Lahr gegen die Todesstrafe - Glockenläuten und Büchertisch für „Cities for Life“

Was geht in einem Menschen vor, der in einer Zelle auf seinen Tod wartet? Dieser und vielen anderen Fragen rund um die Todesstrafe möchte der Aktionstag „Cities for Life – Städte gegen die Todesstrafe“ Raum geben.

Seit dem Jahr 2010 beteiligt sich auch die Stadt Lahr an der weltweiten Aktion: Jeweils am 30. November läuten zwischen 8:55 und 20:55 Uhr fünf Minuten vor jeder vollen Stunde die Gemeinderatsglocken. Die Mediathek stellt in der Woche von Montag bis Samstag, 25. bis 30. November 2024, einen thematisch passenden Büchertisch im Haus zum Pflug bereit.

In Summe mindestens 2.428 Menschen wurden im Jahr 2023 in 52 Staaten weltweit zum Tode verurteilt. Damit stieg die Zahl der Hinrichtungen laut einem Bericht von Amnesty International von Mai 2024 auf den höchsten Stand seit 2015. Vor allem im Iran wurden viel mehr Todesurteile vollstreckt als noch im Jahr zuvor.

Zugleich ist die Zahl der Länder, in denen Hinrichtungen durchgeführt wurden, auf den niedrigsten Stand gesunken, den Amnesty International je verzeichnet hat. In Belarus, Japan, Myanmar und Südsudan, die 2022 noch Todesurteile vollstreckt hatten, wurden 2023 keine Hinrichtungen mehr erfasst. Bis heute haben 144 Länder die Todesstrafe abgeschafft – 112 per Gesetz, 32 in der Praxis.

Die christliche Laienbewegung „Sant´Egidio“ ruft seit dem Jahr 2001 Städte der ganzen Welt dazu auf, ihre Ablehnung der Todesstrafe zum Ausdruck zu bringen. Viele Städte demonstrieren ihre Beteiligung am Aktionstag unter anderem durch die Illumination bekannter oder historisch bedeutsamer Gebäude. So beleuchtet beispielsweise Freiburg an diesem Tag sein Theater, Rom das Kolosseum, Brüssel das Atomium und Berlin den Rathausturm.

(Info: Stadt Lahr)