GRATIS! Internet-Tageszeitung für alle, die in der Regio „etwas zu sagen haben“! Einfach „Hier schreiben Sie!“ benutzen! Mehr…

RegioTrends

Schwarzwald-Baar-Kreis - Schonach

15. Mai 2013 - 21:25 Uhr

Schwarzwald-Geschichtswanderung entlang der europäischen Wasserscheide -Schonacher Schwarzwaldverein wanderte am 12. Mai

Brigachquelle
Brigachquelle
Verschwundene Heidensteine, ein rätselhafter Dreigötterstein und der Triberger Galgen waren Ziel des Schonacher Schwarzwaldvereins für eine Wanderung am 12. Mai 2013

Trotz eines Gewitterschauers kurz vor dem Start entschieden sich die Wanderführer Wolfgang und Ingrid Schyle zur Durchführung der 10. Geschichtswanderung des Schwarzwaldvereins Schonach. Fünf Mitglieder der Schwarzwaldverein Schonach, Furtwangen und St. Georgen sowie weitere 15 treue Wanderfreunde aus Vöhrenbach, Hornberg und Rottweil fanden sich auf dem 1025 Meter hochgelegenen Stöcklewaldparkplatz ein. Die beiden Jüngsten waren Lukas und Sophie Riesle aus Furtwangen, sechs und zehn Jahre alt, und auch Hund Felix durfte nicht fehlen.

Als Wolfgang Schyle auf dem Scheitel Alemanniens, so die mittelalterlichen Bezeichnung für diesen Bereich der europäischen Wasserscheide (Rhein / Donau) bei plus 1,5 Grad und Schneeregen die Gruppe begrüßte, holte Ingo Riesle aus Furtwangen seine mitgebrachte Geißel hervor und „klepfte“ mit dem Zwick mal schnell die die Schneeflocken weg …

Völlig verschwunden ist im Stöcklewald eine ehemals monumentale Felsengruppe an der alten Weggabelung, die von Nußbach nach Rohrbach, bzw. nach Furtwangen und Brigach führte. Bereits Abt Gaiser aus Villingen erwähnte im Dreißigjährigen Krieg diesen Stein, der von sieben heidnischen Jungfrauen errichtet worden sein soll. Auch in alten Karten ist dieser „Haydisch Eckstain“ eingetragen. Allerdings geriet die Bedeutung dieses Kulturdenkmals in Vergessenheit und die Steine wurden zwischenzeitlich für einen Mühlenbau und Straßenarbeiten vollkommen abgetragen.

Über den Galgenweg gelangte die Wandergruppe anschließend auf einen mitten im Wald gelegenen mächtigen und pyramidenförmigen Granitfindling. Dieser wurde bereits im frühen 18. Jahrhundert von Villinger Vermessungsbeamten erwähnt. Damals wurde berichtet, dass ein Nußbacher Schmied auf dessen Spitze ein Eisenkreuz angebracht hatte, weil dort im Dreißigjährigen Krieg viele Soldaten begraben worden waren. Dieses Eiserne Kreuz, das noch 1932 vorhanden war, fehlt nun; nur eine mit Gewalt verbogene Halterung ist noch vorhanden.

Vorbei an tibetanischen Yak-Rindern, dem fröhlich plätschernden Griesgetbach entlang gelangten die Wanderer zum Heidenstein. Einige Mutige bestiegen dessen Spitze und wurden mit einer imposanten Aussicht belohnt. Danach war Pause bei der Schwenninger Hütte angesagt und nun zeigte sich auch die Sonne.

Nun galt es 130 Höhenmeter Aufstieg zum versteckt im Wald liegenden Lägerfelsen zu bewältigen. Ohne „Ausfälle“ oben angekommen konnte man nun die gewaltige Kesselbergverwerfung erkennen, die vor 220 Millionen Jahren diesen 50 Meter tiefen Riss formte.

Beim Nußbacher Reinerbauernhof tat sich ein weiter Blick über die Geutsche bis nach Schonach auf, bevor man den Scheitel zur Brigachhöhe erreichte und sich hier ein völlig anderer Blick über das junge Brigachtal auftat.

Am Hirzbauernhof angelangt setzte ein erneuter „April-Schauer“, was den den Erklärungsversuchen des kelto-romanischen Dreigöttersteines keinen Abbruch tat. Dieser wurde Ende des 19.Jahrhunderts bei Umbauarbeiten im Küchengewölbe gefunden und dessen Bedeutung gibt bis heute Rätsel auf. Von einer Grabplatte bis hin zu einem Quellheigtum werden die verschiedensten Theorien verbreitet.

Ein Alleinstellungsmerkmal hat die Brigachquelle allemal, entspringt sie doch als einziger Fluss weltweit im Keller eines Bauernhofes.

Ein erneuter Anstieg zum Kesselberg folgte, wo man nun auf einen Teil des St. Georgeners Geschichtspfad stieß, der mit vielen informativen Tafeln ausgestattet ist; auch Erklärungen zu einem frühen Erzabbau in dieser Gegend.

Der Abstieg folgte nun entlang der wohl seit der Pestheimsuchung im 17. Jahrhundert errichteten Pestkreuze, die erst im vergangenen Jahr in Privatinitiative erneuert wurden.

Vorbei an der Fuchsfalle, wo „Gendarm Fuchs“ wohl den Schönen Augen der schönen Schmugglersfrau „Victor“ verfiel und prompt in eine Falle „tappte“ gelangte man bei erneut bei einsetzendem „Stimmungs-Regen“ zum Galgen.

Düster wurden an diesem schaurigen Ort die dokumentierten Hinrichtungen und die Hintergründe der damaligen Hexenprozesse erläutert. Auch die Sagen und Geschichten, die man sich rund um den Galgen erzählt, kamen hier „zu Wort“.

Anschließend gab es nur noch den Aufstieg, zum 1068 Meter hoch gelegen Stöcklewaldturm, wo der Kachelofen vorgeheizt war und die komplette Wandergruppe bestens bewirtet wurde.

Wolfgang Schyle


Weitere Beiträge von SchyleSchonach
Jeder Verfasser einer Meldung (Firma, Verein, Person...) hat zusätzlich noch SEINE eigene "Extrazeitung" bei REGIOTRENDS! Oben auf den roten Namen hinter „Weitere Beiträge von“ klicken. Schon sehen Sie ALLE seine abrufbaren Meldungen in unserer brandaktuellen Internet-Zeitung.

weitere Bilder: Vergrößern? - Auf Bild klicken!


QR-Code
> Weitere Meldungen aus Schonach.
> Weitere Meldungen aus der Rubrik "Städte und Gemeinden".
> Suche
> Meldung schreiben



P.S.: NEU! Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von RegioTrends!

Twitter Facebook studiVZ MySpace Google Bookmarks Linkarena deli.cio.us Digg Folkd Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo Yigg




























Schwarzwald, Lokalzeitung, Wochenzeitung EMMENDINGER TOR, WZO, Wochenzeitungen am Oberrhein, Der Sonntag, Markgräfler Bürgerblatt, Primo Verlag, Freiburger Wochenbericht, Kurier, Freiburger Stadtkurier, Zeitung am Samstag, Zypresse, Kaiserstuhl, Breisgau,RegioTrends, RegioZeitung, Freiburg, Emmendingen, Waldkirch, Endingen, Kenzingen, Herbolzheim, Breisach, Lahr, Offenburg, Müllheim, Bad Krozingen, Staufen, Weil, Lörrach, Denzlingen, Feldberg, Kaiserstuhl, Breisgau, Ortenau, Markgraeflerland, Schwarzwald