbewerb zu schwach!“, rief Rottenecker aus und bat Gastredner Dr. Erwin Teufel auf die Bühne.

„Ich komme immer gerne in den Europa-Park“ gestand Teufel und stellte die Familie Mack als herausragende Unternehmerfamilie heraus. „Sie sind eines der Vorzeigeunternehmen Deutschlands!“, so Teufel.

In seinem Referat „Europa vom Kopf auf die Füße stellen“ ging Teufel zuerst darauf ein, dass der überwiegende Teil der Deutschen für die Europäische Gemeinschaft sei. „Das hat vor allem mit der geschichtlichen Vergangenheit zu tun“, und Teufel erinnerte daran, dass Europa bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Prinzip eine ständige Kriegszone war. „Der Krieg war der Normalfall in Europa“, erinnerte Teufel an die Vergangenheit.

Nach dem letzten Weltkrieg habe Winston Churchill festgestellt, dass ein vereinigtes Europa notwendig wäre und ein Friede nur dann Erfolg habe, wenn er von den Franzosen und den Deutschen ausgehe. Diese beiden Staaten seien es auch gewesen, die zusammen mit Italien und den Beneluxländern auf Initiative des Lothringers Robert Schumann die Montanunion gegründet haben.
Eine Zusammenarbeit bei Kohle und Stahl mache es schwerer, sich zu bekriegen, war einer der Gründe für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene.

Teufel zeichnete die Entwicklung bis zur heutigen europäischen Union mit dem EU-Wirtschaftsraum auf.
Nun ging Teufel darauf ein, welche Bedenken in der Bevölkerung bezüglich der EU bestehen.
„Die Menschen haben eine Grundskepsis gegen den Zentralismus der EU“, so Teufel. Das sei verständlich, da viele Entscheidungen bisher hinter verschlossenen Türen stattgefunden hätten.
Subsidiarität, also die Selbstbestimmung, sei die Lösung, diese Skepsis zu mindern.
Entscheidungen von unten nach oben zu verteilen sei geboten. Die wichtigste Ebene sei die Gemeinde. Erst Aufgaben, die diese nicht mehr übernehmen könne, müsse dann auf die jeweils übergeordnete Ebene übertragen werden, diese seien in der Folge die Landkreise, die Länder, die Staaten und dann erst Europa. So müsse sich Europa um viele Dinge nicht kümmern, mit denen sich die EU derzeit befasse. Auch sei, wie in vielen europäischen Staaten eine Kontrollinstanz nach dem Vorbild des Bundesrates notwendig, der das EU-Parlament und dessen Gesetzgebungen prüfe.

Bedenken hätten die Menschen auch gegen den Euro. Nicht zuletzt deshalb, weil die Regularien, die die Stabilität garantieren sollten, in der jüngeren Vergangenheit zu häufig ausgehebelt wurden.
Die Stabilität wurde zwar in Verträgen festgeschrieben, diese wurden jedoch nicht eingehalten. Zuerst von Staaten wie Deutschland und Frankreich, inzwischen von vielen Mitgliedsstaaten.

Dritter Punkt sei die Flüchtlingskrise. Die Menschen seien zwar mit den Menschen in Not solidarisch, man könne sich aber nicht um die gesamte Armut der ganzen Welt kümmern.
Teufel schlug statt dessen vor, sich in den Herkunftsländern darum zu kümmern, die Not zu lindern.
„Das bedeutet nicht, dass wir Geld ohne Ende überweisen sollen“, warnt Teufel. Vielmehr solle man vor Ort mit Manpower für bessere Verhältnisse sorgen. Nicht umsonst seien Hilfsorganisationen in den Armutsländern mit relativ wenigen Mitteln sehr erfolgreich, zeigte Teufel auf.
Man müsse auch geltendes Recht durchsetzen und die europäischen Außengrenzen sichern, endete Teufel sein Referat und erntete großen Beifall.

„Subsidiarität hat auch unsere Volksbank groß gemacht“, bezog sich Peter Rottenecker auf Teufels Ausführungen. Der Vorstandsvorsitzende dankte Dr. Teufel für dessen Vortrag und lud ein, bei einem Imbiss und Getränken, das Gespräch in ungezwungener Runde fortzuführen


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