Nach der gelungenen Premiere im November werden Mitarbeitende der Stadtverwaltung und Mitglieder des Gemeinderats am Samstag, 10. Dezember, erneut mit einem Info-Stand auf dem Rathausplatz vertreten sein. „Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern unsere Ziele, Pläne und Ansichten näherbringen, mit ihnen ins Gespräch kommen, sie mitnehmen und ihnen ihre Ängste nehmen“, sagt Bürgermeister Martin Gruner.
In der Zeit von 9 bis 12 Uhr wird es wieder einen Informationstand mit anschaulichen Stelltafeln und Flyern geben. Mitarbeitende des Stadtbauamts und Bürgermeister Gruner werden zusammen mit Gemeinderäten auf die Fragen eingehen. Bei der ersten Veranstaltung hatten rund 70 Bürgerinnen und Bürger das Gespräch gesucht. Diese große Resonanz zeigt, dass die Weilerinnen und Weiler Informationen aus erster Hand benötigen.
Soll alles so bleiben wie es ist? Was die Situation in der Innenstadt anbelangt, haben Stadtverwaltung und der überwiegende Teil des Gemeinderats eine klare Antwort: Nein! Denn: Leerstände, Lärmbelastung, Durchgangsverkehr und eine geringe Aufenthaltsqualität belasten seit Jahren den zentralen Einkaufsbereich der Stadt. Für die Verwaltung und viele politische Entscheidungsträger steht fest: Sie wollen nicht tatenlos zusehen.
Eine Fußgängerzone zwischen Schlaufenkreisel und Sparkassenkreisel soll weniger Verkehr, mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität, mehr Platz für Fußgängerinnen und -gänger, eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums, eine zentrumsbildende Hauptstraße und ein Ort der Begegnung bewirken.
Die Verkehrsthematik spielt bei den Unterredungen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern immer wieder eine wichtige Rolle. Die Menschen sorgen sich um eine höhere Belastung der Wohnquartiere rund um die Hauptstraße. „Wir sind der Meinung, dass das Gegenteil der Fall sein wird, da die Wohnquartiere Leopoldshöhe-Süd (Gartenstadt) und Leopoldshöhe-Nord beruhigt werden“, hält der Leiter des Stadtbauamts, Christian Renner, fest.
Durch die Einbahnstraßenlösung an der Gartenstraße und die Fußgängerzone wird der Einkaufsverkehr aus der Gartenstadt verbannt, da es keine Einfahrtsmöglichkeiten in diesem Bereich (Leopoldstraße und Friedrichstraße) mehr gibt. Der Einkaufsverkehr, der zu über 70 Prozent aus dem Süden kommt, wird mit dem dynamischen Parkleitsystem, welches voraussichtlich zum 15. April 2023 zur Verfügung stehen wird, in die Parkmöglichkeiten der Innenstadt-West gelenkt. Gleiches gilt für die Leopoldshöhe-Nord, da auf der Müllheimer Straße vor der Stadtbibliothek ein versenkbarer Poller installiert wird und auch die Zufahrt über die Schillerstraße dank der Fußgängerzone nicht mehr möglich ist.
Das Stadtbauamt verhehlt dabei nicht, dass sich für die Bewohnerinnen und Bewohner Umwegfahrten ergeben werden, allerdings sei der Schutz der Wohnquartiere schließlich das vorrangige Ziel dieser Maßnahmen. „Aufgrund der Verkehrslenkung des Einkaufsverkehrs und der damit einher gehenden Vermeidung des Parksuchverkehrs ist deshalb von einer ausgeglichenen Umweltbilanz auszugehen.“
Eine Fußgängerzone sei keine Fußgängerzone, wenn dort Bus- oder Tramverkehr stattfinde, auch das sind Aussagen von skeptischen Bürgerinnen und Bürger. Doch ist es durchaus üblich, dass öffentlicher Nahverkehr in einer Fußgängerzone mitgeführt wird. Man denke nur an Freiburg, Basel oder Offenburg, aber auch in Mannheim oder teilweise auch in Lörrach. Wichtig ist, dass sich alle Verkehrsarten, die in der Fußgängerzone zulässig sind, an die Schrittgeschwindigkeit halten.
Ein weiterer Faktor, der für die Einführung einer Fußgängerzone spricht, ist der Klimawandel, und die Tatsache, dass dringlich gehandelt werden müsse. „Wir wollen den Autoverkehr steuern und dafür den Fuß- und Radverkehr stärken“, macht Bürgermeister Gruner deutlich. Die Innenstadt soll zudem grüner – so werden auch Hochbeete angelegt - werden, es entstehen Aufenthalts- und Begegnungsflächen, die zum Verweilen einladen.
Für alle Menschen, gerade die älteren Mitbürgerinnen und -bürger, die auf ihr Auto und Parkplätze in nächster Nähe angewiesen sind, wird es weiterhin Parkmöglichkeiten geben. Und zwar beispielsweise in der Schillerstraße, auf dem Sparkassenplatz oder auch der Sparkassen-Tiefgarage. Des Weiteren bleibt die Zahl der Behindertenparkplätze gleich, der Taxi-Stellplätze ebenso. Weiterhin sind Parkhäuser mit an die 1000 Plätze vorhanden.
„Uns ist bewusst, dass diese zukunftsträchtige Entscheidung nicht bei allen Mitbürgerinnen und -bürgern auf Gegenliebe stößt. Alles Neue wird erst einmal kritisch beäugt, die Skepsis ist groß und die ganz individuellen, persönlichen Interessen überwiegen. Nichtsdestotrotz. Wir wollen uns auch weiterhin für diesen wichtigen städtebaulichen Akzent einsetzen und stark machen. Warum? Weil für uns ein „Weiter so?“ nicht die Lösung ist, die Weil am Rhein weiterbringt“, macht Gruner deutlich.
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Kreis Lörrach - Weil am Rhein
9. Dec 2022 - 12:20 Uhr10. Dezember: "Verkehr, Parkplätze & Co." in Weil am Rhein - Stadtverwaltung und Gemeinderäte beantworten an Info-Stand wieder Fragen rund um Thema Fußgängerzone
10. Dezember: "Verkehr, Parkplätze & Co." in Weil am Rhein.
Fußgängerzone: Mitarbeitende der Stadtverwaltung und Gemeinderäte beantworten auf dem Rathausplatz von 9 bis 12 Uhr wieder sämtliche Fragen rund um dieses bewegende Thema.
Foto: Stadtverwaltung Weil am Rhein - Bähr
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