Mehr als 5.000 Freiburgerinnen im Leistungsbezug haben Anspruch auf kostenlose Verhütungsmittel; für dieses Angebot stellt die Stadt Freiburg jährlich 50.000 Euro bereit. Das Wissen um dieses Angebot hat in letzter Zeit unter den Berechtigten allerdings offenbar abgenommen. Im Jahr 2024 haben es nur noch rund 100 Frauen genutzt – 2017 waren es noch fast 250. Es drohen mehr ungewollte Schwangerschaften und mehr Abbrüche.
Nun wollen das Amt für Soziales und vier Beratungsstellen dieses Wissen verstärkt an die Frau und den Mann bringen. Auf einer Pressekonferenz haben am heutigen Dienstag Jana Kempf vom Amt für Soziales (Leiterin der Abteilung Existenzsichernde Leistungen und Hilfe zur Pflege), Brigitte Knör von Pro Familia (Fachbereich Schwangerschaft und Geburt), Bärbel Wagner vom Diakonischen Werk (Schwangerenberatung), Elena König und Carola Basten von Donum Vitae und Jeanette Salim vom Sozialdienst katholischer Frauen (Kompetenzzentrum Familie) über Einzelheiten des Angebotes informiert.
Ein Recht auf Übernahme der Kosten für ärztlich verordnete Verhütungsmittel bzw. für eine Sterilisation haben alle Frauen, die Sozialleistungen nach SGB II (Jobcenter), SGB XII (Grundsicherung bei Erwerbsminderung) oder nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. In der Summe sind das in Freiburg über 5.000 Frauen. Genutzt wurde dieses Recht zuletzt (2024) aber nur von rund 110 Frauen. 2023 lag die Zahl knapp höher, in den Coronajahren (2021 und 2022) lag sie gar unter 100. Man muss bis in die Jahre 2015-2018 zurückgehen, um jährlich auf über 200 Nutzerinnen zu kommen, mit dem „Rekordwert“ (248) im Jahr 2017.
Beim Beschluss der Sterilisation in einer Partnerschaft kann aber auch der Mann den Eingriff vollziehen lassen und (sofern er Leistungen bezieht) die Kosten übernommen bekommen. Medizinisch ist dies ein wesentlich geringerer Eingriff als eine Sterilisation bei der Frau. Die Zahl der männlichen Antragsteller liegt bisher im einstelligen Bereich.
Das führte dazu, dass der von der Stadt bereitgestellte Betrag in den letzten zehn Jahren nie ausgeschöpft wurde. Während für das Angebot 2015 bis 2018 jährlich über 40.000 Euro abgerufen wurden, sanken die Gesamtkosten in und nach Corona dauerhaft unter 27.000 Euro.
Warum die Zahlen bereits vor Corona, von 2018 auf 2019, einbrachen, ist Gegenstand der Diskussion; die Beratungsstellen haben keine Erklärung dafür. Die Pandemie selbst hat dann nochmals zu weniger Nutzung des Angebots geführt. Wo keine sozialen Kontakte möglich waren, schwand auch die Angst, ungewollt schwanger zu werden. Seit 2023 ist wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die Möglichkeit zur Kostenübernahme ist aber unter Frauen wohl nicht mehr so bekannt wie in den 2010er Jahren.
In der Regel ist es ja schön, wenn städtische Angebote weniger Kosten verursachen als veranschlagt. In diesem Fall ist aber zu befürchten, dass die sozialen Folgen (und Folgekosten) deutlich höher liegen, wenn das Angebot kostenloser Verhütungsmittel nicht genutzt wird und es zu ungewollten Schwangerschaften kommt. Dass deren Zahl steigt, belegt u.a. die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland: die hatte bis Corona stets bei ungefähr 100.000 pro Jahr gelegen, war 2021 auf 94.596 gesunken. Seither ist sie nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Destatis aber in neue Rekordhöhen auf 103.927 (2022) bzw. 106.218 (2023) gestiegen.
Bei den Verhütungsmitteln, für die Berechtigte die Kosten von der Stadt Freiburg erstattet bekommen, liegt übrigens seit Jahren die Spirale mit rund 50 Prozent vorn. Hormonelle Verhütung – die „Pille“ – macht rund ein Drittel aus, sonstige Verhütungsmittel wie Hormonspritzen- oder Pflaster, Vaginalring oder ähnliches liegen bei 10 bis 20 Prozent. Jahr für Jahr wird außerdem eine einstellige Zahl von Sterilisationen übernommen.
(Presseinfo: Stadt Freiburg, 06.05.2025)
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Stadtkreis Freiburg - Freiburg
6. Mai 2025 - 18:41 UhrPersonen im Bezug von Sozialleistungen in Freiburg erhalten Verhütungsmittel kostenlos - Zahl der Nutzerinnen seit Jahren auf niedrigem Niveau - Amt für Soziales und vier Beratungsstellen weisen verstärkt auf städtisches Angebot hin

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