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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

29. Jun 2015 - 14:33 Uhr

Postbank verleiht den 12. Finance Award - Auswege aus der Niedrigzins-Falle - Studierende aus Freiburg, Gießen, Regensburg, Vallendar und Dresden stellen die Preisträger - Team der Universität Freiburg belegt den dritten Platz

Erfolgreiches Team der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (von links nach rechts): 
Frank Strauß (Vorsitzender des Vorstands Deutsche Postbank AG; Schirmherr des Postbank Finance Award), Mariia Markovych, Danjela Guxha, Christiane Müller (Teammitglieder), Prof. Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz (Betreuende Hochschullehrerin), Marliese Uhrig-Homburg (Jurymitglied) (Nicht auf dem Bild: Daria Saulenko).  
Foto: Postbank
Erfolgreiches Team der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (von links nach rechts):
Frank Strauß (Vorsitzender des Vorstands Deutsche Postbank AG; Schirmherr des Postbank Finance Award), Mariia Markovych, Danjela Guxha, Christiane Müller (Teammitglieder), Prof. Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz (Betreuende Hochschullehrerin), Marliese Uhrig-Homburg (Jurymitglied) (Nicht auf dem Bild: Daria Saulenko).
Foto: Postbank
Zum 12. Mal hat die Postbank am Freitag in Bonn den Finance Award verliehen, den mit 100.000 Euro höchstdotierten deutschen Hochschulpreis. 21 studentische Teams von Universitäten und Hochschulen aus Deutschland haben teilgenommen und sich mit dem Thema "Auswege aus dem Zinsdilemma - hat Geldanlage Zukunft?" beschäftigt. Die Gewinner kommen von den Universitäten Gießen, Regensburg und Freiburg, sowie der WHU in Vallendar und der Berufsakademie Sachsen in Dresden.

„Niedrigzinsen sind vor allem für sicherheitsorientierte Anleger eine große Herausforderung“, sagte Frank Strauß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG und Schirmherr des Awards bei der Preisverleihung. „Es muss uns gelingen, diesen Kunden Produkte und Services anzubieten, die ihnen gute Erträge bei überschaubaren Risiken ermöglichen. Dies wird nur möglich sein, wenn wir die Chancen der Digitalisierung nutzen. Durch Digitalisierung können wir die Kosten für unsere Kunden gering halten und die Informationsfülle der Finanzmärkte zu ihren Gunsten nutzen. Die Preisträger haben das erkannt. Sie haben auf unterschiedliche Weise komplexe Informationen für innovative Strategien genutzt.“

Die Preisträger und ihre Ideen
Den ersten Rang mit einem Preisgeld von 50.000 Euro haben die Juroren an Nhung Hong Dang, Lucas Hafemann und Florian Viereck von der Universität Gießen vergeben. Zusammen mit ihrem Dozenten Prof. Dr. Peter Tillmann haben sie 90.000 Twitter-Nachrichten zur Zinspolitik der US-Notenbank untersucht und ein Prognose-Modell daraus entwickelt. Damit können sie feststellen, ob die Finanzmärkte eine frühe oder späte Abkehr der Notenbank von ihrer Nullzinspolitik erwarten. Und sie können vorhersagen, wie sich dies auf die Zinsen, Aktien- und Wechselkurse auswirkt.

Der zweite Preis, dotiert mit 25.000 Euro, ging an die Universität Regensburg. Das Team um Prof. Dr. Gregor Dorfleitner, bestehend aus Michael Betzinger, Anna Christina Goerk, Katharina Käsbauer, Katrin Maria Schmid und Julia Weigert hat das Anlageverhalten gemeinnütziger Stiftungen untersucht. Deren Tätigkeit wird in der Regel ausschließlich aus Kapitalerträgen finanziert. Das Team hat überzeugende Vorschläge gemacht, wie Stiftungen trotz Niedrigzinsen akzeptable Kapitalerträge erzielen können, ohne zu hohe Risiken einzugehen. Damit kann der finanzielle Spielraum für gesellschaftlich sinnvolle Aktivitäten verbessert werden.

Über den dritten Preis und 15.000 Euro konnten sich Danjela Guxha, Mariia Markovych, Christiane Müller und Daria Saulenko von der Universität Freiburg freuen. Die Studierenden entwarfen gemeinsam mit Prof. Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz ein Konzept, wie institutionelle Anleger ihren Ertrag verbessern können, indem sie Wertpapiere mit geringer Liquidität in ihr Portfolio aufnehmen.

Auch die nachfolgenden Teams auf den Plätzen vier und fünf erhielten Preisgelder. 7.500 Euro gingen an die WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar und 2.500 Euro an die Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer zehnköpfigen Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft. Den Vorsitz hatte Prof. Dr. Erik Theissen von der Universität Mannheim.

Der Wettbewerb
Der Postbank Finance Award wird seit 2003 jährlich ausgeschrieben. Ziel ist es, unter dem Motto „Zukunft verstehen – Zukunft gestalten“ innovative und wissenschaftlich fundierte Antworten auf aktuelle finanzwirtschaftliche Fragen zu fördern. Mit dem Preis will die Bank Studierende aller Fachrichtungen ermutigen, sich mit aktuellen Fragen der Finanzwirtschaft zu beschäftigen. Darüber hinaus will sie den teilnehmenden Studierenden Anregung und Hilfestellung für die weitere Studien- und Karriereplanung bieten. Das Preisgeld fließt zu 70 Prozent in die Ausstattung der prämierten Hochschulen.


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Interview mit Christiane Müller aus dem Siegerteam der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Postbank Finance Award 2015: „Auswege aus dem Zinsdilemma - hat Geldanlage Zukunft?“ „Eine extrem lehrreiche und spannende Erfahrung!“

Am vergangenen Freitag ist das Studierendenteam der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem 3. Platz beim Postbank Finance Award ausgezeichnet worden. In ihrem Wettbewerbsbeitrag hatten Danjela Guxha, Mariia Markovych, Christiane Müller und Daria Saulenko gemeinsam mit Prof. Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz ein Konzept entworfen, wie institutionelle Anleger ihren Ertrag verbessern können. Der Preis ist mit einer Honorierung von 15.000 Euro verbunden. Das Geld wird sowohl dem Lehrstuhl als auch dem Team zugutekommen.
Hallo Frau Müller und Glückwunsch! Sie und Ihre Kommilitoninnen der Universität Freiburg haben beim diesjährigen Postbank Finance Award den 3. Platz belegt. In der Laudatio hat Jurymitglied Prof. Dr. Marliese Uhrig-Homburg von einer „überaus fundierten Analyse“ gesprochen und hervorgehoben, dass Sie mit einer „der anspruchsvollsten Methoden der Wirtschaftswissenschaften“ gearbeitet haben.
Die Würdigung unserer Arbeit macht uns sehr stolz. Generell war die Preisverleihung ziemlich aufregend und das Ergebnis – um ehrlich zu sein – auch überraschend. Immerhin haben wir uns beim renommierten Postbank Finance Award gegen mehr als 20 der besten wirtschaftswissenschaftlichen Studierendenteams aus ganz Deutschland erfolgreich durchgesetzt. Dass unsere Arbeit zusätzlich noch mit dem WELT Finance Essay Award ausgezeichnet wurde, ist natürlich etwas ganz Besonderes.
Hinzu kommt die Gewinnsumme.
Richtig. 15.000 Euro sind natürlich unglaublich viel – selbst wenn man bedenkt, dass 70 Prozent dafür an den Lehrstuhl gehen. Hinzu kommt, dass der Finance Essay Award mit 5.000 Euro dotiert ist, die nun uns gehören.
Um was ging es bei Ihrem Wettbewerbsbeitrag?
Die Postbank hatte dazu aufgerufen „Auswege aus dem Zinsdilemma“ zu finden und die Frage gestellt, ob Geldanlage noch eine Zukunft hat. Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, wie institutionelle Anleger ihren Ertrag verbessern können, indem sie Wertpapiere mit geringer Liquidität in ihr Portfolio aufnehmen.
Das hört sich kompliziert an.
Es ging um die Frage, wie und wo ich investieren soll. Gerade für Versicherungen, die langfristig anlegen, kann unser Konzept eine sehr gute Anlagealternative sein.
Ihr Team ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Zum einen sind Sie nicht nur alles Frauen, sondern Sie sind mit Ihnen als Mathematikerin und Wirtschaftswissenschaftlerinnen interdisziplinär besetzt. Dazu kommt, dass Sie aus unterschiedlichen Ländern stammen.
Gerade diese Verschiedenheit hat unsere Arbeit sehr bereichert. Aber durch die unterschiedlichen Fachrichtungen konnten wir uns optimal ergänzen. Jede konnte ihre Stärken ins Team einbringen. Das ist gerade dann hilfreich, wenn man wissenschaftliches Neuland betritt und unterschiedliche Blickwinkel nutzen will.
Welche Rolle spielt Ihre Betreuerin, Frau Lütkebohmert-Holtz?
Frau Lütkebohmert-Holtz ist eine sehr junge Professorin. Auch deshalb ist sie so ansteckend dynamisch. Sie war immer die richtige Anlaufstelle, wenn wir nicht wussten, ob wir auf der richtigen Spur sind. Mit ihrem fachlichen Wissen hat sie uns wichtige Anstöße gegeben und dafür auch selbst viel von ihrer Freizeit geopfert.
Gab es Hürden, an denen Sie fast gescheitert wären?
Es war für unsere Arbeit grundlegend, an detaillierte Dateninformationen zu kommen, beispielsweise zu Aktien und Anleihen der vergangenen zehn Jahre. Die gute Infrastruktur und der Zugang über den Datastream Account der Uni Freiburg waren deshalb besonders wichtig. Trotzdem sind wir aber mehrfach an die Uni Basel gefahren, um weitere Daten nutzen zu können.
Trotzdem, ein 50-seitiger wissenschaftlicher Beitrag ist mit hohem Aufwand verbunden. Wie viel Zeit haben Sie investiert?
Gerade die letzten drei Monate waren sehr zeitintensiv. Besonders in der Schlussphase dürften es schon 40 oder 50 Stunden in der Woche gewesen sein. Für jeden von uns. Das geht dann nicht mehr ohne Nachtschichten.
Dann aber haben Sie mit dem studentischen Gewinnanteil einen ziemlich geringen Stundenlohn erwirtschaftet. Was ist mit dem Return of Investment?
Den Return of Investment kann man nicht nur am Geld messen. Wir hatten die Möglichkeit, uns wissenschaftlich extrem tief in ein Thema einzuarbeiten, weit mehr als im Studium üblich. Und wir konnten mit Methoden arbeiten, die wir noch nie praktisch ausprobiert haben. Hinzu kommt, dass der Postbank Finance Award der wohl renommierteste Preis für Studierende im Bereich Banking und Finance ist. Er ist eine Art Türöffner für Beruf und Karriere.
Die Universität Freiburg ist so etwas wie ein „Newbie“ bei Postbank Finance Award …
Das mag schon sein, aber mit den jetzt gewonnenen positiven Erfahrungen könnte sich ja auch eine Tradition begründen. Wünschen würde ich mir das. Denn der Wettbewerb ist eine gute Ergänzung zum normalen Uni-Ablauf. Das neue Thema wird sich mit der Frage auseinandersetzen, wie Informationstechnik und Social Media das Geschäftsmodell von Banken beeinflussen. Ich hoffe, dass unser Team den Anstoß dafür gegeben hat, dass sich auch in Zukunft wieder ein oder sogar mehrere Freiburger Teams der Herausforderung stellen.
Was werden Sie jetzt mit Ihrem Gewinn machen?
Wir werden uns in den nächsten Tagen noch mal alle zusammensetzen, auf jeden Fall mit einem oder zwei Gläschen drauf anstoßen und dann mal schauen, welche Ideen wir haben.

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Beitrag zum Postbank Finance Award 2015

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Betreuende Hochschullehrerin: Prof. Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz
Studentische Teammitglieder: Danjela Guxha, Mariia Markovych, Christiane Müller, Daria Saulenko

Wie man mit illiquiden Anlagen einem Niedrigzinsumfeld entgegentreten kann – Eine empirische Studie zur Ertragsoptimierung
Die aktuell konstant niedrigen Zinsen stellen besonders institutionelle Anleger vor große Herausforderungen, da diese häufig langfristige finanzielle Verpflichtungen erfüllen müssen.
Hinzu kommen neue Richtlinien, die es umzusetzen gilt und die besondere Anforderungen an die Liquidität eines Investors stellen.
Unsere Studie analysiert vor diesem Hintergrund den Einfluss von Liquidität auf Anlageentscheidungen am deutschen Aktien- und Rentenmarkt und zeigt auf, wie über Liquiditätsprämien höhere Erträge erzielt werden können. Damit schließen wir eine Lücke in der bestehenden Fachliteratur, da speziell zum deutschen Finanzmarkt nur auf wenige Arbeiten zu diesem Zusammenhang zurückgegriffen werden kann.
In einem ersten Schritt untersuchen wir, ob Liquiditätsprämien existieren und in den Renditeaufschlägen von Aktien bzw. den Yield-Spreads von Anleihen eingepreist werden.
Wir betrachten hierbei Aktien von 24 Unternehmen, die an der Frankfurter Börse gehandelt werden, und deren monatliche Daten für einen Zeitraum von Januar 2005 bis Januar 2015 vorliegen. Für den Rentenmarkt besteht unsere Stichprobe aus 96 Anleihen, zu denen uns
monatliche Daten von Dezember 2010 bis Dezember 2014 zur Verfügung stehen. In beiden Fällen stellen wir fest, dass Liquiditätsprämien in den Erträgen der Anlagen eingepreist sind und höhere Illiquidität zu einem größeren Ertrag führt.
Diese Erkenntnisse nutzen wir im zweiten Teil, um das optimale Portfolio eines Investors unter Berücksichtigung von Liquidität zu bestimmen. Hierzu erweitern wir das klassische Markowitz-Optimierungsproblem um eine dritte Dimension, die den Einfluss von Illiquidität auf die Portfolioentscheidung erfasst. In verschiedenen Szenarien lässt sich zeigen, dass ein Investor den Ertrag seines Portfolios durch einen höheren Anteil illiquider Anlagen beträchtlich steigern kann. Investoren mit geringer Illiquiditätsaversion können somit dem aktuellen Niedrigzinsniveau entgegentreten und ihre Renditen entsprechend ihren individuellen Liquiditätsbedürfnissen optimieren. Dies ist insbesondere attraktiv für Versicherungsunternehmen, die typischerweise sehr langfristige Verbindlichkeiten aufweisen und daher verstärkt in illiquide Anlagen investieren können ohne ihre Finanzierungsliquidität zu gefährden. Zusammenfassend belegen unsere empirischen Resultate, dass Investitionen in illiquide Anlagen angesichts der aktuellen Zinspolitik eine lohnenswerte Alternative mit einer höheren Rendite darstellen.

(Presseinfo: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg vom 29.6.15)


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