Wohnen im Südwesten wird immer teurer. Die Mieten verschlingen einen Großteil des Einkommens der Menschen - manchmal sogar über 50 Prozent. Doch hohe Mieten sind längst nicht mehr nur ein Problem der Städte, sie erreichen inzwischen auch den ländlichen Raum. In manchem Dorf, das im Einzugsgebiet einer attraktiven Stadt liegt, steigen die Mietpreise ebenso rasant wie in den Metropolen. Wie konnte es dazu kommen? Ob es ausreichend bezahlbaren Wohnraum gibt, so lehrt uns ein Blick in die Geschichte, hat immer auch damit zu tun, ob sich der Staat dafür einsetzt, dass es Wohnungen zu zivilen Preisen gibt. Der Film "Wie der Südwesten wohnte" von Judith Voelker begibt sich auf Spurensuche in der Geschichte und wird am 25. Februar 2018 um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen gezeigt.
Bürgerhäuser und Arbeiterwohnungen
Im Kaiserreich entstehen prächtige Wohnviertel wie die Wiehre in Freiburg. Hans Lehmann wohnt in einem der Gründerzeithäuser, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts für die gehobene Mittelschicht. Viele Arbeiter hingegen hausen unter ärmlichen Bedingungen. Vereinzelt schaffen Arbeitgeber Abhilfe, so in Weil am Rhein, wo die Eisenbahnverwaltung eine Gartenstadt für ihre Mitarbeiter mitfinanziert: Licht, Luft und Sonne sollte auch den einfachen Arbeitern zugutekommen. Auf dem Land ändert sich nur wenig, hier wohnen mehrere Generationen unter einem Dach. Bei der Familie Lauby in Oberried bei Freiburg ist es heute nicht anders: Drei Generationen leben auf ihrem Schwarzwaldhof.
Wohnsiedlungen und Neues Bauen
Nach dem Ersten Weltkrieg greifen Staat und Kommunen aktiv in die Wohnungspolitik ein. Notprogramme sollen die akute Wohnungsnot lindern. In Stuttgart entsteht die Siedlung "Eiernest" mit 176 Häuschen. Gunter Reich ist dort geboren und wohnt heute noch dort. Er erinnert sich, mit wie wenig Wohnkomfort man damals zufrieden war. In der Weimarer Republik werden auch zahlreiche Baugenossenschaften gegründet, sie werden zu wichtigen Trägern des staatlich geförderten Wohnungsbaus. In dieser Zeit entsteht außerdem das "Neue Bauen". Diese neue Architekturströmung prägt viele Siedlungen der 1920er Jahre, darunter auch die Ebert-Siedlung in Ludwigshafen. Sie war die modernste Siedlung ihrer Zeit, wie Peter Nauert schildert, der dort wohnt und 25 Jahre als Wohnungsverwalter gearbeitet hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Wohnungsnot noch viel größer, besonders für Flüchtlinge und Vertriebene. In Aalen greifen sie zur Selbsthilfe, die Pelzwasensiedlung entsteht. Enno Riemer hat als K!
ind noch beim Bau mitgeholfen und Markus Mayer Wunderlich weiß die Gemeinschaft zu schätzen, die daraus hervorgegangen ist.
Deregulierung und Sanierungsprojekte
In den 60er Jahren zieht sich der Staat aus der Regulierung des Wohnungsmarktes zurück, viele Menschen ziehen ins Eigenheim. Dagmar Hänel erklärt, wie die Technik, allen voran der Fernseher, das Wohnen verändert hat. Auch die Innenstädte erleben einen Wandel: Autogerecht und modern ist die Vision der Städteplaner. Im Rahmen von großen Stadtsanierungsprojekten sollen ganze Wohnviertel abgerissen und neu aufgebaut werden. So das Karlsruher Dörfle, in dem Hella Reinecke aufgewachsen ist und wo sie heute immer noch lebt. Doch die 70er Jahre bringen die Wende für die Altstädte: Sie werden nun denkmalgerecht saniert und sind plötzlich wieder attraktiv, auch weil Studenten und Künstler frischen Wind in die Innenstädte bringen. Das zieht Spekulanten an, die nun mit modernisierten Altbauten viel Geld verdienen. Dagegen regt sich in den 80er Jahren Widerstand. Auch Anton Lutz aus Stuttgart schließt sich dem Protest der Hausbesetzer an. Doch nicht nur zentral, auch an den Stadträndern !
wird in den 70er Jahren groß gedacht und gebaut, viele Trabantenstädte entstehen, so auch der Emmertsgrund in Heidelberg. Das Wohnen dort erfordert viel soziale Kompetenz, wie Marion Klein sagt, die dort seit über zwanzig Jahren lebt.
Immobilie als Spekulationsobjekt
Seit den 90er Jahren sorgt der Abzug der alliierten Streitkräfte für riesige Areale, die nun für Wohnhäuser genutzt werden können. In Mannheim entsteht dort das Wohnprojekt "13 ha Freiheit", in dem Dario Becci seine neue Heimat gefunden hat. Aktuelle Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt haben viel mit den Grundstückspreisen zu tun, die immer weiter nach oben gehen, besonders seit die Immobilie in Zeiten niedriger Zinsen als Wertanlage entdeckt wurde. Ulrich Soldner vom Liegenschaftsamt Ulm weiß, wie eine Stadt Bodenspekulation verhindern kann. Doch es muss sich noch viel mehr ändern: Es wäre an der Zeit, dass Wohnungen wieder als Sozialgut und nicht mehr nur als Wirtschaftsgut betrachtet werden.
Sendereihe "Geschichte und Entdeckungen"
"Wie der Südwesten wohnte" gehört zur Sendereihe "Geschichte und Entdeckungen". Diese bietet dem Publikum am Sonntagabend um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen aufwendig produzierte Dokus zu unterschiedlichsten Wissensgebieten aus dem deutschen Südwesten. Darunter Alltags, Technik- oder Kulturgeschichte, aber auch Themen wie Archäologie, Geografie, Reise, Tiere und Natur.
Sendung
"Wie der Südwesten wohnte" wird am 25.2.2018 um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen gezeigt. Der Film ist eine Produktion von taglicht media im Auftrag des SWR.
(SWR Fernsehen)
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Gesamte Regio - -
20. Feb 2018 - 18:09 UhrSonntag, 25. Februar 2018, 20:15 Uhr, SWR-Fernsehen: Wohnkonzepte in Stadt und Land - 90-minütige Doku "Wie der Südwesten wohnte"
Wohnzimmer Quellehaus
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