Kindergarten-Neubau Bürkle Bleiche in Emmendingen ist im Plan - Im Fritz-Boehle-Areal entstehen derzeit ein Holzbau mit Betreuungsplätzen für 90 Kinder und Räume für den Kinderschutzbund

Im Herbst 2020 starteten die Bauarbeiten für den Neubau des Fritz-Boehle-Kindergarten in Emmendingens größtem Stadtteil Bürkle-Bleiche. Nachdem die Tiefbauarbeiten aufgrund der Bauweise viel Zeit in Anspruch nahmen, werden derzeit die Holzwände gestellt.
Der teilweise zweigeschossige Bau wird mit vorgefertigten Elementen in Holzbauweise errichtet.

Am heutigen Donnerstag-Vormittag gaben die Stadt Emmendingen als Bauherr sowie die planenden Architekten und der ausführende Zimmerer vor Ort Einblicke in den Stand des Bauprojekts.

„Die Bauvorphase hat recht lange gedauert, dafür geht es mit dem Rohbau jetzt um so schneller“, erläuterte Fachbereichsleiter Rüdiger Kretschmer, zuständig für Planung und Bau, den Baufortschritt. Derzeit würden die in Modulbauweise vorgefertigten Holzmodule auf der betonierten Bodenplatte montiert.
„Für das ausführende Unternehmen ist dieser Teil des Baues eine schwierige Phase, da die Rohstoffpreise aktuell durch die Decke gehen“, bedauerte Kretschmer.
„Zur Zeit der Ausschreibung lagen die Holzpreise zwischen 100 und 400 Prozent niedriger“, ergänzte Klaus Hansmann von der ausführenden Firma Hansmann Zimmerei-Holzbau GmbH.
Das mache den Bau für die Firma eigentlich unrentabel. Deshalb hoffe er, dass die Politik die Möglichkeiten eines Ausgleichs prüfe.

Die exorbitanten Preiserhöhungen für Baustoffe sind eine Folge der Corona-Pandemie. Durch die während der Pandemie erhöhte Nachfrage explodieren derzeit die Preise für Holz und Stahl.

Architekt Cornell Fuchs erläuterte die Konzeption des Baus: „Wir arbeiten mit Vollholzmodulen, die derzeit von Fachleuten aufgestellt werden. Lediglich die Deckenmodule lagern in Stahlträgern“, so der Architekt. Das sei aus wirtschaftlichen Gründen so geplant. Die Wände würden teilweise mit Gipsplatten verkleidet. Ein Teil der Wände im Innenbereich würden aber auch naturbelassen und lediglich durch entsprechende Anstriche geschützt.
An den Außenwänden würden die Holzmodule mit Dämm-Materialien verkleidet.
In den Modulen selbst sind die Aufnahmen für die Installation von Lüftung, Wasser und Heizung bereits weitmöglichst ausgespart. Zusätzlich sorgten großzügige Verglasungen für genügend Lichteinfall. Insgesamt werden 730 Kubikmeter Holz verbaut. Das Gebäude entsteht im nicht zertifizierten Passivhaus-Standard und ist barrierefrei und damit inklusiv nutzbar.
Im Erdgeschoss entstehen Gruppen-, Schlaf-, Aufenthalts-, Küchen- und Sanitärräume für 90 Kinder in vier Gruppen. Im Obergeschoss findet der Kinderschutzbund eine neue Heimat.

Am Weltkindertag, dem 20. September 2021, soll das Richtfest gefeiert werden. Die Fertigstellung des neuen Kindergartens ist für Mai 2022 geplant.

Für das ganze Bauvorhaben sind rund 8,2 Millionen veranschlagt. Eine Förderung des Bundes zur Kinderbetreuungsfinanzierung von 529.000 Euro ist einkalkuliert.