„Heimat Connected“: Zwischenwelt im Schuhladen in Offenburg - Begehbare Erlebnis-Installation bis 28. Januar in der Hauptstraße

„Heimat Connected“: Eintauchen in alte Geschichten mit top-aktuellen Bezügen

Wo früher ein Schuhgeschäft war, stehen derzeit Stiefel. Gigantische Stiefel! Die zweieinhalb Meter hohen Treter spielten vor etlichen Jahren eine tragende Rolle in der von der Jungen Theaterakademie Offenburg auf die Bühne gebrachten Schwarzwald-Saga „Das kalte Herz“. Sie symbolisierten den skrupellosen Schurken „Holländer Michel“. Kein Zweifel: Der Mann lebte auf großem Fuß!

Wer jetzt das ehemalige Schuhhaus Mara Heckmann in der Offenburger Fußgängerzone betritt, taucht in eine Zwischenwelt ein, zwielichtig, ein bisschen gruselig, gleichermaßen heimelig und beklemmend.

„Heimat Connected“ heißt die begehbare Erlebnis-Installation, die Regisseurin Annette Müller und die Junge Theaterakademie auf die Beine gestellt haben.

Kinderstimmen am Lagerfeuer, interaktive Reflexionen im Grünen Salon, Geschichten von Flucht und Vertreibung, von herzlosen Geld- und entschiedenen Gutmenschen: Das Thema „Heimat“ hat viele Facetten. Diese Heimat kann Offenburg sein. Aber eben nicht nur. Die multimediale Schau bietet Bezüge zu alten und neuen, inneren und äußeren Heimaten. Anregung, Abenteuer, Nachdenkliches: Alle kommen auf ihre Kosten – Erwachsene UND Kinder. Eintauchen können Besucher*innen nicht nur im übertragenen Sinn. Eine Wanne voller Geldscheine ladet zum Bade, ist neben den Riesenstiefeln das beliebteste Handy-Fotomotiv.

Eine Stunde sollte man sich Zeit nehmen für den Trip in die Zwischenwelt. Nach dem „Auftauchen“ erscheint das Treiben in der Fußgängerzone in neuem Licht. Die Menschen, die Schaufenster, die Marktstände. Das Rathaus, das Glockenspiel, der Zampolli. Die Werres-Vögel, der Neptun-Brunnen, das Einhorn, der sterbende Soldat von 1871. Die Tauben, die gelben Säcke, der Imbisswagen. Die Busse, Kinderwagen, Fahrräder und E-Roller. Gehören nicht auch sie zu „Heimat Connected“?

Heimat Connected:
Noch bis Samstag, 28. Januar, in der Hauptstraße 78, jeweils Do, 17 bis 21.30 Uhr, Fr und Sa, 16 bis 21.30 Uhr. Letzter Einlass 20 Uhr.

Anmeldung und Tickets: www.annettemuellertheater.de. Mit etwas Glück ist ein Spontan-Besuch möglich. Den Eintrittspreis bestimmen die Besucher*innen selbst, Spendenbox am Ausgang.