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Kreis Lörrach - Lörrach

26. Nov 2021 - 17:29 Uhr

Landtagsabgeordneter Josha Frey besuchte Nadia Murad Zentrum in Lörrach - Frey: „Erst mit der Bearbeitung der sozialen Herausforderungen und Traumata von geflüchteten Kindern und Erwachsenen kann eine echte gesellschaftliche Teilhabe gelingen.“

Von links: Josha Frey, Christine Hopfner, Nazmije Mahmutaj, Mohammad Al Rousan
Von links: Josha Frey, Christine Hopfner, Nazmije Mahmutaj, Mohammad Al Rousan

Der grüne Landtagsabgeordnete Josha Frey besuchte kürzlich das Nadia Murad Zentrum in Lörrach, welches Kinder und Jugendliche, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind, psychotherapeutisch begleitet und berät. Im Gespräch mit Nazmije Mahmutaj, Leiterin des Nadia Murad Zentrums, Mohammad Al Rousan, Psychologe der Einrichtung, und Christina Hopfner, Migrationsfachbereichsleitung des Diakonischen Werks Lörrach, lernte er die vielfältige Arbeit des Zentrums kennen.
Kinder und Jugendliche, welche Krieg, Vertreibung und Flucht erlebt haben, brauchen häufig Zeit um die belasteten und stressreichen Situationen, welche sie vor, während und nach der Flucht erlebt haben, zu verarbeiten. Manchmal reicht hierfür eine Beratung, in 60 Prozent der im Nadia Murad Zentrum betreuten Fällen ist aber auch eine psychotherapeutisch Betreuung notwendig.
Um diese Kinder zu unterstützen hat im vergangenen Jahr das vierköpfige Team des Zentrums 820 therapeutische Stunden und 500 Sozialberatungsstunden für Kindern zwischen fünf bis 12 Jahren
und Jugendliche bis 21 Jahren angeboten.
Christina Hopfner betont, dass – wenn immer möglich – die ganze Familie in die Beratung und Betreuung mit einbezogen wird: „Nur einer Person zu helfen reduziert bestehenden Stress nicht unmittelbar in den Familien“, weiß sie. Deswegen sieht Nazmije Mahmutaj es als großen Erfolg, dass inzwischen häufig die Eltern auf das Zentrum zukommen für eine Erstberatung. „Nur so kann eine Rückenstärkung von Familien stattfinden, in dem auch das Vertrauen in Schule, Polizei und Behörden und damit die Selbständigkeit erarbeitet wird“, wie Mohammad Al Rousan, selber syrischer Geflüchteter, weiß.
Josha Frey zeigte sich beeindruckt vom ganzheitlichen Ansatz des Zentrums: „Das Nadia Murad Zentrum schafft mit seiner Arbeit eine wichtige Grundlage, damit die Integration der Kinder, Jugendlichen und deren Familien gelingen kann. Denn nur durch die Bearbeitung der sozialen Herausforderungen und Traumata kann eine echte Teilhabe in der Gesellschaft gelingen. Deswegen ist es aus meiner Sicht richtig, dass sich die grün-geführte Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen hat, die bestehenden psychosozialen Beratungsstellen zu einer landesweiten Versorgungsstruktur weiterzuentwickeln.“


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