Das Leben mit einem Baby oder Kleinkind bedeutet Glück und Freude – der Alltag konfrontiert die Eltern aber auch mit Belastungen und Unsicherheiten, aktuell zusätzlich durch das Corona-Virus. In dieser oft erschöpfenden Lebensphase bieten die vier regionalen Fachstellen der Frühen Hilfen Rat und Unterstützung. In Weil am Rhein berät ein neues Team, derzeit telefonisch und per Video statt persönlich, aber weiterhin qualifiziert, vertraulich und kostenlos.
Die 32-jährige Psychologin Ronja Neumann berät in der Hauptstraße 435 Eltern in den ersten drei Lebensjahren ihres Nachwuchses, gemeinsam mit Familienhebammen sowie Familien- und Kinderkrankenschwestern. Das Beratungsangebot richtet sich individuell nach den Anliegen und Bedürfnissen der Eltern. Neben Fragen zur Entwicklung und Erziehung des Kindes und Eltern-Kind-Bindung stehen dabei oft seelische Belastungen, Rollen- und Paarkonflikte sowie Depressionen während und nach der Schwangerschaft im Fokus.
„Gutgemeinte Ratschläge aus dem Umfeld und Vergleiche mit anderen können den Druck zusätzlich erhöhen. Die Fachstelle bietet hier einen Raum, in dem die persönlichen Probleme und Sorgen Platz haben und gehört werden. Gemeinsam mit den Eltern mache ich mir ein Bild über die aktuelle Situation, betrachte dabei belastende wie auch kraftgebende Faktoren und suche nach individuellen Lösungsmöglichkeiten“, erklärt Ronja Neumann.
Auf Wunsch vermittelt sie die für die Familien kostenfreie intensive Hilfe für zuhause durch Familienhebammen oder Kinderkrankenschwestern.
Bereits während der Schwangerschaft sowie nach der Entbindung unterstützt und berät die Familienhebamme Claudia Voitl Mütter bei seelischen und körperlichen Fragen, Beschwerden und Unsicherheiten. Mit 30 Jahren Berufserfahrung als Hebamme greift sie auf einen breiten Erfahrungsschatz zurück, den sie durch Weiterbildungen fortlaufend erweitert.
Das Baby schreit viel, trinkt zu wenig oder schläft schlecht? Es kam zu früh auf die Welt oder wurde mit einer Erkrankung geboren? Auf Nachfrage kommt die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin („FamKi“) Maria Börner-Schurig für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten ein- bis zweimal wöchentlich für etwa eine Stunde zu den Familien nachhause, um in Fragen der Gesundheit, Entwicklung, Bindungsthemen oder Pflege des Kindes im Alltag zu unterstützen. Ihre langjährige Berufserfahrung durch ihre Arbeit in der Kinderklinik Lörrach und als „FamKi“ vertiefte sie durch zahlreiche Weiterbildungen. „Mein Ziel ist es, den Familien Halt, Stabilität und Sicherheit zu vermitteln. Dadurch ist die Entwicklung und Entfaltung für das Kind, aber auch für die Eltern in ihrer neuen Rolle möglich“, so Börner-Schurig.
Manchmal besteht eine Hemmschwelle, externe Hilfe wie die der Frühen Hilfen in Anspruch zu nehmen. Um frischgebackenen Eltern die Suche und Kontaktaufnahme zu erleichtern, kommt die Familienbesucherin Sandra Staufer circa zwei bis drei Monate nach der Geburt zu den Familien nach Hause. Sie heißt das Neugeborene willkommen und informiert über die verschiedenen kreisweiten Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Im Markgräflerland organisieren sich zahlreiche Fachleute aus medizinischen und sozialen Berufen als Netzwerk Frühe Hilfen für die Region Weil am Rhein. Unter der Leitung von Ronja Neumann trifft sich das Netzwerk zweimal jährlich, um sich über die Angebote für junge Eltern vor Ort auszutauschen und zu speziellen Fragen fortzubilden. Durch die gute Vernetzung ist es möglich, Familien jeweils in passende Angebote aus dem Netzwerk weiterzuvermitteln und ein sich ergänzendes, breit aufgestelltes Unterstützungsangebot anzubieten.
Kontakt zur Fachstelle Frühe Hilfen: Telefon: 07621/4105333, E-Mail: fruehehilfen@loerach-landkreis.de
Weitere Informationen zu den Frühen Hilfen unter www.loerrach-landkreis.de/fruehehilfen, konkrete Angebote und Adressen stehen unter http://lörrach.frühehilfen.info zur Verfügung.
(Info: Landratsamt Lörrach)
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Kreis Lörrach - Weil a. Rh.
29. Mai 2020 - 09:37 UhrVon Babyblues bis Corona-Virus: Frühe Hilfen des Landkreises unterstützen junge Familien - Neues Team der Frühen Hilfen in Weil am Rhein stellt sich vor
Sandra Staufer
Bild: Landratsamt Lörrach
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