Mit Ablauf des Jahres ist Bürgermeister Hans-Peter Kopp seit 30 Jahren als Führungskraft bei der Stadt Offenburg. Die Redaktion wollte von dem 56-Jährigen wissen, welche Ereignisse für ihn die zurückliegenden 30 Jahre geprägt haben und was er sich für die Zukunft noch vorgenommen hat.
Wenn Sie die 30 Jahre bei der Stadt Revue passieren lassen – was kommt Ihnen als erstes in den Sinn?
Hans-Peter Kopp: Hmm, da gibt es so vieles…. besonders wichtig für die Stadt war sicher, dass ich als Kämmerer durch ganz viele Gestaltungen immer wieder neu den Grundstock für eine stabile finanzielle Basis legen durfte, von der wir heute noch profitieren. Das waren oft spröde Themen, die aber große finanzielle Wirkungen für uns haben – als Stichworte möchte ich nur mal beispielhaft die Erweiterung des steuerlichen Querverbunds nennen oder die Fusion unserer damaligen Stadtwerke zu Badenova. Aber auch unsere interne Finanzsteuerung haben wir durch die Budgetierung fast schon revolutioniert und erheblich optimiert.
Und wie war das bei Ihrer ersten Leitungsstelle bei der Musikschule?
Kopp: Da war meine erste Aufgabe, die Musikschule aus einer Krise zu führen (lacht). Und das war nicht die letzte Krise, die ich in Offenburg erleben sollte. Damals wurde tatsächlich die Existenzfrage gestellt. Mein Ziel war es, dass Offenburg und die anderen Städte wieder stolz auf diese wichtige Einrichtung sein können. Und das ist mir – glaube ich zumindest – auch gut gelungen. Auf jeden Fall würde heute wohl keiner mehr auf diese für unsere Kinder und die Kultur in unserer Stadt wichtige Bildungseinrichtung verzichten wollen.
Seit 2014 sind Sie ja nun Bürgermeister für ein sehr breites Aufgabenfeld, von der Finanzsteuerung über den Sozialbereich mit den Schulen und Kitas, bis hin zu Sport und Kultur und dem Bürgerservice. Wie können Sie das alles abdecken?
Kopp: Die Aufgabenvielfalt ist schon groß, aber gerade das reizt mich und macht auch besonders viel Spaß – der Tag ist mit so vielen unterschiedlichen Themen gefüllt, dass wir oft die Nacht dazu nehmen müssen… Aber im Ernst: Ich habe in meinen Fachbereichen viele ausgezeichnete Fachkräfte und mit meinen vier Fachbereichsleiterinnen ein tolles Team, mit dem es mir sehr viel Freude macht, die Stadt gemeinsam vorwärts zu bringen. Natürlich hilft es, dass ich mit meinen mittlerweile schon rund 38 kommunalen Berufsjahren einen breiten Erfahrungsschatz habe und die meisten meiner Bereiche auch aus anderer Perspektive und persönlicher Erfahrung kenne. In den 80er Jahren war ich zum Beispiel einige Jahre erste Anlaufstelle bei der Gemeinde Friesenheim für den Sozialbereich, hab mich unter anderem um Sozialhilfeanträge, Rentenanträge, Obdachlosenunterbringung und Asylbewerber*innen gekümmert. Als Geschäftsführer der Musikschule und Musiker konnte ich mich im kulturellen Bereich hier in Offenburg gut vernetzen und die Finanzen sind für mich als Betriebswirt ohnehin gesetzt.
Stichwort Finanzen: An welchen städtischen Haushalt denken Sie besonders gern?
Kopp: Das wird viele vielleicht wundern, aber das ist der letzte Doppelhaushalt 2020/21, der uns durch Corona kräftig durcheinander gewirbelt wurde. Es hat mich sehr gefreut, dass der Gemeinderat in dieser Krise den von mir und meinen Fachleuten entwickelten klaren Kurs mit ganz großer Mehrheit mitgetragen hat und wir – trotz Lockdown – den Haushalt wie geplant im April letzten Jahres verabschieden konnten. Das war ein großer Vertrauensbeweis, für den ich sehr dankbar bin. Genauso gefreut habe ich mich, dass sich unsere Prognosen weitgehend bestätigt haben und wir noch vor Weihnachten die politische Diskussion im Rahmen des Nachtragshaushaltes nachholen konnten.
Neben dem Haushalt – was hat Sie als Bürgermeister sonst noch besonders gefordert?
Kopp: Oje, wo fang ich da an... sicher die Schulentwicklung: Bildung und Chancengerechtigkeit liegen mir sehr am Herzen und gleich nach meiner Wahl zum Bürgermeister habe ich gemeinsam mit meinen Fachleuten, den Schulen, Eltern und unserem Gemeinderat einen Schulentwicklungsprozess gestartet und erfolgreich umgesetzt. Da gibt es weiter noch viel zu tun – aktuell arbeiten wir an der Umsetzung des Oststadtschulkonzepts und am Ausbau der Astrid-Lindgren-Schule. Für die Zeit ab 2022 wollen wir am Schulzentrum Nord-West gemeinsam mit den Schulen einen Prozess anstoßen, wie wir ein noch besseres Angebot für unsere Kinder machen können.
Kommt da auch Stolz auf?
Kopp: Stolz nicht, aber ich bin sehr froh, dass es uns im Kita- und Krippenbereich zusammen mit unseren freien Trägern und unseren Bauleuten gelungen ist, in gut fünf Jahren sage und schreibe 500 zusätzliche Plätze zu schaffen und so dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Gleichzeitig haben wir eine Qualitätsoffensive umgesetzt. Aber auch hier wird es weitergehen – unser Konzept für eine familienfreundliche Stadt funktioniert und es werden immer mehr Kinder geboren. Das fordert uns – aber wir haben schon Ideen.
Ein Wort zum Salmen?
Kopp: Bereits bei meiner Wahl zum Bürgermeister war es mir ein Anliegen, den Salmen weiterzuentwickeln – nächstes Jahr können wir Wiedereröffnung mit einem neuen Konzept feiern – ein Konzept, das den Bund so überzeugt hat, dass er mit zwei Millionen Euro Förderung eingestiegen ist, also rund 2/3 der Gesamtkosten.
Auch der Flüchtlingsbereich gehört in Ihr Ressort ...
Kopp: Ja und eine besondere Herausforderung, die ich gemeinsam mit allen Bürger*innen bewältigen musste, war sicher die Zuwanderungen von Flüchtlingen 2015/16. Mir war es ein großes Anliegen, bei jeder neuen Einrichtung, die wir in unserer Stadt aufgebaut haben, von Anfang an die Menschen in den jeweiligen Stadtteilen umgehend zu informieren, zu beteiligen und im Idealfall zu gewinnen, mit zu helfen.
Wenn Sie so zurückblicken, fällt Ihnen vielleicht auch etwas ein, was Sie anders machen würden…
Kopp: Bei der Schlachthofentwicklung, da bin ich etwas zu schnell „losgerannt“ ohne den Gemeinderat wirklich mitzunehmen – das haben wir aber korrigiert und gehen stufenweise vor – die Entwicklung des Nutzungskonzepts für CANVAS22 läuft demnächst im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens, ähnlich wie bei der Alten WG Fessenbach an.
Und wie geht es weiter, was sind Ihre Pläne für die nächsten Jahre?
Kopp: Einiges hab ich ja schon benannt. Weitere Beispiele sind die Weiterentwicklung der Sportstadt Offenburg zum Beispiel mit dem neuen OFV-Stadion und einem Sportpark Süd, der Rechtsanspruch auf Schulkinderbetreuung, das Schlachthofareal und insbesondere CANVAS22 als Kultur- und Kreativwirtschaftliches Zentrum mit Platz für Jugendkultur und ein Jugendzentrum.
Worauf legen Sie besonderen Wert?
Kopp: Als große Klammer und Grundlage für diese und alle anderen unzähligen Projekte ist es mir wichtig, weiterhin eine auf Verlässlichkeit und Stabilität bauende Finanzpolitik zu machen. Wir können noch so viele Ideen haben, wenn diese wichtige Grundlage fehlt sind wir blockiert. Schon mit der Einbringung des letzten Doppelhaushaltes im Dezember 2019 habe ich dazu 5 Handlungsoptionen für die Zukunft benannt. Mit dem IKO 2020-Prozess sind wir auch gleich die erste Option angegangen. Alleine dadurch können wir unsere Haushaltssituation um fast drei Millionen Euro jährlich verbessern. Mit dem Sanierungsgebiet Bahnhof/Schlachthof und der Landesgartenschau 2032 stehen Großprojekte an, die tolle Chancen bieten und dauerhaft mehr Lebensqualität in unsere Stadt bringen werden, uns aber auch finanziell fordern. Ich werde dem Gemeinderat noch vor der Sommerpause einen umfassenden Überblick über die Finanzen geben und den Vorschlag machen, dass wir bis Anfang 2023 eine grundsätzliche Finanzstrategie für unsere wachsende Stadt entwickeln mit dem Arbeitstitel „Nachhaltigkeitskonzept 2040 – Raum für Zukunft“.
Auch nach all den Jahren offensichtlich nicht amtsmüde...
Kopp: O nein! Es macht mir auch nach 30 Jahren sehr viel Freude, in dieser Stadt zu arbeiten, gemeinsame Pläne für unsere Stadt zu schmieden und sie dann umzusetzen. Die Zusammenarbeit aller drei Dezernate ist in unserer Stadt wirklich sehr gut, nicht zuletzt, weil das von der Verwaltungsspitze so vorgelebt wird. Ich glaube, wir drei ergänzen uns im Team der Verwaltungsspitze sehr gut. Nächstes Jahr steht ja meine Wiederwahl an und selbstverständlich werde ich kandidieren, um für weitere acht Jahre die Geschicke unserer Stadt mitzulenken.
Werdegang Hans-Peter Kopp
1964 geboren in Lahr
1981 - 1983
Ausbildung mittlerer nicht-technischer Verwaltungsdienst in Friesenheim
1983 - 1991
Sachbearbeiter beim Sozial- und Versicherungsamt in Friesenheim
1988 - 1991
Studium der Betriebswirtschaft an der VWA Freiburg (berufsbegleitend)
1992 - 1993
Verwaltungsleiter der Musikschule Offenburg/Ortenau GmbH
1993 - 1998
Geschäftsführer der Musikschule Offenburg/Ortenau GmbH
ab 10/1997
Leiter des Fachbereichs Finanzen
2010 - 2011
zusätzlich: kommissarischer Betriebsleiter Technische Betriebe Offenburg
7. April 2014
Wahl zum Bürgermeister für Finanzen, Kultur und Soziales (Dezernat III), Amtsantritt zum 1. Juli 2014.
Hans-Peter Kopp ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.
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Ortenaukreis - Offenburg
24. Jun 2021 - 16:31 Uhr„Ein großer Vertrauensbeweis“ - Bürgermeister Hans-Peter Kopp ist seit 30 Jahren Führungskraft bei der Stadt Offenburg - Bereit zur Wiederwahl 2022

Bürgermeister Hans-Peter Kopp ist seit 30 Jahren Führungskraft bei der Stadt Offenburg
Foto: Stadt Offenburg
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