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Ortenaukreis - Offenburg

20. Dec 2024 - 21:43 Uhr

"Zahl nicht isoliert betrachten" - Stadt Offenburg nimmt Stellung zur Baumbewertung - Gemeinderat unterstützt zuständigen Fachbereich

Damit ein Baum sich gut entwickeln kann, müssen andere dafür weichen.

Foto: Stadt Offenburg
Damit ein Baum sich gut entwickeln kann, müssen andere dafür weichen.

Foto: Stadt Offenburg
Von den rund 20.000 Bäumen, die im Baumkataster des Jahres 2023 erfasst sind, sollen 726 gefällt werden. Wobei es laut Bürgermeister Oliver Martini bedauerlich sei, wenn diese eine Zahl isoliert betrachtet werde: "Das wird dem Sachverhalt und dem Engagement der Mitarbeitenden nicht gerecht." 1,7 Millionen Euro nimmt die Stadt dieses Jahr für Baumerhaltungsmaßnahmen in die Hand – im Jahr 2010 waren es 200.000 Euro.

Während früher bei der Baumbewertung lediglich der Stammumfang kommuniziert wurde, gehen die Fachleute inzwischen deutlich differenzierter vor. Wie Linda Schneider, Fachbereichsleiterin Hochbau, Grünflächen und Umweltschutz, in einem Pressegespräch vor der Gemeinderatssitzung darlegte, habe bei der Baumschau höchste Priorität, den jeweiligen Baum zu erhalten. Wenn Schäden festgestellt werden, gehe es darum, die Schadensart festzustellen und entsprechende Maßnahmen zum Erhalt einzuleiten. Wenn die Expert*innen sicher sind, dass ein Erhalt nicht möglich ist, wird eine Fremdfirma beauftragt, den Baum zu fällen.

Wildwuchs
Von den 726 zur Fällung ausgewiesenen Bäume handelt es sich bei 134 um Wildaufwuchs; 345 werden aus flächigem Bestand entnommen ("Durchforstung"), da sie zu dicht stehen. Von den verbleibenden 247 leiden 41 an irreparablen Krankheiten, die nicht unbedingt von außen zu sehen sind, da sie von innen wachsen; für die benachbarten Bäume besteht Ansteckungsgefahr. 27 Bäume haben Sturmschäden erlitten und müssen aus statischen Gründen gefällt werden: "Die Technischen Betriebe verhindern hier Schlimmeres", so Schneider. Wegen Baumaßnahmen mussten fünf Bäume gefällt werden. Bleiben 173, die an einem "allgemeinen Vitalitätsmangel" leiden – einer Kategorisierung, der eine "gewissen Beliebigkeit" unterstellt wurde; "wir bemühen uns um eine andere Begriffsfindung", so Schneider. Unter "allgemeinem Vitalitätsmangel" werden Bäume erfasst, die ein Schadbild aufweisen, das nicht in die bereits aufgeführten Kategorien passt. 166 von ihnen sind bereits abgestorben oder im Absterben begriffen. Die restlichen sieben wurden einer erneuten Schau unterzogen mit dem Ergebnis, dass auch sie gefällt werden müssen.

Schneider verwies auf die speziell ausgebildeten Mitarbeitenden, die sich der "sehr komplexen Aufgabe" der Baumschau und der baumfachlichen Baubegleitung widmen. Sie nehmen regelmäßig an Schulungen und Weiterbildungen teil. "Niemand lässt leichtfertig einen Baum fällen." Oberstes Ziel habe der Baumerhalt, dabei werde jeder Baum genau angeschaut und begutachtet.

Nach Möglichkeit werden Nachpflanzungen an Ort und Stelle vorgenommen. Allerdings gebe es Standorte, die für ein pflanzliches Lebewesen nicht geeignet seien. Daher sei die Stadt ständig auf der Suche nach neuen Standorten, die erschlossen werden können. Jüngstes Beispiel ist der Ortseingang an der Ortenberger Straße, wo 45 Bäume neu gepflanzt wurden (siehe OFFENBLATT vom 8. Dezember). Auch in der Ritterstraße vor dem früheren Eingang des Museums im Ritterhaus wurden erst kürzlich fünf neue Bäume gepflanzt. Außerdem arbeite die Stadt mit innovativen Bewässerungssystemen in den neu entstehenden Quartieren Bahnhof/Schlachthof, Sportpark Süd und dem gesamten Areal der Landesgartenschau.

Fraktionsrunde
Auch der Gemeinderat befasste sich in seiner Sitzung am Montag noch einmal ausführlich mit dem Thema. Die Fraktionen der Grünen und der FBO hatten beantragt, Fällungen von Bäumen mit der Kennzeichnung „Allgemeiner Vitalitätsmangel“ auszusetzen. Die Debatte nahm allerdings einen unerwarteten Verlauf.

In einem Fachvortrag erläuterte die zuständige Fachbereichsleiterin Linda Schneider alle Aspekte. Jeder Fall werde sorgfältig geprüft.

Dafür erhielt sie Unterstützung aus dem Gremium. „Offenburg ist federführend in der Baumpflege“, sagte Stadtrat und Gärtnermeister Gerhard Schröder (SPD). Die meisten der zu fällenden Bäume seien Hainbuchen, die dem Klimawandel nicht mehr gewachsen seien.

Mario Vogt (FWO) warb für Vertrauen in die Fachleute. „Die Stadt ist auf dem richtigen Weg“, sagte sein Fraktionskollege Matthias Drescher.

Antrag zurückgezogen
Gegen die Zusage eines verbesserten Informationsflusses seitens der Stadtverwaltung zog schließlich Martin Ockenfuß den Antrag der Grünen zurück.

Freie-Bürger-Offenburg (FBO)-Fraktionschef Fritz Düker brachte den Ausbau des 5-G-Netzes in Zusammenhang mit den Baumfällungen und beantragte, die Fällungen auszusetzen. Der Antrag wurde allerdings bei lediglich drei Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen abgelehnt.

(Info: Stadt Offenburg)


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