Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau: Bilanzsumme erstmals über 6 Milliarden Euro - Operatives Ergebnis steigt durch Kosteneinsparung um 4 Millionen Euro

Rückläufige Zinsüberschüsse, die Digitalisierung und eine zunehmende Regulierung stellen Geldinstitute wie die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau Jahr um Jahr vor neue Herausforderungen. Steigende Kundeneinlagen und ein gutes Kreditgeschäft sorgen trotzdem für entspannte Gesichter bei der heutigen Bilanz-Pressekonferenz.

Der Vorstandsvorsitzende Marcel Thimm war zur heutigen Bilanz-Pressekonferenz gar nicht erst angetreten. Das liegt allerdings nicht an schlechten Zahlen, sondern schlicht und ergreifend an einem grippalen Infekt. Stellvertreter Erich Greil konnte indes Erfreuliches berichten.

So stieg die Bilanzsumme der neuntgrößten baden-württembergischen Sparkasse erstmals über 6 Milliarden Euro. Dafür verantwortlich sind ein insgesamt gutes Wachstum beim Kundengeschäft und verbesserte Kostenstrukturen. Obwohl die Bank mit rund einer Milliarde Euro fast sieben Prozent weniger neue Kredite zugesagt hat, steigt der Bestand der Kundenkredite um über fünf Prozent.

Die Kundeneinlagen stiegen in 2017 um 3,4 Prozent und die Kunden fanden mehr Gefallen an Wertpapieren (plus 5,1 Prozent). Dies alles führte dazu, das der Ertrag der Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau gegenüber dem Vorjahr mit 165 Millionen Euro gleich blieb. Sowohl Zins- als auch Provisionserträge blieben auf Vorjahresniveau.
Gesunken sind derweil die Ausgaben. Beim Personal und beim Sachaufwand konnten jeweils zwei Millionen Euro eingespart werden. Dies führte zu einem gestiegenen operativen Ergebnis von 67 Millionen Euro (Vorjahr 63 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss blieb mit 7 Millionen konstant.
Voraussichtlich wird die komplette Summe das Eigenkapital erhöhen.

Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau benötigte also 59,1 Cent, um einen Euro zu verdienen.

Die Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau betreibt im Geschäftsbereich weiterhin 47 personenbesetzte Geschäftsstellen und weitere 23 Standorte mit Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern. 1103 Mitarbeiter, davon 50 Auszubildende, arbeiten für die größte, südbadische Sparkasse.

„Derzeit planen wir keinen weiteren Abbau der Geschäftsstellen“, so Erich Greil heute. Dabei schloss er jedoch nicht aus, dass es in der Zukunft zu weiteren Schließungen kommen könnte.
„Das Kundenverhalten hat sich grundlegend geändert und wir reagieren darauf“, so Greil weiter.
Allein der Zugriff per Smartphone, Tablet und PC sei im letzten Jahr um über 13 Prozent gestiegen.
Während der Kunde knapp 350 mal pro Jahr auf diesem Wege auf sein Konto zugreife, besuche er im gleichen Zeitraum die Filiale nur noch einmal. „Wir lassen dem Kunden jedoch weiterhin alle Zugangswege offen“, bestätigt Greil auf Nachfrage.

Erfreut zeigte sich der Sparkassenvorstand über die Kundenresonanz beim Freiburger Kundenspiegel. Hier kam das Geldinstitut in den Bereichen Freundlichkeit, Beratungsqualität und Preis-Leistung jeweils auf Platz eins.

„Wir haben weiterhin gute Chancen am Markt, wenn es uns wie bisher gelingt, die Balance zwischen Digitalisierung und persönlicher Beratung zu halten“ , ist sich Erich Greil sicher.

Allerdings werde man dies nicht kostenfrei anbieten können. Im Gegenteil: Für das Jahr 2018 kündigte Greil Veränderungen bei den Kontoführungsgebühren an.