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Kreis Lörrach - Lörrach

26. Nov 2014 - 17:21 Uhr

Mit Willkommenskultur bei Fachkräften punkten - 13. Lörracher Gespräche in den Kliniken des Landkreises Lörrach

13. Lörracher Gespräche
Bildquelle: Juri Junkov
13. Lörracher Gespräche
Bildquelle: Juri Junkov
Mitte November hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Lörrach gemeinsam mit der Firma Mondelēz International und der Fachkräfteallianz Südwest zu den 13. Lörracher Gesprächen in die Kliniken des Landkreises Lörrach eingeladen. Mit dem Thema „Internationale Belegschaften – Wie gut sind wir aufgestellt? Wo liegen Chancen für die Zukunft“ wurde ein wichtiger Aspekt der Fachkräftediskussion aufgegriffen, bei dem sowohl Unternehmen als auch Kommunen selbst einen Beitrag leisten können.

Oberbürgermeister Jörg Lutz zeigte in seiner Begrüßung auf, dass rund 30 Prozent der Lörracher Bürgerinnen und Bürger einen Migrationshintergrund haben. Etwas mehr als die Hälfte dieser Personen habe in der Regel einen deutschen Pass. 87 Prozent der Lörracher Bürgerinnen und Bürger mit einem ausländischen Pass kommen aus Europa, 7,3 Prozent aus Asien, weitere 2,8 Prozent aus Amerika und nur 2,1 Prozent aus Afrika. Auf den Spitzenplätzen in Lörrach liegen 2.425 Bürgerinnen und Bürger mit italienischem Pass vor den 800 Lörrachern mit türkischem Pass und weiteren 402 mit einem Schweizer Pass. In der Stadtverwaltung selbst arbeiten Mitarbeiter aus 15 Nationen. Willkommenskultur in Lörrach habe viele Facetten. Ein mehrsprachiges Willkommens-Informationspaket bei der Anmeldung im Rathaus zähle genauso dazu wie das internationale Sommerfest, die internationale Kommission, der Verein Lörracher International oder die Integrationskonferenz, bei der deutlich wurde, wie vielfältig die Angebote für Menschen aller Altersklassen sind, die nach Lörrach kommen und Anschluss suchen. Dass diese Angebote noch bekannter werden, sei eine der Zielsetzungen der Stadt Lörrach. Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, sei vielen nicht bewusst. Durch die Flüchtlingsdiskussion und die Fachkräftediskussion habe das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch an Dynamik gewonnen.

Piotr Kozlowski, Director Manufacturing Chocolate bei Mondelēz International, verantwortlich für die Produktionsstandorte in Lörrach, Bludenz und Bern, unterstrich, wie wichtig es für ihn persönlich sei, sich als Teil der „expatriate community“ mit der eigenen Kultur und Identität respektiert zu fühlen. Willkommenskultur beginne bei Kleinigkeiten, zum Beispiel mit einem netten Lächeln bei der Anmeldung im Rathaus, bei der Wohnungssuche und im Miteinander am Arbeitsplatz.

Dr. Alexander Graf, Geschäftsführer IHK Hochrhein-Bodensee und Leiter der Projektgruppe Fachkräftegewinnung der Fachkräfteallianz Südwest, gab einen Überblick über die internationale Verflechtung der Unternehmen im Landkreis Lörrach. Mit einer Exportquote von 55 Prozent liege der Landkreis sogar über der baden-württembergischen Exportquote. Der Landkreis Lörrach sei Lebensmittelpunkt von Bürgerinnen und Bürgern aus allen Kontinenten, insgesamt leben Menschen aus 132 Ländern im Landkreis. Die Arbeitslosenquote der Region Hochrhein-Bodensee liege niedriger als der Landesdurchschnitt, insbesondere bei den unter 25jährigen Ausländern. Eine aktuelle Umfrage bei den Mitgliedsunternehmen der IHK habe ergeben, dass sich in der Region Hochrhein-Bodensee mehr Unternehmen, insbesondere aus der Industrie, mit dem Gedanken beschäftigen, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen, als dies in Baden-Württemberg der Fall ist. Dies sei vor dem Hintergrund der in den letzten zehn Jahren deutlich ansteigenden Zahl der Berufspendler in die Schweiz nachvollziehbar, stelle zugleich aber auch eine große Herausforderung dar. Die Fachkräfteallianz Südwest als Netzwerk mit 23 Partnerinstitutionen biete den Unternehmen Unterstützung an. Ansprechpartnerin der Fachkräfteallianz sei Frau Dr. Carolina Bahamondes Pavez. Als Folgeveranstaltung der Lörracher Gespräche sei im Frühjahr ein Workshop mit Unternehmen geplant, in dem konkrete individuelle Hilfestellungen erarbeitet werden.

Hendrik Bunjes, Human Rosources Manager bei Mondelēz International für die Werksstandorte in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, präsentierte den 55 Besuchern der Lörracher Gespräche die Programme, die bei Mondelēz zur Förderung der Vielfalt entwickelt wurden. „Vielfalt ist Teil unserer DNA“, überschrieb Bunjes die Strategie. Am Produktionsstandort Lörrach seien bei den rund 550 Mitarbeitern 24 Nationalitäten vertreten. Die Mitarbeiter im HR-Team seien die Ersten, die die neuen Mitarbeiter in Empfang nehmen, die bei der ersten Orientierung im neuen Umfeld, bei der Wohnungssuche und der Einarbeitung unterstützen sowie bedarfsorientierte Sprachkurse für die Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen organisieren.
Konzernweit profitieren Mitarbeiter von Programmen wie „JUMP“, „Growing here“, „Globetrotters“ oder „Campus“. Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, müsse das Jobangebot halten, was es verspreche. Man müsse spannende Berufsfelder anbieten, so dass sich einzelne Mitarbeiter entfalten können. Ziel sei, dass die Mitarbeiter in ihrer Vielfalt Teil der „Milka-Familie“ werden: „Unser Herz schlägt lila, aber wir sind bunt.“

In der anschließenden Diskussion unter Leitung des Hörfunk-Journalisten Johannes Kehm berichtete Prof. Dr. med. Hans-H. Osterhues, dass in den Kliniken des Landkreises mit rund 1300 Mitarbeitern 38 verschiedene Nationalitäten vertreten seien, im ärztlichen Bereich seien es 14 Prozent, im Bereich Hausversorgung sogar an die 40 Prozent. Es gebe eine breite Vielfalt von Beschäftigungsformen. Je anspruchsvoller und je näher am Patienten, desto schwieriger sei es, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Man sei für eine gezielte Akquise nach Litauen gefahren, da dort die Abschlüsse und die Ausbildung vergleichbar seien. Es seien die Inhalte, die für die Nachwuchskräfte interessant seien, die Ausbildungsgestaltung und die Rotationen. Für eine kleine Gruppe aus Litauen gelinge es außerdem besser, eine passende Willkommenskultur zu gestalten mit Sprachförderung, gemeinsamen Freizeitaktivitäten zum Beispiel im sportlichen Bereich und einem sanften Eintritt in das neue soziale Umfeld. Dabei würden beide Seiten profitieren. Er erlebe die Mentalitätsunterschiede als eine Bereicherung.

Oskar von Malecki, Standortleiter des CCI Customer Care Center in Lörrach, erläuterte, dass die deutsche Sprache für ihre weltweiten Kundenzufriedenheitsbefragungen im Auftrag mittelständischer Unternehmen keine Voraussetzung sei. Die CCI profitiere von Cross-Selling-Effekten: je internationaler die Belegschaften in Lörrach würden, desto höher sei die Chance für die CCI, passende Mitarbeiter zu finden. Die CCI beschäftige Mitarbeiter aus 30 verschiedenen Nationalitäten. Befragungen in Schweizerdeutsch für Kunden aus der Schweiz hätten dazu geführt, dass die CCI vor elf Jahren nach Lörrach gekommen sei. Sie benötigten Talente, die neben der jeweiligen Sprachkompetenz auch den passenden kulturellen Hintergrund mitbrächten. Für Aufträge in ausgefallenen Sprachen würden sie bisweilen gezielt an Universitäten im jeweiligen Land Germanistikstudierende ansprechen, um sie für einen projektbezogenen Aufenthalt in Lörrach bei einem Honorar inclusive Reisekosten und Unterbringung zu gewinnen.

Auf die Frage, welche konkreten Wünsche am Standort noch offen seien, nannten die Podiumsteilnehmer ein größeres Angebot für jüngere Mitarbeiter im Bereich Fitness und Abendaktivitäten, Ganztages-Kindertagesplätze und im Bereich der Mobilität eine Verbesserung des ÖPNV in den Abendstunden.

Presseinfo: Stadt Lörrach vom 26.11.14)

Bildquelle: Juri Junkov


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