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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Emmendingen

4. Nov 2015 - 03:30 Uhr

Wein aus dem Breisgau soll überegional offensiver vermarktet werden! Qualitätsvorteile des Produkts und der Region besser transportieren - „Gibt es eine Zukunft für die Breisgauer Wein GmbH?“ – 60 Winzer stellen die Weichen für die Zukunft!

60 Winzer bei Versammlung zur Zukunft der Breisgauer Wein GmbH in Steinhalle - Frank Simoneit (Fachhochschule Westküste), Lena Grodel (Breisgauer Weinprinzessin), Stefan Schlatterer (Oberbürgermeister Emmendingen), Dietrich Jörger (Vorstand Breisgauer Wein GmbH), Georg Moosmann (Badischer Weinbauverband) und Isabella Vetter (Badische Weinkönigin, von links)
60 Winzer bei Versammlung zur Zukunft der Breisgauer Wein GmbH in Steinhalle - Frank Simoneit (Fachhochschule Westküste), Lena Grodel (Breisgauer Weinprinzessin), Stefan Schlatterer (Oberbürgermeister Emmendingen), Dietrich Jörger (Vorstand Breisgauer Wein GmbH), Georg Moosmann (Badischer Weinbauverband) und Isabella Vetter (Badische Weinkönigin, von links)
„Gibt es eine Zukunft für die Breisgauer Wein GmbH?“, diese Frage, von der Badischen Weinkönigin Isabella Vetter im Vorfeld gestellt, galt es gestern Abend zu beantworten.
60 Winzer aus dem Breisgau waren der Einladung des Bereichsvorsitzenden Dietrich Jörger, dem Vorstand der Wein GmbH, nach Emmendingen gefolgt.

In Anwesenheit von Oberbürgermeister Stefan Schlatterer (Vorsitzender des Verwaltungsrats Breisgauer Wein GmbH) stellte Frank Simoneit von der Fachhochschule Westküste ein Marketing-Konzept vor. Dieses soll die Marke „Breisgau“ im Bereich Wein und Tourismus in den kommenden fünf Jahren etablieren.
„Sollen wir weitermachen oder sollen wir aufhören?“, präzisierte Jörger den Anlass der Veranstaltung.

„Wir sind nicht Markgräflerland, nicht Tuniberg und auch nicht Ortenau – wir sind das, was übrig bleibt“, umriss Schlatterer die Schwierigkeiten des Breisgaus in seiner Eröffnung.
Die Zukunft der Breisgauer Wein GmbH sei ein wichtiges Thema mit großem Einfluss, mahnte Lena Grodel, die Breisgauer Weinprinzessin. „Können wir uns vorstellen, was ein Scheitern dieses Projektes bedeuten würde?“, fragte die Weinhoheit in die Runde. Ihre Bitte war eindeutig: „Gemeinsam an einem Strang ziehen und eine Lösung finden“. „Sonst gibt es auch mein Amt bald wohl nicht mehr“, prophezeite Grodel.

„Was ist der Breisgau?“, fragte auch Jörger. Er stellte klar: „Die Werbung für den Breisgau ist allein über den Wein nicht machbar“. Nach intensiver Projekt- und Marketing-Planung sei man nun an einen Punkt gelangt, an dem ein Strich gezogen werden müsse.

Aus dem 800 Kilometer entfernten Heide in Schleswig-Holstein stammt Frank Simoneit. Sein Marketing-Konzept basiert auf einem unvoreingenommenen Blickwinkel. Seine Fragen an die Winzer waren ebenfalls klar: „Wollen wir das Marketing-Projekt oder wollen wir es nicht? Geht es mit der Breisgau-Wein und Tourismus-Werbung weiter? Sollen wir Geld investieren oder nicht?“
In seinem kurzen Rückblick auf die Vergangenheit lieferte Simoneit eine Einschätzung der Situation. Er umriss Ansprüche und Hoffnungen und formulierte Vorschläge und Ideen. Er zeigte „Hemmnisse“ auf und legte die sehr unterschiedlichen Blickwinkel der Beteiligten dar.

„Tourismus ist ein Frequenzbringer für den Wein und dessen Vertrieb sowie die lokale Gastronomie“, erläuterte Simoneit. Der Tourismus diene darüber hinaus dem Erhalt der Lebensqualität der Menschen vor Ort. Dieser könne auch neben dem des Europa-Parks und der Stadt Freiburg bestehen.
„56 Prozent der Deutschen kennen den Begriff Breisgau“, machte er den Anwesenden Mut. Leider mangele es in der Region an einer flächendeckenden Identität.
„Die Schlagworte Freiburg, Schwarzwald und Europa-Park funktionieren gut. Der Breisgau ist allerdings als Tourismus-Magnet nicht enthalten“, führte Simoneit weiter aus. „Dabei fungiert der Wein als Klammer und Motor der Region!“

Die Werbung für den Wein und die exzellente Lage seien bislang vernachlässigt worden. Dabei sei der Breisgau ideal für „Sekundär-Tourismus“, so Simoneit. Die Urlauber kämen bereits in die Region, der Breisgau eigne sich hervorragend zur Erkundung des Großraums Schwarzwald.
6,5 Millionen Deutsche interessieren sich für Wein. Dieses Ergebnis präsentierte Simoneit in seinem interessanten Vortrag. Wichtig sei nun ein einheitliches Auftreten: „Die Erreichbarkeit der potenziellen Kunden ist gewährleistet. Jetzt müssen die bestehenden Angebote gebündelt vermarktet werden“, konkretisierte er. Hierzu gebe es die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit den erfolgreichen Strukturen von Freiburg und dem Schwarzwald.

In seinem Grobkonzept umriss Simoneit einen Ausflugs-Tourismus und die Nutzung der vorhandenen Strukturen. Es bedürfe hierfür keiner neuen Organisation. Vielmehr müsse intern eine zentrale Koordinierungs-Stelle geschaffen werden.
Als Laufzeit des Projektes wurden fünf Jahre angegeben. „Die Politik legt die Strategie fest, die Touristiker übernehmen die operative Arbeit!“

Als Handlungsfelder umriss Simoneit eine Informations- und Qualitäts-Offensive. Daneben solle es Themen-Marketing und ein Corporate Design (eigenes Logo oder Schriftzug) geben. Gerade auf das Internet und das Marketing in diesem Bereich legte er besonderen Wert.
Anhand von aktuellen Presse-Erzeugnisse zeigte er das Problem der Region auf: “Für die beiden Zeitschriften Merian und Dumont existiert der Breigau nicht!“ Dies liege allein an fehlenden Ansprechpartnern: „Dabei ist das Know-How in der Region durchaus vorhanden!“

Ein entscheidender Punkt ist das Finanzierungs-Konzept. „Wer bezahlt das?“ war die unausgesprochene Frage in der Steinhalle.
100.000 € pro Jahr würden benötigt werden. Simoneit sprach bei dem Betrag von der untersten Grenze. Anhand eines Finanzierungs-Schlüssels zeigte er auf, wie die Kosten verteilt würden.
Von den Kommunen kämen 50.000 €, die andere Hälfte von weiteren Partnern. Einen erheblichen Teil müsse auch die Weinwirtschaft tragen. Über Marketing-Maßnahmen und Marketing-Kooperationen sei allerdings eine Re-Finanzierung möglich.

Oberbürgermeister Stefan Schlatterer dankte seinen Kollegen aus Herbolzheim und Ettenheim. Ernst Schilling und Bruno Metz hätten das Projekt als Erste angeregt.
„Es geht nur gemeinsam, es sollten alle dabei sein!“, appellierte Schlatterer an die Anwesenden. Er stellte klar: „Die kommunale Seite will es!“ Seine Bitte an die Winzer: „Geschlossenheit zeigen“.

In Vertretung des verhinderten Peter Schuster vom Badischen Weinbauverband verlas Jörger dessen Stellungnahme. Es gab von dieser Seite eine unumschränkte Zusage.

Sehr eindringlich äußerte sich Isabella Vetter: „Dieses Thema ist für mich sehr emotional! Ich weiß, Veränderungen sind immer schwierig“, so die badische Weinkönigin.
Sie bedankte sich ausdrücklich für die positive Resonanz und das Interesse der Anwesenden.
Als Einstieg in die Diskussions-Runde wünschte Vetter sich offene und ehrliche Wortmeldungen. „Wenn das Projekt jetzt nicht stattfindet wird es dieses in absehbarer Zeit nicht mehr geben!“

Nach zahlreichen Fragen und Beiträgen war das Ergebnis des Abends einstimmig. Alle Anwesenden sprachen den Verantwortlichen der Breisgauer Wein GmbH ihr Vertrauen und die Zusage zur Mitarbeit aus. Das Meinungsbild in der Steinhalle verzeichnete keine Gegenstimme.

Die Frage um die Zukunft der Breisgauer Wein GmbH wurde zur sichtlichen Erleichterung der Projekt-Verantwortlichen, zumindest vorerst, positiv beantwortet.


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