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Kreis Emmendingen - Offenburg

25. Jun 2022 - 21:43 Uhr

"Feuerrede" - Rede des Landtagsabgeordneten Alexander Schoch zur Sonnwendfeier auf dem Hausberg Waldkirchs, dem Kandel


"Liebe Mitglieder des Schwarzwaldvereins, des Skiclubs, der Bergwacht und der Naturfreunde,

Liebe Gäste der Sonnwendfeier,

es ist ein Ereignisreiches Wochenende, am Fuße dieses Berges findet das Internationale Orgelfestival statt! Umso mehr freut es uns, dass sie auf den Kandel gekommen sind um die Sonnwende zu feiern.

Besonders freut mich, dass nach den mehr oder weniger anstrengenden Tagen der Enthaltsamkeit, nach zwei Jahren Corona, wir wieder ganz offiziell der schönen Tradition folgen, und die Sommer-
sonnwende, den längsten Tag des Jahres, hier auf dem Kandel feiern. Wir alle haben uns zwar wie immer auf ein großes Feuer gefreut, doch aufgrund der Waldbrandgefahr ist es nicht möglich. Wir üben eben auch hier schon Zurückhaltung und Verzicht, trotzdem genießen wir symbolisch in dieser Feuerschale unser Sonnwendfeuer und denken es uns riesengroß.

Seit 1921, also jetzt zum 100 + 1 mal wird die Sonnwendfeier hier auf dem Kandel fast ununterbrochen gefeiert – ein schönes Jubiläum, mit vielen Erinnerungen an Jahren toller Sonnwend-feiern! Ins Leben gerufen vom Schwarzwaldverein und Skiclub kamen 1950 die
Naturfreunde dazu. Diese Vereine organisieren bis heute im Wechsel die Sonnwendfeier. Ich hoffe, dass wir drei es noch hinbekommen dieses Jubiläum zu einem späteren Zeitpunkt gebührend zu feiern, aber wichtiger ist, dass diese schöne Tradition nicht verloren geht.

Die diesjährige Sonnwendfeier steht leider auch unter dem Eindruck des schrecklichen Krieges in der Ukraine. Wir wünschen uns alle, dass dieser Krieg endlich beendet wird.
Vielleicht kann unsere Sonnwendfeier symbolisch diesen Frieden befördern! Der keltische bzw. germanische Namen „Kandel“ soll der Leuchtende bedeuten – damit soll er mit seiner Strahlkraft ein Zeichen für Frieden und Freiheit in Europa senden!

Und soll der Kandel, der Berg der Kräfte, ein faszinierender Berg in unserer Region, der den Blick zum Oberrhein und über den Rhein öffnet, eine markante Größe im Dreiländereck und im Herzen Europas, uns die Kraft und den Weitblick geben für den Frieden und für unsere Lebens- und Liebenswerte Heimat einzusetzen.

Der Kandel bietet uns eine einzigartige Landschaft mit seinen wertvollen geschützten Wiesen. Diese Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten ist unserer aller Aufgabe, sie wird nun zusätzlich seit dem
Frühjahr von einem hauptamtlichen Ranger unterstützt, was mich sehr freut und dem ich viel Erfolg bei seiner Arbeit wünsche!

Bei 100 Jahre Sonnwendfeier gab es Sonnen- und Schattenseiten dieser Veranstaltung. Vor und während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden sie als germanisches Brauchtum begangen
und dienten dazu, um "das deutsche Volk" zu einen und martialisch auf Krieg einzustimmen. Daher sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass es in auf dem Kandel leider auch eine Bücherverbrennung gab.

Bücherverbrennungen fanden also nicht nur in Groß- und
Universitätsstädten statt, sondern auch in Kleinstätten wurden diese nachgeahmt und durch die örtliche NSDAP und der Hitlerjugend organisiert, so auch in Waldkirch, die am 16. Juni 1933, wie es
hieß die „undeutschen Bücher“ einsammelten. Die Bücherverbrennung fand dann aufgrund des schlechten Wetters, am 8. Juli zusammen mit der Sonnwendfeier, in Verbindung mit einem großen Kreistreffen der SA auf dem Kandel statt – ein solches Ereignis darf es nie wieder geben, darum wehret den Anfängen.

Die Strahlkraft des Kandels soll für Völkerverständigung, für unsere Werte und für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung stehen. Wir wenden uns gegen Antisemitismus, gegen rechtes Gedankengut und gegen Gewalt.

Die Sonnwendfeier ist eine wunderbare Tradition und ich empfinde es als große Ehre, dass ich hier heute wieder für die Naturfreunde die Feuerrede halten darf, die sich in ihrer 125jährigen Tradition der Ausbeutung, von Mensch und Natur immer entgegengestellt haben.

Wir haben in diesem Jahr das europäische Jahr der Jugend – nicht umsonst wurde dieses Jahr unter dieses Motto gestellt, denn die Zukunft unserer Kinder und Jugend erfordert unserer aller Engagement für den Frieden, für eine humane Gesellschaft, für Natur-, Umwelt und Klimaschutz.

Nicht nur bei uns, sondern auch über dem Rhein, im Elsaß und in der Schweiz brennen heute die Feuer, die Johannesfeuer und gemeinsam steht die Botschaft des Feuers – Aufbruch und Hoffnung - das z.B. Willenskraft, Lebenskraft, Lebensfreunde oder Vitalität ausdrückt. Der Johannisnacht wird außerdem eine besonders positive Wirkkraft nachgesagt. Wir grüßen mit dieser Botschaft unsere Nachbarn!

Wir grüßen die Sonne zum längsten Tag des Jahres am 21. Juni 2022, der am vergangenen Dienstag war.
Der Sonnenuntergang wurde für Waldkirch um 21.32 Uhr angegeben, Und das schöne ist, dass dies auch heute noch gilt an unserer Sonnwendfeier geht auch die Sonne um 21.32 Uhr unter. Trotzdem
werden wir wieder hinnehmen müssen das die Tage kürzer werden, obwohl kalendarisch der Sommer erst beginnt.

Ja, in vielen Kulturen gibt es zum Sommerbeginn Bräuche und Riten - Ja, die Sonnwendfeiern werden seit jeher bevorzugt an magischen Orten, wie hier auf dem Kandel, entfacht wodurch auch Sagen und
Legenden und auch das eine und andere Gerücht beflügelt wurde.
Bei uns hier auf dem Kandel hat sich die Sonnwendfeier inzwischen zu einem schönen Familienevent rund um den längsten Tag des Jahres entwickelt.

Auf diesem herrlichen Fleckchen Erde, haben sich heute wieder viele naturverbundene Menschen zusammen gefunden, die am Gottesdienst teilnahmen, die diese Sommersonnwende hier begehen und die die Natur zu genießen, inne zu halten und miteinander ins Gespräch zu kommen, über alles, über Gott und die Welt, die Zukunft und was unser Zusammenleben ausmacht.

Die Stadt Waldkirch ist Fairtrade Town und befindet sich gerade wieder im Rezertifizierungsverfahren! Sie steht damit in der Verantwortung nachhaltiges Handeln bei der kommunalen Beschaffung umzusetzen. Was auch bedeutet sich gegen unhaltbare Zustände in Ländern zu wenden, die z.B. im Bereich der Nahrungsmittelproduktion und der Textilindustrie Billigwaren unter menschen-unwürdigen und gesundheitsschädlichen Rahmenbedingungen herstellen.

Jeder von uns will auch, dass der Klimawandel gestoppt wird, aber wie soll das ohne Windräder gehen, jeder will sich gesund ernähren und gute Kleidung tragen aber trotzdem alles schnell und billig haben! Es ist einer der vielen Widersprüche der heutigen Wohlstandsgesellschaft der wir uns stellen müssen.

Nehmen wir das diesjährige Himmelsereignis der Sonnenwende als „Übergang, als Abschied, als Transformation und als Neubeginn“ um Verantwortung zu übernehmen, das Leben zu gestalten, Lösungen zu finden für die Welt von morgen“.

Mit der Sonnwende verbindet man Aufbruch und Hoffnung. Nutzen wir die Sonnwendfeier und die Strahlkraft des Kandels diese Wirkung zu erzeugen.

Zu einer positiven Wirkung gehört auch, trotz der gegenwärtigen Krisen, das Leben zu genießen. Es kann wunderschön sein an einem Abend wie diesen! Möge uns das Feuer und unser Hausberg die Kraft geben - Also loslassen können, Sich-neu-erfinden gehört ebenso dazu wie das Erkennen des Zaubers, der jedem neuen Anfang innewohnt.

Darum werfen Sie heute Abend etwas Altes symbolisch ins Feuer, damit etwas Neues Raum in ihrem Leben bekommt.“

Deshalb sage ich euch das Feuer soll euch Mut und Kraft geben und beende meine Feuerrede mit einem dreifachen Berg frei!"

(Info: Alexander Schoch )


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