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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

26. Apr 2021 - 12:32 Uhr

CO2-Emissionen pro Kopf in Freiburg liegen 37 Prozent niedriger als 1992 - Neue Klimabilanz für 2017 und 2018 liegt vor - Genauere Berechnungsgrundlage für Bereich Verkehr – Tatsächliche Emissionen steigen an

CO2-Emissionen pro Kopf in Freiburg liegen 37 Prozent niedriger als 1992 - Neue Klimabilanz für 2017 und 2018 liegt vor.
Treibhausgasbilanz pro Einwohner*in für Freiburg.

Foto: Stadt Freiburg
CO2-Emissionen pro Kopf in Freiburg liegen 37 Prozent niedriger als 1992 - Neue Klimabilanz für 2017 und 2018 liegt vor.
Treibhausgasbilanz pro Einwohner*in für Freiburg.

Foto: Stadt Freiburg
Strategiepapier Klimaschutz und Mobilität soll verkehrsbedingte Emissionen reduzieren


Die CO2-Emissionen in Freiburg konnten, obwohl Freiburg beständig wächst, auf einem reduzierten Niveau gehalten werden. Das zeigen die Zahlen der am heutigen Montag vorgelegten städtischen Klimabilanz für die Jahre 2017 und 2018. So beträgt die Reduktion beim CO2-Ausstoß pro Kopf im Vergleich zu 1992 weiterhin 37 Prozent. Auch die Reduktion der Gesamtmenge des CO2-Ausstoßes bleibt unverändert. Die neuen Zahlen zeigen, dass es erhebliche weitere Anstrengungen braucht, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen – und dass Kommunen das nicht allein in der Hand haben.

„Klimaschutz ist die vordringliche und nicht aufschiebbare Aufgabe des nächsten Jahrzehnts. Der Klimaschutz hat in Freiburg sehr hohen politischen Stellenwert. Die Klimabilanz ist ein wichtiges Instrument, um den Stand der Zielerreichung beim Klimaschutz zu messen. Mit dem Klimaschutzkonzept und dem Klima- und Artenschutzmanifest hat der Gemeinderat eine wichtige Weichenstellung in Richtung klimaneutraler Kommune beschlossen. Das Erreichen unserer Ziele im Klimaschutz hängt davon ab, dass wir als Stadt die darin beschlossenen Maßnahmen konsequent und entschlossen umsetzen. Doch als Stadt retten wir das Klima nicht allein. Wir brauchen deutlich bessere Rahmenbedingungen auf Landes-, Bundes- und EU- Ebene“, sagt Freiburgs Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit. Hierzu gehören etwa ein schnellerer Kohleausstieg, bessere Förderbedingungen für Erneuerbare Energien, die energetische Ertüchtigung der Gebäude oder ein höherer Preis für CO2, um beim Klimaschutz schneller voranzukommen.

Die Ergebnisse der Klimabilanz liegen in der Regel mit einem zweijährigen „Verzug“ vor. Die mit dem Beschluss zum Klimaschutzkonzept und zum Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest 2019 initiierten und begonnenen Maßnahmen wirken sich deshalb noch nicht in der aktuellen Bilanz aus.

Freiburg legt seit Jahrzehnten einen Schwerpunkt auf Klima- und Umweltpolitik. Erneuerbare Energien, nachhaltige Wärmeversorgung, Förderung klimafreundlicher Gebäude oder der Ausbau der C02-freien Mobilität – in Freiburg wird an vielen Handlungsfeldern gearbeitet, um den Ausstoß von Klimagasen nachhaltig zu reduzieren. Durchschnittlich lag der Rückgang der CO2-Emissionen in Freiburg laut Klimabilanz seit 1992 bei 1,4 Prozent pro Jahr. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, ist eine erheblich höhere Reduktionsrate von circa acht Prozent erforderlich.

Neue Zahlen im Verkehr:
Im Bereich Verkehr wurde in der aktuellen Klimabilanz erstmals mit einer neuen Berechnungsgrundlage gearbeitet. Das ist eine Folge aus dem Abgasskandal, statt mit Herstellerangaben vom Prüfstand wird jetzt mit realistischeren Verbrauchswerten gerechnet. Es ist nicht unüblich, dass Parameter angepasst werden. Ergebnis der neuen Berechnung ist, dass der absolute CO2-Ausstoß im Verkehr seit 1992 um 1,1 Prozent gestiegen ist. Das liegt nicht allein an der neuen Berechnung, auch ist etwa das Verkehrsaufkommen in der wachsenden Stadt Freiburg deutlich gestiegen. In diesem Bereich besteht Handlungsbedarf. In der Tendenz ist aber klar, dass beim Thema Mobilität, die Ziele klar verfehlt werden, nicht nur in Freiburg sondern bundesweit. Daher hat die Verwaltung das Strategiepapier Klimaschutz und Mobilität erarbeiten lassen. Hier wird analysiert, wie die kommunale und regionale Verkehrsplanung nachjustiert werden kann, um mehr Klimaschutz zu erreichen. Dabei werden die Möglichkeiten und Grenzen kommunalen Handelns aufgezeigt.

„Es zeigt sich, dass die Strategien der Vergangenheit richtig waren, aber noch lange nicht ausreichen. Wir müssen beim Verkehr noch mehr tun und neue Schwerpunkte setzen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Und das werden wir auch. Mit dem Strategiepapier haben wir eine Leitschnur, um unsere Politik weiter an der Verkehrswende und am Klimaschutz auszurichten und hier auch neue Wege zu gehen. Auch beim Thema Mobilität und Verkehr wird deutlich, dass es völlig andere Politikvorgaben von Land, Bund und EU geben muss. Zudem bedarf es regional abgestimmter Konzepte. Kommunales Handeln alleine wird nicht ausreichen“, sagt Bürgermeister Martin Haag.

Freiburg kann im Verkehrsbereich viele Erfolge im Bereich Klimaschutz für sich verbuchen. Wege in der Stadt werden von den Freiburgerinnen und Freiburgern hauptsächlich mit dem Rad, zu Fuß oder dem ÖPNV zurückgelegt, hier belegt Freiburg deutschlandweit einen Spitzenplatz. Die Stadt ist fahrradfreundlich, das Angebot im öffentlichen Nahverkehr wird fortlaufend ausgebaut. Gleichzeitig nimmt aber der KfZ-Bestand zu, gleiches gilt für den Güterverkehr auf der Straße.

Die Klimabilanz für 2017 und 2018:
Als wichtiges Instrument zur systematischen Erfassung und Überwachung des Klimaschutzes wird für die Stadt Freiburg alle zwei Jahre eine Klimaschutzbilanz erstellt. Nun liegt die Bilanz 2017 und 2018 vor. Wie in den Jahren zuvor wurde die Bilanz vom ifeu- Institut aus Heidelberg als unabhängigem Gutachter erstellt. Seit 2015 wird hierfür die bundesweite Bilanzierungssystematik BISKO („Bilanzierungs-Standard Kommunal“) verwendet. Grundlage für die Berechnungen im Energiebereich (Sektoren Strom und Wärme) sind die jährlichen Verbrauchsdaten. Wie bei der letzten Klimaschutzbilanz, die 2019 vorgelegt wurde, wurden auch bei der vorliegenden Bilanz die CO2- Emissionen witterungsbereinigt, um die jährlichen Unterschiede des Wetters bilanziell auszugleichen bzw. vergleichbar zu machen. Die Werte des Verkehrsbereichs (Sektor Verkehr) werden über eine landesweite Berechnungsmethode für die einzelnen Kommunen bestimmt.

Neue Berechnungsgrundlage im Verkehrsbereich für die Klimabilanz 2018:
Für die aktuell vorliegende Klimabilanz 2018 mussten für den Verkehrsbereich alle Bilanzjahre (von 1992 bis 2018) neu berechnet werden. Ursache hierfür ist eine für alle Kommunen geltende Änderung der zugrundeliegenden Emissionsfaktoren. Im Nachgang der Manipulationen von Fahrzeugherstellern wurde die Berechnungsgrundlage angepasst. Sie berücksichtigt jetzt aktuellste Erkenntnisse zu tatsächlichen PKW-Emissionen. Ein direkter Vergleich mit der letzten Klimabilanz ist daher nicht möglich, da andere Werte für die Berechnung zugrunde gelegt werden.

Aktuelle Bilanz: Entwicklung der CO2-Emissionen in Freiburg bis 2018
Die Freiburger CO2-Emissionen lagen im Jahr 2018 bei 7,41 Tonnen pro Kopf und damit 37 Prozent niedriger als 1992. Die Pro-Kopf-CO2-Emissionen in Freiburg sind in den letzten Jahren linear gesunken. Gegenüber der letzten Klimabilanz für die Jahre 2015 und 2016 ergibt sich eine Verbesserung um 1,4 Prozent.

Die CO2-Emissionen insgesamt sind von 2,27 Millionen Tonnen im Jahr 1992 auf 1,676 Millionen Tonnen im Jahr 2018 gesunken. Das entspricht einer Minderung von insgesamt minus 26,3 Prozent. Auf den Verkehrsbereich entfallen aktuell insgesamt rund 28 Prozent der CO2-Emissionen und auf den Energiebereich 72 Prozent. Im Bereich Energie sind die CO2-Emissionen von 1992 bis 2018 in absoluten Zahlen um 33,3 Prozent von 1,81 Millionen auf 1,21 Millionen Tonnen pro Jahr gesunken. Für den Verkehrsbereich ergibt sich im selben Zeitraum ein Anstieg der CO2-Emissionen um 1,1 Prozent von jährlich 0,461 Millionen Tonnen auf 0,466 Millionen Tonnen.

Die Reduktion im Energiebereich lässt sich auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Trotz einem Anstieg des Strombedarfs im Bereich der privaten Haushalte, ergibt sich durch den verbesserten bundesweiten Strommix eine deutliche CO2-Absenkung. Ein wichtiger Beitrag zur Reduktion des Wärmeverbrauchs sind die Freiburger Effizienzhaus-Standards für Neubauten sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Förderung für die energetische Sanierung im Gebäudebestand. Sie führen die zu einer überdurchschnittlichen Sanierungsrate von 1,6 Prozent. Außerdem ging der Energieverbrauch (Strom und Wärme) von 1992 bis 2018 im Industriebereich zurück, und zwar um minus 22,2 Prozent von 1.350 GWh (Gigawattstunden) auf 1.050 GWh pro Jahr. Im Bereich Haushalt und Gewerbe sank der jährliche Energieverbrauch um minus 11 Prozent von 3.280 GWh auf 2.920 GWh.

Im Verkehrsbereich sind verschiedene Entwicklungen für den Anstieg der CO2-Emissionen verantwortlich. Im Wesentlichen tragen der Trend zu immer schwereren und leistungsstärkeren Fahrzeugen sowie der Straßengüterverkehr, der seit 1992 um 55 Prozent zugenommen hat, zu diesem Anstieg bei.

Bewertung und Trendentwicklung:
Freiburg gehört zu denjenigen Städten, deren Bevölkerung in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. Im Vergleich zu 1992 wohnten 2018 rund 17 Prozent mehr Menschen in Freiburg. Trotzdem ist es gelungen, die absoluten CO2-Emissionen auf einem reduzierten Niveau zu halten und die CO2-Emissionen pro Kopf nachhaltig zu senken.

Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist in Freiburg erneut angestiegen. Der Anteil der auf Freiburger Gemarkung erzeugten erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch lag 2018 bei 8,1 Prozent. Zusätzlich nimmt der Anteil der erneuerbarer Energien am Bundesstrommix weiter zu, so dass der Gesamtanteil erneuerbaren Stroms auf dem Stadtgebiet weitaus höher liegt.

Die Energieerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist bei der Wärmeauskopplung im Vergleich zu 2016 leicht gesunken (von 33 Prozent auf 30 Prozent des Wärmeverbrauchs in Freiburg). Im Strombereich ist der KWK-Anteil von 2016 auf 2018 von 44 Prozent auf 47 Prozent des Stromverbrauches gestiegen und damit wird zusammen mit den erneuerbaren Energien über die Hälfte des Freiburger Strombedarfs vor Ort gedeckt.

Im Rahmen der Bilanzierung durch das ifeu werden keine Szenarien für die Zukunft berechnet. Aus den bisherigen Daten kann jedoch eine Trendentwicklung abgeleitet werden. In Abbildung 2 sind verschiedene Trends visualisiert. Sie zeigt die bisherige absolute (schwarz) und relative (rot) Entwicklung der CO2-Emissionen. Ab 2018 sind drei verschiedene mögliche Pfade der spezifischen CO2-Emissionen pro Kopf mit jährlichen Minderungsraten von zwei Prozent (braun), vier Prozent (blau) und acht Prozent (orange) eingezeichnet. Um das mittelfristige Ziel einer Reduktion von 60 Prozent bis 2030 zu erreichen, reicht ein linearer Rückgang nicht aus. Soll das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden, muss jährlich eine Minderungsrate von acht Prozentpunkten realisiert werden, derzeit liegt sie bei durchschnittlich 1,4 Prozent.

Dies ist alleine mit den Klimaschutzaktivitäten der Stadt Freiburg nicht zu schaffen. Hier müssen die Bundes- und EU-Ebene gefordert werden zielgerechte und nachhaltige Rahmenbedingungen für den Klimaschutz zu schaffen.


Verwaltung legt Strategiepapier „Klimaschutz und Mobilität“ vor - Künftig stärkere Ausrichtung der städtischen Verkehrspolitik am Klimaschutz - Fokus auf lange Wegestrecken, Stadt-Umland-Verkehre, regionalen ÖPNV und verkehrssparende Siedlungsentwicklung - Förderung von Radverkehr und Fußverkehr bleibt für die Stadt wichtig, steht aber beim Klimaschutz nicht an erster Stelle

Verkehrsplanung und Verkehrspolitik orientieren sich in Freiburg seit vielen Jahren an Kriterien der Stadtqualität, Umweltverträglichkeit, städtischen Lebensqualität und Stadtentwicklung sowie der Verkehrssicherheit. Das Ziel der Reduzierung des CO2-Ausstoßes wird künftig eine noch größere Rolle spielen. Anknüpfend an das vor zwei Jahren beschlossene städtische Klimaschutzkonzept legt die Stadtverwaltung das „Strategiepapier Klimaschutz und Mobilität“ vor, mit dem die städtische Verkehrsplanung und Verkehrspolitik stärker als bisher an den Anforderungen des Klimaschutzes ausgerichtet werden soll. Ausgearbeitet wurde es von dem Verkehrsplaner Burkhard Horn aus Berlin. Das Strategiepapier benennt die wesentlichen Handlungsfelder. Im nächsten Schritt sollen für diese Themenfelder konkrete Schritte entwickelt werden.

Zentrale Punkte des Strategiepapiers sind:

1. Für den Klimaschutz im Verkehr muss das Hauptaugenmerk auf den Wegen mit längeren Distanzen liegen, weil die langen Wege einen viel größeren Anteil am CO2-Ausstoß haben als die Summe aller kurzen Wege. Dies sind vor allem Verkehre aus der Region nach Freiburg sowie aus Freiburg in die Region. Auch wenn mit Fahrrädern und vor allem E-Bikes zunehmend auch längere Strecken zurückgelegt werden: Mit Abstand wichtigste Alternative zum Auto ist bei weiten Wegen der ÖPNV. Das Strategiepapier betont deshalb die Notwendigkeit, insbesondere das regionale ÖPNV-Angebot weiter erheblich auszubauen, wenn in einer wirksamen Größenordnung Autoverkehr reduziert werden soll.

2. Ein zentrales Thema bleibt das Ziel, die städtische und regionale Siedlungsentwicklung so zu steuern, dass Verkehre so weit wie möglich vermieden werden, Wegedistanzen kurz gehalten werden können und für die Wegebedürfnisse attraktive Alternativen zum Auto bestehen. Die Anforderungen sind nicht neu: Innenentwicklung vor Außenentwicklung, Ausrichtung der Siedlungsentwicklung an leistungsfähigen ÖPNV-Achsen, vorrangige Entwicklung der Kernorte mit guter ÖPNV-Anbindung, Vermeidung disperser Bauentwicklung in schlecht angebundenen Ortsteilen, Ansiedlung von Arbeitsplätzen nur an Standorten mit guter ÖPNV-Anbindung. Bislang fehlt es in diesem Themenfeld allerdings an wirksamen Steuerungsinstrumenten.

3. Auch in der Region können verbesserte Angebote für sogenannte multimodale Wegeketten dazu beitragen, die Nutzung des ÖPNV zu fördern. Auch für Wege, die nicht mit ÖPVN-Haltestellen beginnen oder enden. Hierfür soll über die regionale Zusammenarbeit im ÖPNV hinaus die Kooperation mit den Landkreisen, den Kommunen in der Region und dem Land intensiviert werden. Mögliche Handlungsfelder auf regionaler Ebene sind beispielsweise:
– die Weiterentwicklung von Park+Ride und Bike+Ride
– Ausbau von Sharing-Angeboten (Frelo, Car-Sharing) in der Region
– der Ausbau der regionalen Radinfrastruktur (u. a. Radschnellwege)
– Vereinfachung der tariflichen, vertrieblichen und informatorischen Verknüpfungen und Übergänge zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln.

4. Wichtig sind neben der Förderung von ÖPNV, Radverkehr und multimodalen Alternativen zur Autonutzung auch regulatorische Ansätze, die eine Reduzierung des Autoverkehrs unterstützen. Mögliche Ansatzpunkte sind:
– die Weiterentwicklung der Parkraumbewirtschaftung sowie eine Begrenzung von öffentlichem und privatem Parkraum,
– die Begrenzung der Verkehrskapazitäten im Autoverkehr durch Umverteilung von Verkehrsflächen oder über die Verkehrssteuerung,
– Verkehrsregelungen mit Lenkungswirkung (z. B. Durchfahrtverbote, Einbahnverkehrsregelungen usw.).

5. Das Strategiepapier empfiehlt eine Überprüfung, inwieweit die vorhandenen institutionellen Strukturen, die Verteilung von Verantwortlichkeiten und die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren für die anstehenden Aufgaben geeignet sind. Sind Aufgabenverteilung, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen so klar festgelegt, dass alle wichtigen Handlungsfelder effizient bearbeitet werden können? Gibt es relevante Handlungsfelder, für die sich niemand richtig verantwortlich fühlt? Stehen die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen an den richtigen Stellen zur Verfügung?

6. Da die anstehenden Aufgaben groß und zahlreich, die Ressourcen für ihre Bewältigung aber begrenzt sind, rät das Strategiepapier dazu, bei den Handlungsfeldern und Maßnahmen klare Prioritäten zu setzen. Das abgeleitet aus der Wirksamkeit hinsichtlich der Reduzierung von CO2-Emissionen sowie dem gesamtheitlichen Nutzen für eine stadtverträgliche Mobilität. Dies bedeutet auch, manche Themen, denen vielleicht politisch ein hoher Symbolwert beigemessen wird, die aber für den Klimaschutz im Verkehr wenig relevant sind, zurückzustellen. Auf der anderen Seite sollen für einige Aufgaben, die bislang weniger im Vordergrund standen (genannt werden etwa Prozessorganisation, Kommunikation und Marketing), gezielt Ressourcen bereitgestellt werden.

7. Klimaschutz erfordert auch im Verkehrssektor die Mitwirkung aller. Eine klimafreundlichere Mobilität ist nicht allein durch Bereitstellung von Infrastruktur und betrieblichen Angeboten zu erzielen – es kommt letztlich auf das Mobilitätsverhalten aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an. Hierfür bedarf es einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz und Unterstützung, umfassender Beteiligung bei der Vorbereitung von Maßnahmen und Entscheidungen, breiter Informationsarbeit, aber auch Überzeugungsarbeit und Marketing.

Der Nutzen von positiven Beiträgen zum Klimaschutz ist für den und die Einzelne_n nicht spürbar, er bleibt abstrakt. Wenn es jedoch gelingt, im Bemühen um mehr Klimaschutz den Autoverkehr zu reduzieren, ergeben sich neue Handlungsspielräume, etwa für mehr Aufenthaltsqualität und gestalterische Verbesserungen im öffentlichen Raum. Das kann zu Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie den Radverkehr führen. Das Strategiepapier empfiehlt, diese Spielräume umfassend zu nutzen, damit den Einschränkungen, die Klimaschutz im Verkehr mit sich bringt, auch direkt wahrnehmbare Vorteile und Verbesserungen in der Stadt gegenüber stehen.

Für die städtische Verkehrspolitik bedeutet das: einerseits neue Handlungsschwerpunkte mit dem Blick auf lange Wegestrecken, deshalb weitere Verbesserungen im regionalen ÖPNV, stärkere regulatorische Ansätze bei der Begrenzung des Autoverkehrs. Andererseits heißt das aber auch weiterhin die Förderung von Fußverkehr, Radverkehr, städtischem ÖPNV, Verkehrsberuhigung und Gestaltung öffentlicher Räume, weil diese Handlungsfelder maßgeblich die Lebensqualität in Freiburg beeinflussen.


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