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RegioTrends

Kreis Lörrach - Weil am Rhein

27. Nov 2014 - 11:57 Uhr

Weil am Rhein erhält als erste baden-württembergische Stadt das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" - Für besonderen Einsatz für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ausgezeichnet

Als erste baden-württembergische Stadt erhält Weil am Rhein das Siegel "Kinderfreundliche Kommune". Damit wird der besondere Einsatz der Stadt für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ausgezeichnet. So hat Weil am Rhein mit einem hervorragenden Aktionsplan, mit einer beispielhaften Kinder- und Jugendbeteiligung und letztlich mit der Einsetzung einer Kinder- und Jugendbeauftragten deutlich gemacht, dass die Kommune sich auch personell mehr als bisher den Kinderrechten widmen wird. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen hat die 30.000-Einwohner-Stadt in einer zweijährigen Pilotphase einen Aktionsplan für Kinderfreundlichkeit erarbeitet, der in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden soll. Nach Hanau und Wolfsburg stellt sich Weil am Rhein damit als deutschlandweit dritte Kommune einem regelmäßigen Prüfverfahren. Ein solcher „Kinderrechte-TÜV“ arbeitet in Nachbarländern wie der Schweiz und in Frankreich bereits erfolgreich auf der Grundlage der internationalen Child Friendly Cities Initiative. Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“. Auf einer feierlichen Veranstaltung in Weil am Rhein wurde der Stadt das Siegel heute überreicht.
„Mit Weil am Rhein erhält eine äußerst engagierte Kommune das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘. Seit Beginn des Verfahrens haben die Verantwortlichen der Stadt darauf geachtet, dass die Kinder und Jugendlichen in den Prozess der Erarbeitung des Aktionsplanes einbezogen wurden. Weil am Rhein hat sich einen anspruchsvollen Aktionsplan für die nächsten vier Jahre gegeben und wird bei der Umsetzung auch konsequent den Kindern und Jugendlichen Raum für ihre Ideen und Bedürfnisse geben, ganz im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention“, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, ein Träger des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“
„Sehr überzeugend hat die Stadt Weil am Rhein mit ihrem Aktionsplan klar gemacht, dass sie die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention sehr ernst nimmt. Die Sachverständigenkommission hat beeindruckt, dass von Anfang an die Kinder und Jugendlichen selbst in den Prozess der Erstellung des Aktionsplanes einbezogen wurden. Dies wird mit Sicherheit auch ein Prinzip bei der Umsetzung der Maßnahmen des Aktionsplanes sein. Wir sind sicher, dass Weil am Rhein mit diesem Aktionsplan die Stadt kinder- und jugendfreundlicher werden lässt“, so der Vorsitzende der Sachverständigenkommission, Prof. Lothar Krappmann.
Oberbürgermeister Wolfgang Dietz nimmt die Auszeichnung mit Freude entgegen: „Die Entscheidung der Stadt Weil am Rhein, sich an dem Vorhaben ‚Kinderfreundliche Kommunen‘ zu beteiligen und sich einer Beurteilung nach internationalen Standards zu stellen, war richtig. Ich bedanke mich für die intensive Begleitung bei den Verantwortlichen des Vereins ‚Kinderfreundliche Kommunen e.V.‘. Es zeigt mir, dass wir uns auf einem guten Weg befinden, Kinderrechte auf lokaler Ebene zu verwirklichen.
Die Auszeichnung, über die ich mich sehr freue, ist aber zugleich Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und weitere Möglichkeiten zu schaffen, um Kinder und Jugendliche in das Geschehen und die Entwicklung der Stadt einzubinden. Künftig gilt es, sich im Alltag an den Anforderungen, die mit der Siegelvergabe verbunden sind, durch die Bürgerinnen und Bürger und vor allem durch die Kinder und Jugendlichen messen zu lassen.“
Die 16-jährige Juniorsachverständige Elena Brossard sagte: „Kinder und Jugendliche haben in Workshops am Aktionsplan mitgearbeitet. Sie hatten viele Ideen und Anregungen, wie die Stadt noch kinderfreundlicher werden kann. Es waren nicht spektakuläre Themen, sondern umsetzbare Ideen und Anregungen. Ich wünsche mir, dass die Kinder und Jugendlichen noch mehr ihr Recht wahrnehmen, ihre Wünsche und Anregungen uns gegenüber zu äußern. Mit dem Verlauf des Projekts bin ich sehr zufrieden und glücklich, dass es dieses in unserer Stadt gibt und wir gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und auch etwas erreichen können. Ich sehe sehr zuversichtlich in die Zukunft und freue mich, in ein paar Jahren zu sehen, welche Fortschritte die Stadt auf dem Weg zu noch mehr Kinderfreundlichkeit gemacht hat."

Das Siegel basiert auf der Child Friendly Cities Initiative, für die das UNICEF-Forschungszentrum Innocenti in Florenz internationale Standards und Instrumente entwickelte. Kernelemente sind: Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, eine kinderfreundliche Rahmengebung, ein übergreifender Aktionsplan, die Interessenvertretung für Kinder, der Vorrang des Kindeswohls, ein ausgewiesener Kinder- und Jugendetat, ein regelmäßiger Bericht der Kommune, sowie die Information über Kinderrechte und die Unterstützung von Kinderrechtsorganisationen.
Projektkommunen beginnen mit einer Standortbestimmung anhand eines Fragebogens. Workshops mit Kindern und Jugendlichen ermitteln deren Wünsche und Vorschläge, die in den Aktionsplan einfließen. Darin sind die Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten festgehalten. Der Aktionsplan wird vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen und bildet die Grundlage für die Vergabe des Siegels. So wird also kein Ergebnis zertifiziert, sondern ein Prozess. Dieser wird von einer Sachverständigenkommission unterstützt und regelmäßig evaluiert. Das Siegel wird für vier Jahre vergeben und kann danach mit einem neuen Aktionsplan verlängert werden.

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Begrüßungsrede von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz aus Anlass der Vergabe des Siegels "Kinderfreundliche Kommune"
am Donnerstag, 27. November 2014, 10.00 Uhr

Ort: Haus der Volksbildung

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Frey,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
sehr geehrte Gäste,

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen bei Günter Jauch in der Sendung "Wer wird Millionär?" und bekommen die Frage gestellt: Wer war am vergangenen Wochenende in seiner Liga erfolgreich:
A. Köln,
B. Wolfsburg,
C. Regensburg oder
D. Weil am Rhein?
Die fußballerische Antwort ist klar: Es gab nur einen Sieger. Wolfsburg hat gegen Schalke verloren (2:3), Köln unterlag Berlin mit 1:2 und Jahn Regensburg verlor zu Hause gegen Bielefeld mit 0:1. Nur Weil obsiegte gegen die SpVgg Untermünstertal mit 11:0. Deshalb ist D. die richtige Antwort.

Nächste Fragerunde.
In welcher Liga spielen die genannten Städte gemeinsam?
Da darf man sich nicht vom Fußball auf die falsche Fährte locken lassen. Alle vier Städte gehören zu den deutschen Kommunen, die sich einem Wettbewerb um die Vergabe des Siegels "Kindefreundliche Kommune" gestellt haben. Zusammen mit anderen Städten haben wir uns als sogenannte Pilotkommunen auf den Weg gemacht. Wir haben unsere Anstrengungen dokumentiert, mit denen wir die Teilhabe, das Mitwirken und die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in unserem Gemeinwesen aktuell und künftig fördern wollen.

Ich freue mich über den heutigen Anlass und die zahlreichen Gäste, die zur Vergabe des Siegels "Kinderfreundliche Kommune" zu uns gekommen sind. Begrüßen Sie mit mir:
- Herrn Prof. Dr. Lothar Krappmann, vormaliges Mitglied im Ausschuss für die Rechte des Kindes bei den Vereinten Nationen und heute Vorsitzender der Sachverständigenkommission Kindefreundliche Kommune e.V.
- Frau Dr. Heide-Rose Brückner, Geschäftsführerin des Vereins, und die Projektleiterin Frau Susanne Fuchs,
- Herrn Holger Hoffmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks,
- Herr Dr. Sebastian Sedlmayer von UNICEF Deutschland und Frau Christine Langen und Frau Christine Dietz für die UNICEF-Arbeitsgruppe Lörrach,
- Frau Zimmermann-Fiscella, Sozialdezernentin des Landkreises Lörrach in Vertretung von Frau Landrätin Dammann.
Die Herren Abgeordneten des Bundestages Armin Schuster und des Landtages Herr Ulrich Lusche und Herr Rainer Stickelberger haben sich für heute Vormittag entschuldigen müssen.

Sehr herzlich begrüße ich den Gemeindepräsidenten von Riehen, Herrn Hansjörg Wilde. Es war ein Besuch in seiner Gemeinde, bei seinem Amtsvorgänger Willi Fischer, der mich im Sommer 2011 auf den Gedanken gebracht hat, die Stadt Weil am Rhein könnte sich ebenfalls um das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" bewerben. Das war zu einem Zeitpunkt, als es die UNICEF-Initiative in Deutschland noch gar nicht gab, sondern nur in unseren Nachbarländern Frankreich und Schweiz.
Als dann im Februar 2012 (14.02.2012) in Deutschland der Verein "Kinderfreundliche Kommunen" gegründet wurde, standen wir bereits in den Startlöchern. Der Gemeinderat beschloss auf Vorschlag der Verwaltung schon drei Wochen später (6. März 2012) unsere Beteiligung an der Pilotphase. Mit Frau Michaela Rimkus konnten wir eine Projektverantwortliche gewinnen, die sich seither mit viel Herzblut und Engagement der neuen Aufgabe widmet.
- Schülerbefragungen,
- Workshops,
- organisierte Streifzüge von Kindern und Jugendlichen durch die Stadt und Stadtteile,
- das Stadtspiel,
- intensiver Austausch mit städtischen Ämtern und Mitarbeitern,
- Kontakte zur örtlichen UNICEF-Gruppe,
- Beratungen im Jugendparlament und im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss
waren einige der zahlreichen Aktivitäten, die in der Folge zu einer Standortbestimmung und schließlich zum Maßnahmenplan führten.
Ich sage Frau Rimkus, Herrn Ottmar Schmidt, dem Leiter unserer Abteilung für Soziales, Schule und Sport und Frau Annette Huber, der Leiterin unseres Hauptamtes herzlichen Dank. Der Dank gilt aber auch den vielen Kindern und Jugendlichen, die sich im Laufe der Zeit eingebracht und mitgewirkt haben.

Der heutige Tag ist für die Stadt Weil am Rhein ein Etappenziel und zugleich ein Startpunkt.
Das muss man erklären:
Etappenziel, weil heute der Prozess der Dokumentation und der Bewertung in der Vergabe des sogenannten Siegels mündet.
Startpunkt, weil damit die Phase beginnt, in der wir uns vorgenommen haben, weitere Schritte zu einer noch kinderfreundlicheren Kommune zu gehen.

Weil am Rhein hat in den vergangenen 15 Jahren im Kinder- und Jugendbereich große Anstrengungen unternommen. Das gilt namentlich für die Einrichtungen der Kinderbetreuung und der schulischen Bildung.
Seit der Jahrhundertwende haben wir
- Schulen umfänglich erweitert und modernisiert wie die Hans-Thoma-Schule in Haltingen, das Kant-Gymnasium oder jüngst die Rheinschule,
- mit dem Oberrhein-Gymnasium ein zweites, bilingual ausgerichtetes Gymnasium gegründet,
- den Weg für eine Gemeinschaftsschule für die bisherige Markgrafenschule geebnet,
- mit der Rheinschule die erste Ganztagesgrundschule eingerichtet,
- mit der Humboldt-Halle eine weitere, neue Sporthalle gebaut.
- Bei den Kindertageseinrichtungen haben wir die Zahl der Gruppen von 43 auf 56 Gruppen gesteigert
- die Zahl der Plätze für Kinder unter drei Jahren von Null im Jahr 2000 auf aktuell 282 gebracht, was einem Versorgungsgrad von 35,6% entspricht. Zudem sind 50 U3 Plätze in Planung bzw. im Bau (St. Elisabeth, Danziger Straße, Hohe Straße), was dann zu einem Versorgungsgrad von 41,9% führen soll.
- Wir haben mit dem Schwalbennest in Ötlingen die erste betriebsübergreifende Kindertagesstätte im Landkreis gegründet,
- im Stadtteil Haltingen mit dem JuNO ein neues, modernes Jugendzentrum errichtet,
- die Ausbildungsbörse zur angesehensten Einrichtung ihrer Art in Südbaden entwickelt.

Das sind für mich Beispiele für nachhaltige Investitionen in die Zukunft. Unser aller Bestreben muss es sein, jungen Menschen Chancen für das Gestalten der Zukunft zu eröffnen. Es ist dabei nicht alleine mit Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen getan. Politik muss weiter denken. Sie muss bei mancher wünschenswert erscheinenden Sache auch mal "Nein" sagen, auch wenn das aktuell zunächst nicht populär erscheint. Dank einer eindrücklichen Haushaltsdisziplin von Gemeinderat und Verwaltung ist es in den vergangenen 15 Jahren auch gelungen, die seinerzeit enorme städtische Verschuldung deutlich abzutragen. Warum flechte ich das ein? Auf unsere Kinder kommen viele Herausforderungen zu, die mit der Vernetzung unserer Welt, mit dem immer engeren Zusammenrücken auf unserem Planeten, mit der wirtschaftlichen Konkurrenz und den kulturellen Differenzen zu tun haben. Zu vorausschauender Politik gehört für mich, ihnen nicht auch noch das Abtragen von öffentlichen Schulden vergangener Zeiten aufzubürden. Sie haben keine Wahl: Sie müssen dieses Erbe antreten und können es nicht einfach ausschlagen.

Der schonende Umgang mit Ressourcen ist nicht alleine eine Frage des Regenwaldes. Die rechtzeitige Diät in Sachen öffentliche Ausgaben ist der Stadt gut bekommen. Wie es Fastenkuren aber so an sich haben, beginnt die schwierigste Zeit kurz vor dem Ziel. Man darf dann mit seinen Anstrengungen nicht nachlassen und bequem werden.
Sich am Erreichten erfreuen und konsequent weiter machen, das sollte für uns das Leitmotto auch für unser Ziel "kinderfreundliche Kommune" sein. Wir können durchaus stolz zurückblicken, verstehen das aber gleichzeitig als Aufforderung zum Weitermachen. Hierzu erbitte ich Ihre Unterstützung - nicht nur in den städtischen Büros und in den Gremien des Gemeinderates. Kinderfreundlichkeit beginnt in den Köpfen. Hier kann jeder von uns im täglichen Miteinander seinen Beitrag leisten.

(Presseinfo: Stadt Weil am Rhein vom 27.11.14)


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