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Ortenaukreis - Offenburg

4. Aug 2022 - 16:04 Uhr

Wasserproben, Steine, Scherben: Archäologin Valerie Schoenenberg leitet seit 100 Tagen das Museum im Ritterhaus in Offenburg - Traumberuf im zweiten Anlauf gefunden

Wasserproben, Steine, Scherben: Archäologin Valerie Schoenenberg leitet seit 100 Tagen das Museum im Ritterhaus in Offenburg.
Weltgeschichte im Offenburger Museum: Valerie Schoenenberg vor dem Plakat, das zum Besuch des „Kleinen Taufscheins Amerikas“ einlädt. 

Foto: Stadt Offenburg - Lötsch
Wasserproben, Steine, Scherben: Archäologin Valerie Schoenenberg leitet seit 100 Tagen das Museum im Ritterhaus in Offenburg.
Weltgeschichte im Offenburger Museum: Valerie Schoenenberg vor dem Plakat, das zum Besuch des „Kleinen Taufscheins Amerikas“ einlädt.

Foto: Stadt Offenburg - Lötsch

Knapp 100 Tage ist Valerie Schoenenberg jetzt Leiterin des Museums im Ritterhaus. Zu ihrem Traumberuf fand sie im zweiten Anlauf.

„Nach dem Abitur am Bühler Windeck-Gymnasium hatte ich überhaupt keine Lust zu studieren und wollte erst einmal etwas Praktisches machen“, berichtet sie. So begann sie 1995 eine Ausbildung als chemisch-technische Assistentin bei einem Wasserlabor in Rammersweier – und kam so erstmals in Kontakt mit der Stadt Offenburg.

Drei Jahre lang nahm und analysierte sie Wasserproben unter anderem für das Landesumweltamt, kooperierte auch mit elsässischen Kolleg*innen. Dann zog es sie doch an die Alma Mater nach Freiburg, wo sie die Fächer Archäologie und Volkskunde belegte.

Nach dem Wasser kamen die Steine: Für die Doktorarbeit erforschte Valerie Schoenenberg die Reste eines untergegangenen Dorfes bei Lauchheim auf der Ostalb.

Bis etwa 1250 hatten dort sechs Jahrhunderte lang Menschen gesiedelt. Wie lebten und arbeiteten sie? Warum verließen sie letztlich die Stätte? Winzige Puzzleteile können für die Beantwortung solcher Fragen entscheidend sein.

Das zeigt sich auch in Offenburg. Eines von Valerie Schoenenbergs Lieblingsstücken im Museum ist eine kleine Scherbe mit „Rollrädchenmuster“. „Damit können wir die Besiedelung des Stadtbuckels auf 300 bis 400 Jahre früher datieren als bisher angenommen, etwa auf das Jahr 800“, erläutert sie. „Bis 2008 gab es keinerlei Erkenntnis über diese Besiedelungszeit.“

Das mittelalterliche Offenburg wiederum stand auf den Resten eines spätrömischen Kastells. Allerdings gab es nach dem Rückzug der Römer über den Rhein eine Unterbrechung. Für mehrere hundert Jahre ist keine Besiedelung nachweisbar.

Ein weiteres Lieblingsstück ist der „Kleine Taufschein Amerikas“, eines von weltweit vier Originalen einer 1507 von dem deutschen Kartografen Martin Waldseemüller angefertigten Weltkarte. Er nannte die 15 Jahre zuvor entdeckte „Neue Welt“ kurzerhand „Amerika“ – nach dem florentinischen Entdecker Amerigo Vespucci, der im Auftrag der spanischen und portugiesischen Krone das heutige Südamerika erforschte.

„Ohne Waldseemüller würde der Kontinent heute vielleicht Kolumbia heißen“, erläutert Valerie Schoenenberg. Anhand der Karte lassen sich weitere historische Themen aufrollen – etwa macht- und geopolitische Interessen der Auftraggeber oder die sich anbahnende Medienrevolution durch die Verbreitung des Buchdrucks. „Das hatte damals eine ähnliche Bedeutung wie heute das Internet“, sagt die Museumschefin.

Ausschließlich in Offenburg kann man dieses Dokument von weltgeschichtlicher Bedeutung zeitweise im Original besichtigen. Derzeit ist es noch bis 29. Januar 2023 zu sehen.

Für Valerie Schoenenberg verliefen die ersten 100 Tage als Museumschefin turbulent. Zunächst half sie bei der Einrichtung der Ausstellung im neu gestalteten Salmen aus. „An der Konzeption hatte ich bereits als Honorarkraft mitgewirkt, deshalb kannte ich mich aus“, berichtet sie. Bereits zweimal waren Fernsehteams zu Gast – in der Mikwe. Das unterirdische jüdische Ritualbad gehört zum Zuständigkeitsbereich des Museums.

Zehn Mitarbeitende bilden das Stammpersonal, dazu kommen freie Mitarbeitende, in erster Linie die Stadtführerinnen und Stadtführer, für die Valerie Schoenenberg ebenfalls zuständig ist.

Besonders am Herzen liegen ihr die pädagogischen Angebote. Denn das Museum im Ritterhaus soll ein lebendiger Platz für alle Altersgruppen sein.


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