Frauenfußball: Kayikci macht den Unterschied - SC-Frauen können die ersten Punkte einfahren

Die SC-Frauen haben am dritten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga beim MSV Duisburg die ersten Punkte einfahren können. Vor 522 Zuschauern im PCC-Stadion sorgten Hasret Kayikci (50.) und Sandra Starke (76.) für den 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg.

Trainer Dietmar Sehrig ließ Neuzugang Lena Petermann in der Startelf stürmen, dafür musste Sandra Starke zunächst auf der Bank Platz nehmen. Im Mittelfeld durfte Sarah Puntigam von Beginn an ran, Juliane Maier rückte dafür auf die Linksverteidigerposition. Außerdem ersetzte Chioma Igwe die erkrankte Saskia Meier in der Innenverteidigung.

Beide Teams konnten vor der Partie noch keine Punkte sammeln und hatten sich fest vorgenommen, dies zu ändern. Vor allem auf Freiburger Seite war der Druck in der Anfangsphase spürbar, was sich in leichten Fehlern im Aufbauspiel bemerkbar machte.

Die erste große Chance hatten die Gastgeberinnen, die nach einem Freiburger Eckball schnell konterten. Dolores Isabel Jacome Silva schoss jedoch aus guter Position knapp am Tor vorbei (5.). Wenig später war es erneut Silva mit der Einschussmöglichkeit, doch die herausgestürmte Laura Benkarth und Anja Maike Hegenauer retteten im Verbund (8.).

Duisburg gestaltete die Anfangsphase überlegen, kam aber zunächst zu keinen weiteren Gelegenheiten. Auf Freiburger Seite konnte die fast überall zu findende Sara Däbritz zweimal aus der Distanz auf sich aufmerksam machen, verfehlte allerdings beide Male knapp (15., 26.). Hasret Kayikci kam bei einer guten Hegenauer-Hereingabe nicht mehr an den Ball (19.).

Nach der etwas fahrigen Anfangsphase konnten sich die Freiburgerinnen in der Defensive zunehmend stabilisieren, dennoch blieb der MSV optisch überlegen und hatte kurz vor dem Seitenwechsel mit Lucie Vonkova die große Chance auf den Führungstreffer. Die Kapitänin verzog jedoch aus aussichtsreicher Position (42.).

Dietmar Sehrig reagierte in der Pause und ließ U20-Weltmeisterin Manjou Wilde für die unauffällige Sarah Puntigam im SC-Dress debütieren.

Die Freiburgerinnen präsentierten sich wesentlich aktiver als vor dem Wechsel und es dauerte keine fünf Minuten, ehe die Sehrig-Elf in Führung ging. Erneut war es die defensiv wie offensiv auffällige Hegenauer, die mit einer guten Hereingabe Hasret Kayikci bediente. Die ehemalige Duisburgerin ließ sich nicht zweimal bitten und schoss überlegt gegen die Laufrichtung der Duisburger Torfrau ein (50.).

Die Führung gab dem Spiel der Breisgauerinnen nun deutlich mehr Sicherheit, die in der Defensive um die starke Abwehrchefin Jenista Clark fast nichts mehr zuließen. Das Team von Dietmar Sehrig gewann die Kontrolle über das Mittelfeld, gewann mehr Zweikämpfe und schaltete schnell um und blieb stets gefährlich, wenngleich die großen Torchancen zunächst Mangelware blieben. Die Gastgeberinnen dagegen schienen den roten Faden komplett verloren zu haben und fanden keine Mittel gegen die taktisch disziplinierten Freiburgerinnen.

Beim Sport-Club drehte vor allem Hasret Kayikci richtig auf. Mitte der zweiten Halbzeit hatte sie die Doppelchance zum 2:0, scheiterte jedoch erst an der hervorragend parierenden Torfrau, im zweiten Versuch klatschte das Leder an die Querlatte (73.). Wenig später machte es die 22-jährige Stürmerin besser, als sie den Ball überlegt zur eingewechselten Sandra Starke durchsteckte, die eiskalt zum vorentscheidenden 2:0 vollendete (76.).

Duisburgs Trainerin Inka Grings versuchte ihrerseits, dem Spiel der Gastgeber neue Impulse zu verleihen, doch blieben die "Zebras" weiter ungefährlich. Sandra Starke hätte fast noch auf 3:0 erhöht, ihr wuchtiger Distanzschuss knallte jedoch nur an die Unterkanter der Latte, von dort sprang der Ball kurz vor der Linie auf (83.).

Kurz darauf durfte Neuzugang Daria Streng ihr SC-Debüt gegen ihren alten Verein feiern. Von Freiburger Seite kam in der Schlussphase nicht mehr viel. Die Duisburgerinnen hatten mit der Doppelchance von Pulver (87.) und einem weiteren Versuch von Silva (88.) die Gelegenheit auf den Anschluss, am Ende blieb es aber beim 2:0 aus Freiburger Sicht.

Für die SC-Frauen geht in die Englische Woche. Bereits am Mittwoch, 24. September, kommt um 16 Uhr der 1. FFC Turbine Potsdam zu Gast ins Möslestadion. Am Sonntag, 28. September, empfängt das Team von Dietmar Sehrig um 14 Uhr die TSG 1899 Hoffenheim in der 2. Runde des DFB-Pokals.

Tobias Becker

Stimmen zum Spiel:

Inka Grings (Trainerin MSV Duisburg): "Sicher spielt nach zwei verlorenen Spielen auch ein bisschen die Psyche mit. Aber sich in der zweiten Halbzeit so aufzugeben, das geht einfach nicht."

Dietmar Sehrig (Trainer SC Freiburg): "Das war eine glückliche erste Halbzeit für uns. Wir haben zu träge gegen den Ball gespielt und können froh sein, dass Duisburg die Gelegenheiten nicht besser genutzt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir dann so Fußball gespielt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Die Wechsel haben uns noch einmal Energie und Feuer gegeben."

Hasret Kayikci (Stürmerin SC Freiburg): "Es ist immer noch etwas Besonderes, hier her zu kommen. Wir hatten Glück, dass wir mit 0:0 in die Halbzeit gehen. Insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel, aber wir nehmen die drei Punkte gerne mit."
Stenogramm

MSV Duisburg: Kämper - Himminghofen (81. Müller), Pulver, Costa, Kiwic - Silva, Nati (70. Debitzki), Morina (70. Sundov), Oster - Kirchberger, Vonkova

SC Freiburg: Benkarth - Hegenauer, Clark, Igwe, Maier - Däbritz, Schöne, Arnold (84. Streng), Puntigam (46. Wilde) - Kayikci, Petermann (58. Starke)
Schiedsrichter: Sina Diekmann (Lobach (Bevern)) Zuschauer: 522
Tore: 0:1 Kayikci (50.), 0:2 Starke (76.)
Gelb: Pulver, Kiwic

(Presseinfo: SC Freiburg, 20.09.2014)