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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Emmendingen

17. Oct 2016 - 18:18 Uhr

Heute Mittag: 17. Emmendinger Wirtschaftsbankett - IHK-Präsident Steffen Auer sprach zu „Wirtschaft im Wandel – Herausforderung in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung, Demografie und Fachkräftemangel"

17. Emmendinger Wirtschaftsbankett - Steffen Auer (Präsident IHK Südlicher Oberrhein)
17. Emmendinger Wirtschaftsbankett - Steffen Auer (Präsident IHK Südlicher Oberrhein)
Zahlreiche regionale Unternehmer und Wirtschaftsvertreter hatten sich am Mittag zum „17. Emmendinger Wirtschaftsbankett“ im großen Sitzungssaal des Rathauses eingefunden.

Oberbürgermeister Stefan Schlatterer erläuterte zu Beginn Themen, die die Stadt Emmendingen betreffen: geplante Baumaßnahmen, Sanierungen, einen fünften Stadtbus sowie den Haushaltsplanentwurf 2017.
Patrick Krezdorn (Geschäftsführer 48 Grad Süd, Herbolzheim) berichtete über Erfolge und Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration von geflüchteten Menschen im Landkreis.

„Wirtschaft im Wandel: Rosige Zeiten – rosige Zukunft? Globale und regionale Herausforderungen an die Wirtschaft im Südwesten“ lautete das Vortrags-Thema des Gastredners Steffen Auer (Präsident IHK Südlicher Oberrhein). Er umriss darin die stattfindenden Veränderungen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung und lieferte Ansatz-Lösungen zu Demografie und Fachkräftemangel.

Zur Begrüßung konnte Oberbürgermeister Schlatterer eine Gratulation aussprechen: Die Firma Zitzelsberger Gebäudereinigung hat den Wettbewerb „Jobmotor 2016 (bis 200 Mitarbeiter)“ gewonnen. Der Erfolg wurde mit Applaus von den 150 Bankett-Teilnehmern honoriert.
Schlatterer warf einen Blick zurück auf die „2. Emmendinger Nacht der Ausbildung“: „Diese war überaus erfolgreich!“, resümierte er zufrieden.

Er erläuterte die Entwicklung der Wohnflächen in Emmendingen und berichtete, dass die Stadt diesbezüglich eine zweischneidige Strategie verfolge: Bezahlbare Mitwohnungen generieren und eine Perspektivplanung vorantreiben, welche in der ersten Hälfte des kommenden Jahres beginnen soll. Die Planung betreffe sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen.
Einen kurzen Überblick lieferte der Oberbürgermeister zum sozialen Wohnungsbau in Rheinstraße, Dahlienweg und Gutshof.

BAUMASSNAHMEN DER STADT EMMENDINGEN

Die Untere Markgrafenstraße sowie die Neubronnstraße sind zu Fahrradwegen geworden. Die Baumaßnahme an der Kreuzung Freiburger Straße/Kaiserstuhlstraße war für eine positivere Nutzung des Fahrradverkehrs und für den Stadtbus vonnöten: Diese Baumaßnahme ist nun fertig gestellt.
Im Bereich Brettenbach/Goethepark laufen Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Die Erweiterung „Parkplatz Stadtmitte“ dient den Dienstleistungen in der Innenstadt und berücksichtigt ein höheres Pendler-Aufkommen und den gestiegenen Bedarf an Mitarbeiter-Parkplätzen.

Die Umgestaltung der Karl-Friedrich-Straße beginnt im Februar/März 2017: „Ein sehr spannendes Thema, das natürlich auch zu Einschränkungen führt“, erläuterte der Oberbürgermeister. Die Bauzeit soll etwa 22 Monate betragen.
Noch in diesem Jahr beginnt die Sanierung des Freibades „Über der Elz“.

FÜNFTER STADTBUS KOMMT

Die Einführung eines fünften Stadtbusses ist bereits beschlossen: Dieser soll im Bereich Windenreute/Hochburg verkehren. „An der Kreuzung Wiesenstraße/Kollmarsreuter Straße entsteht so ein zweiter Mini-Zentral-Omnibus-Bahnhof“, legte Schlatterer dar.

„ENERGIEHAUS-KAMPAGNE

Das Projekt „Energiehaus Emmendingen“ ist auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet worden. Ziel ist hierbei die Unterstützung bei energetischen Modernisierungen. Schlatterer warb um Beteiligung und verwies auf die Informationsveranstaltung zu dem Thema am 1. Dezember um 17 Uhr im Landratsamt.

PLANUNGEN HAUSHALT 2017

Die Einbringung des Haushalts 2017 erfolgt am morgigen Tag. Der Haushaltsplanentwurf sieht Investitionen in Höhe von 10.049.250 Euro vor. Hiervon fließen rund 7,3 Millionen Euro in Baumaßnahmen. Der Haushalt kommt ohne Kreditaufnahme aus.
Größere Projekte des Haushaltes sind:
- Zuschuss Städtische Wohnbaugesellschaft
- Feuerwehrgerätehaus Mundingen
- Sanierung Innenstadt; Karl-Friedrich-Straße
- Lärmschutzwand Herrschaftsacker
- Goethe-Gymnasium Umbau Naturwissenschaft
- Goethe-Gymnasium Medienausstattung
- Elzweg-Gehweg Unterführung Mundingen
- Hochwasserschutz Innenstadt
- Goethe-Gymnasium Brandschutz
- Neubau Kindergarten Wasser
- Sanierung Jugendhaus
- Barrierefreies Rathaus

INTEGRATION VON GEFLÜCHTETEN MENSCHEN

Einen Erfahrungsbericht über die berufliche Integration von geflüchteten Menschen im Landkreis lieferte Patrick Krezdorn (Geschäftsführer 48 Grad Süd, Herbolzheim).
Im laufenden Jahr hatte 48 Grad Süd Kontakt zu etwa 100 geflüchteten Personen. 20 Prozent konnten in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen oder den Arbeitsmarkt integriert werden. Dies gelang, weil die Anerkennungsverfahren abgewickelt und die Betreffenden gut ausgebildet waren.
Integrations-Schwierigkeiten bestehen hingegen, wenn Anerkennungsverfahren oder Deutsch- und Integrationskurse durchlaufen werden. Viele Flüchtlinge leiden zudem an gesundheitlichen oder psychischen Einschränkungen. Hinzu kommen mangelhafte Deutsch- und Englischkenntnisse.
Eine prekäre Wohnsituation und fehlende Mobilität erschweren die Integration in den Arbeitsmarkt. Auch fehlendes Verständnis für die Arbeitskultur in der Bundesrepublik und unrealistische Gehaltsvorstellungen können Integrationshürden darstellen.
Krezdorn rief die Unternehmer ausdrücklich zur Mithilfe bei der Integration auf: „Wir brauchen Sie als Betriebe!“. Gerade Praktikumsplätze würden die Arbeit von 48 Grad Süd erleichtern.

„ES TUT SICH ETWAS IN DER WELT“

„Es tut sich etwas in der Welt!“, konstatierte Steffen Auer (Präsident Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein) zu Beginn seines Vortrages. Durch die Globalisierung stehe Deutschland vor großen Herausforderungen: Unter anderem die Integration von mittlerweile einer Millionen Flüchtlingen und die Auswirkungen der Finanzkrise.
Angesichts der herrschenden Umstände müsse man sich aber auch fragen: „Wie geht es uns? Wo stehen wir?“
„Wir haben drei Prozent Wirtschaftswachstum, eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit, die Beschäftigung steigt seit dem Jahr 1999 stetig an“, zählte Auer auf. „Wir besitzen einen starken Mittelstand in der Region – wir haben hier Weltmarktführer!“, führte er weiter aus.

Hinzu komme die optimale Umgebung, verheerende Erdbeben oder Hochwasser müssten nicht beklagt werden. „Wir erleben die längste Friedenszeit in Europa! Bei aller Kritik an der Politik sorgt diese doch für einen gewissen Rahmen“, konstatierte der IHK-Präsident.
Lange habe mit anderen auch die IHK für Investitionen in die Infrastruktur appelliert: „In diesem Bereich wird etwas getan – ich freue mich über jede Baustelle“, bemerkte Auer augenzwinkernd.

ZUKUNFTS-ANGST BEGEGNEN

„Woher kommt unsere Zukunfts-Angst?“, bemerkte Auer. Diese entstehe durch umfassende Änderungen im Zusammenleben und in der Arbeitswelt: „Mit der Globalisierung sind einzelne Firmen entstanden, die größer sind als manche Staaten“, legte er dar. „Wir müssen uns auch in Südbaden mit der Globalisierung beschäftigen und der Weltgemeinschaft stellen“, unterstrich Auer. „Stichwort Export-Weltmeister – Autarkie würde alle unsere Firmen treffen, wir können auf die Globalisierung nicht verzichten!“, führte er weiter aus. Gerade aus diesem Grund müssten Handelsabkommen wie TTIP und CETA positiv gestaltet werden.

CHANCEN DER DIGITALISIERUNG NUTZEN

Mit der Digitalisierung gehe eine „Verschnellerung“ der Gesellschaft und auch der Arbeitswelt einher: „Der Druck auf die Mitarbeiter steigt aufgrund von E-Mail-Verkehr und WhatsApp-Messenger." Der Informationsfluss sei rapide angestiegen.
„Bereiten Sie sich auf die Automatisierung der Arbeitswelt vor“, empfahl Auer den Betrieben.
Zum „Standort vor Ort“ komme zukünftig zwingend E-Commerce (elektronischer Internethandel). „Um diese Aufgaben bewältigen zu können benötigen wir immer mehr besser ausgebildete Menschen“, verwies Auer auf Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten.

DEMOGRAFIE UND FACHKRÄFTEMANGEL

Um der Demografie und dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken müsse gezielt auf Weiterbildung gesetzt werden. Auer betonte explizit die Einbeziehung ausländischer Mitbürger: „Abschottung bringt nichts! Wir können im Gegenteil als Unternehmer davon profitieren. Diese Änderungen müssen wir den Menschen nun positiv verkaufen!“.

„Es geht uns gut und wir machen alles dafür, dass es uns weiter gut geht“, schloss Auer seine Bestandsaufnahme.

POLITIK BRAUCHT WIEDER VISIONEN

„Wir benötigen Visionen, wie es mit unserer veränderten Welt weitergeht, aber die Politik steckt derzeit in einem Dauer-Krisen-Zustand“, blickte der IHK-Präsident voraus.
Er forderte die Parteien auf, den nächsten Wahlkampf mit Visionen von der Zukunft zu bestreiten. „Auch die Unternehmer sind gefordert, positive Stimmung zu verbreiten!“, fügte Auer an.

ZIELE DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER

Klar umriss Auer die Ziele der IHK für die Legislaturperiode seiner Amtszeit: „Wir versuchen viel stärker in die Regionen, in die Gewerbevereine, zu gehen, um in Kontakt zu kommen“.
Der Bürokratie-Abbau (gerade im Baubereich) sei eine weitere wichtige Aufgabe und ein Anliegen der IHK. „Wir müssen auch den Fachkräftemangel und die Steigerung der Fachkompetenz in Bezug auf die Digitalisierung angehen!“, unterstrich er.
Gerade auch bei Fragen zu Letztgenannten forderte Auer die Unternehmer ausdrücklich auf, sich an die IHK zu wenden und deren Erfahrungen auf dem Gebiet zu nutzen.

Oberbürgermeister Schlatterer dankte Auer für seinen Vortrag und überreichte ihm ein Präsent. „Es tut gut, gerade an das Thema Frieden in Europa an dieser Stelle zu erinnern!“, hielt der Oberbürgermeister fest. Der IHK-Präsident betonte abschließend noch einmal die positiven Auswirkungen der Europäischen Union.

Bei Kürbiscremesuppe, Rindertafelspitz, Ragout von Kabeljau und Lachs, Wirsing-Kürbis-Gemüse, Rosmarinkartoffeln, Bandnudeln und Créme Caramel, zubereitet vom Parkhotel Krone Maleck, konnten Erfahrungen ausgetauscht und Fragen gestellt werden.


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