OB Martin Horn: „Jedes Jahr sterben in Freiburg im Schnitt zehn Menschen an einer Überdosis. Dieser traurigen Realität wollen wir mit dem Drogenkonsumraum begegnen“
Sozialminister Manne Lucha: „Nun schaffen wir auch in Baden-Württemberg eine geschützte Umgebung, die dem spezifischen Hilfebedarf der Betroffenen angemessen ist“
AWO-Vorstand Ilja Wöllert: „Durch die Nähe zu Kontaktladen und Colombipark hat Freiburg jetzt ein gutes Gesamtkonzept für die Drogenhilfe. Das entlastet den öffentlichen Raum spürbar“
Freiburg verfügt seit heute über einen Drogenkonsumraum. Er wurde in den vergangenen Monaten neben dem größeren Kontaktladen der AWO-Drogenhilfe in der Rosastraße 13 eingerichtet und heute feierlich eröffnet.
Dabei betonte Oberbürgermeister Martin Horn: „Wir wollen in Freiburg bewusst neue Wege gehen. Denn jedes Jahr sterben in Freiburg im Schnitt zehn Menschen an einer Überdosis. Dieser traurigen Realität wollen wir mit dem Drogenkonsumraum begegnen. Es ist ein ehrgeiziges und einmaliges Projekt, denn Räume dieser Art waren bisher nur in Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern zugelassen. Dass die Regeln des Landes auf unser Bestreben hin im vergangenen Jahr geändert wurden, hat uns diese Möglichkeit eröffnet. Für diese Chance sind wir dankbar und hoffen, dass der Drogenkonsumraum die medizinische wie auch die präventive Situation für Betroffene verbessert.“
Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, sagte bei der Eröffnung des Drogenkonsumraums: „Mit der Erweiterung der Drogenkonsumraumverordnung 2022 hat die Landesregierung den richtigen Impuls gesetzt. Dass nun in Freiburg kurze Zeit nach dem Auftakt in Karlsruhe bereits der zweite Drogenkonsumraum im Land öffnet, zeigt, dass dieses niedrigschwellige Angebot vor Ort gebraucht wird. Damit schaffen wir auch in Baden-Württemberg eine geschützte Umgebung, die dem Hilfebedarf der Betroffenen angemessen ist. Drogenkonsumräume sind Teil einer verantwortungsvollen und menschlichen Drogenpolitik, sie sind Gesundheits-, Überlebens- und Ausstiegshilfe für schwerstkranke Abhängige und ergänzen das bestehende Hilfesystem.“
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist Hausherrin in der Rosastraße 13. Ilja Wöllert, Vorstand des AWO-Kreisverbandes, hob nun hervor: „Dies ist genau der richtige Standort für den Drogenkonsumraum. Der Kontaktladen hat hier schon seit 20 Jahren Akzeptanz geschaffen für die Drogenarbeit. Einmal bei den Anwohnenden und zum anderen bei den Drogenabhängigen. Gerade durch die Nachbarschaft des Drogenkonsumraums zum Kontaktladen und zum Aufenthaltsplatz im Colombipark hat Freiburg jetzt ein gutes Gesamtkonzept für die Drogenhilfe. Dadurch wird der öffentliche Raum spürbar entlastet. Denn die gebrauchten Spritzen und Drogenutensilien landen nicht mehr im Park, sondern bleiben im Konsumraum.“
Durch die Eröffnung des neuen Angebots in der Rosastraße erhofft sich Freiburg zwei Ergebnisse. Unmittelbar soll sich die Lage für die Betroffenen erheblich verbessern und mittelfristig soll die Zahl der Drogentoten sinken. In solchen Räumen können Drogensüchtige Betäubungsmittel, die sie zum Eigenverbrauch mitführen, unter hygienischen Bedingungen konsumieren. Überdosierungen und Notfälle können aufgefangen und ein niedrigschwelliger Zugang zum weiterführenden Hilfsangebot vermittelt werden. Das macht Drogenkonsumräume zu einem zentralen Baustein lokaler Suchthilfe.
Das federführende Amt für Soziales definiert sieben Ziele für den Drogenkonsumraum:
Erstens geht es um Überlebenshilfe, Gesundheitsförderung und -prophylaxe (HIV/AIDS, Hepatitis) und Schadensminimierung bei Menschen, die illegal Drogen konsumieren. Dazu gehört zum Beispiel das Bereitstellen von sterilem Spritzbesteck und die Ausgabe von Pflastern, Tupfern und sterilen Einweghandschuhen.
Zweitens sollen die dadurch bedingten körperlichen, psychischen und sozialen Begleiterscheinungen abgemildert und weitere Schäden verhindert werden.
Die Existenz des Drogenkonsumraums soll Überdosierungen und Todesfälle, Infektionen und Folgeerkrankungen verhindern.
Das gesunde Überleben wird aber auch gesichert, indem Klienten in diesen Räumen ihr Wissen über Risiken des Drogengebrauchs verbessern.
Der öffentliche Raum wird entlastet, insbesondere bei Konsumvorgängen; dafür genutzte Utensilien, Spritzen usw. bleiben nicht öffentlich liegen.
Schließlich ist mit einem Drogenkonsumraum auch die Hoffnung verknüpft, bisher nicht erreichte Personen ans bestehende Hilfesystem anzubinden.
Der erste Drogenkonsumraum der Welt entstand 1986 in Bern. Er besteht bis heute, allerdings an anderer Adresse. Seither kamen vor allem in Mitteleuropa, Skandinavien und Spanien fast 100 weitere hinzu.
In Deutschland gibt es inzwischen nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe (www.drogenkonsumraum.de/standorte) über 30 derartige Räume, vor allem in Nordrhein-Westfalen (Stand Februar 2024: 11), Hessen (4), Hamburg (4) und Berlin (8). Südlich einer gedachten Linie Frankfurt-Berlin waren bislang nur die Städte Karlsruhe und Saarbrücken vertreten.
Der erste (und bislang einzige) baden-württembergische Drogenkonsumraum wurde Ende 2019 in der Karlsruher Südstadt eröffnet. Seine erfolgreiche Arbeit blieb im gesamten Südwesten nicht unbemerkt. So stand im Juni 2022 die Einrichtung eines Drogenkonsumraums in Freiburg erstmals auch auf der Tagesordnung des örtlichen Sozialausschusses. Zuvor war diese Möglichkeit Städten mit einer Mindesteinwohnerzahl von 300.000 vorbehalten – nun wurde aber die entsprechende Landesverordnung neu gefasst und die Begrenzung fiel weg. Am 16. Mai 2023 beschloss der Gemeinderat dann, einen Drogenkonsumraum an der Rosastraße einzurichten; ein Vorhaben, das auch die Unterstützung der Polizei und des Lokalvereins Innenstadt fand.
Die einmaligen Umbaukosten von ca. 100.000 Euro hat der Vermieter getragen. Sie werden von der Stadt Freiburg refinanziert, ebenso wie die einmalig 75.000 Euro für die Erstausstattung und die Betriebskosten von rd. 222.000 Euro pro Jahr.
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Stadtkreis Freiburg - Freiburg
22. Feb 2024 - 11:19 UhrDrogenkonsumraum in der Rosastraße in Freiburg eröffnet - Die Existenz des Drogenkonsumraums soll Überdosierungen und Todesfälle, Infektionen und Folgeerkrankungen verhindern

RT-Archivbild
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