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24. Mai 2012 - 17:40 Uhr

Nachbericht zu unserer Lesertelefonaktion „Unkraut“ vom 24. Mai 2012: Unkraut ist hartnäckig – seien Sie hartnäckiger!

Quelle:© P. Baumeister - Fotolia
Quelle:© P. Baumeister - Fotolia
Auch wenn die Natur keine Unkräuter kennt – wuchsstarke Wildkräuter, wie Giersch oder Ackerschachtelhalm, können im Garten zum Problem werden und die empfindlicheren Kulturpflanzen regelrecht verdrängen. Welche Möglichkeiten Hobbygärtnern zur Verfügung stehen, um den unerwünschten Wildwuchs einzudämmen, wussten die Gartenexperten an unserem Lesertelefon. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Nachlesen:

Warum ist die Unterscheidung in Samen- und Wurzelunkräuter so wichtig?
Dipl.-Ing. Johannes Treiling: Ob Sie es mit einem Samen- oder Wurzelunkraut zu tun haben, hat maßgeblichen Einfluss auf die Art der Bekämpfung. Samenunkräuter stellen im Garten meist kein großes Problem dar: Sie sind in der Regel einjährig und können in einem frühen Entwicklungsstadium – bevor sie eine Blüte mit Samenkapseln ausgebildet haben – einfach abgehackt werden. Wurzelunkräuter sind dagegen sehr viel schwerer zu bekämpfen, da sie immer wieder aus der Wurzel austreiben können – auch wenn der oberirdische Teil der Pflanze entfernt wird. Je höher das Grün steht, desto mehr Reservestoffe lagern sie in ihren Wurzeln ein. Giersch oder Ackerschachtelhalm sollten Sie daher mit der ganzen Wurzel ausgraben, sobald Sie das erste Grün sehen.

Kann ich Unkräuter auf dem Kompost entsorgen?
Thomas Heß: Samenunkräuter können Sie bedenkenlos auf dem Kompost entsorgen – aber nur, wenn Sie noch keine Samen ausgebildet haben und der Kompost groß genug ist, um bei der Rotte die nötige Wärme zu entwickeln. Wurzelunkräuter dagegen gehören nicht auf den Kompost. Sonst verteilen Sie sie mit dem Kompost im ganzen Garten, wo sie neu austreiben. Wurzelunkräuter sollten Sie lieber in den Müll werfen.

Mit welchen Maßnahmen kann ich Unkrautbewuchs in meinem Garten vorbeugen?
T. Heß: Eine Mulchschicht zwischen den Kulturpflanzen erschwert anfliegenden Unkrautsamen die Keimung. Schafft es ein Unkraut doch einmal im Mulch zu keimen, können Sie es einfach wieder herausziehen. Wichtig ist, dass Sie vor Ausbringung von Holzhäcksel als Mulchschicht Hornspäne auf dem Boden verteilen, um einem Stickstoffmangel vorzubeugen.

Wie dick sollte die Mulchschicht sein?
I. Schlieder: Mindestens drei bis vier Zentimeter sollten es schon sein. Pinienrinde ist beispielsweise ein gutes Abdeckungsmaterial und Billigmulch optisch deutlich überlegen.

Mit Mulch im Gemüsebeet habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Was eignet sich hier zur Bodenabdeckung?
Dipl.-Ing. J. Treiling: Mulch können Sie grundsätzlich in jedem Beet verwenden – es kommt nur auf das richtige Mulchmaterial am richtigen Ort an. Langlebige Kulturen vertragen auch „langlebige“ Mulchmaterialien, wie Holzschredder, Rinde oder Stroh. In Gemüsebeeten eignen sich dagegen leicht verrottbare Materialien, wie Rasenschnitt, Rhabarberblätter, geschossener Salat oder Spinat. Der einzige Nachteil: Schnecken nutzen diese Abdeckungen gerne als Unterschlupf. Eine kostenintensivere Alternative ist Rindenhumus, den die Schnecken nicht so schätzen. In langlebigen Gemüsekulturen, also bei Gurke, Paprika oder Tomaten, können Sie auch Mulchfolie verwenden.

Sind Unkrautvernichtungsmittel überhaupt mit naturgemäßem Gärtnern zu vereinbaren?
Dipl.-Ing. Sabine Klingelhöfer: An manchen Stellen des Gartens ist es sehr schwierig, Unkraut rein mechanisch zu bekämpfen. Unter Hecken oder Rhododendren würden Sie beim Abhacken auch die Wurzeln der Kulturpflanzen schädigen. Wichtig ist allerdings die Wahl eines umweltschonenden und biologisch abbaubaren Wirkstoffs. Bewährt hat sich hier die natürliche Pelargonsäure in Kombination mit einem Wachstumsregulator, wie sie beispielsweise in dem Mittel Finalsan enthalten sind. Das Mittel ist sowohl für Haustiere als auch Nützlinge unbedenklich. Lediglich während des Spritzens sollten Sie Hund oder Katze aus dem Garten aussperren, nach Antrocknen des Belags können die Tiere wieder bedenkenlos umherlaufen.

Ich möchte den Giersch zwischen meinen Kulturpflanzen mit Finalsan bekämpfen. Wie kann ich sicherstellen, dass ich die erwünschten Pflanzen nicht schädige?
Dipl.-Ing. S. Klingelhöfer: Finalsan wirkt auf alle grünen Pflanzenteile – egal ob Unkraut oder erwünschte Pflanze – wird aber nicht von der Rinde aufgenommen. Damit das Mittel richtig wirken kann, müssen die Blätter tropfnass eingesprüht werden. Um umstehende Kulturpflanzen zu schützen, können Sie an der Spritze einen Spritzschirm anbringen.

Und was mache ich, wenn die Unkräuter so eng mit den Stauden stehen, dass ich die einen nicht ohne die anderen behandeln kann?
I. Schlieder: Kein Unkrautmittel der Welt kann zwischen erwünschten und unerwünschten Pflanzen unterscheiden. Wenn Sie ein massives Problem mit Wurzelunkräutern haben, sollten Sie im Zweifelsfall darüber nachdenken, die Stauden zu opfern und dann die Fläche behandeln und neu bepflanzen.

Nach dem Spritzen ist der Giersch in meinem Garten wiedergekommen. Woran liegt das?
T. Heß: Viele Unkrautvernichtungsmittel wirken zwar bis in die Wurzel – allerdings ist es mit einmaligem Spritzen meist nicht getan. Hartnäckige Wurzelunkräuter, wie den Giersch, müssen Sie daher häufig mehrmals behandeln. Nach dem ersten Spritzen sollten Sie den Giersch neu austreiben lassen, bis er genug Blattmasse gebildet hat und ein weiteres Mal spritzen.

Wie werde ich Unkräuter im Rasen los?
I. Schlieder: Es gibt spezielle Mittel, die den einkeimblättrigen Rasen verschonen und nur gegen die zweikeimblättrigen Unkräuter wirken. Wichtig ist, dass Sie den Rasen nicht unmittelbar vor der Behandlung mähen. Denn je mehr Blattmasse die Unkräuter ausgebildet haben, desto besser wirken die Mittel. Auch nach der Behandlung sollten Sie etwa vier Tage mit dem Mähen warten.


Lesertelefon „Unkraut“ vom 24. Mai 2012 / Infokasten

Unkraut erkennen und naturgemäß bekämpfen:
Infoseiten im Internet

Unkräuter erkennen und bestimmen
Unter www.gartendatenbank.de/kategorie/unkraut finden Gartenfreunde eine Online-Bilddatenbank mit über 100 heimischen Unkräutern. Zu jedem Foto gibt es einen Lexikoneintrag mit Kurzinfos zu den einzelnen Pflanzen.

Rat und Infos zum naturgemäßen Gärtnern
Unter www.neudorff.de bietet der Hersteller Neudorff, der sich auf umweltschonende Pflanzenschutz- und Pflanzenpflegeprodukte spezialisiert hat, allen Hobbygärtnern ein übersichtliches und umfangreiches Informations- und Serviceangebot: Mit Informationen rund um den Garten, einem Online-Forum in dem alle Fragen zu Problemen mit Pflanzen &Co von Gartenexperten beantwortet werden, der kostenfreien Pflanzendoktor-App für Smartphones, Ratgebern zu unterschiedlichen Gartenthemen zum kostenfreien Download, Podcasts zu wichtigen Themen, wie z.B. „Unkrautbekämpfung“, und einer guten Link-Sammlung.

Merkblätter zur Unkrautbekämpfung
Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. hat unter www.gartenbauvereine.org/ebenen/index_merkblaetter.html Merkblätter zu wichtigen Gartenthemen zusammengestellt. Unter der Rubrik „Pflanzenschutz“ finden Interessierte die Merkblätter „Wildkrautbekämpfung ohne Chemie“ und „Pflanzenschutzmittel aus Naturstoffen“: Das erstgenannte beschreibt mechanische Bekämpfungsmaßnahmen der hartnäckigsten Unkräuter, das zweite bietet eine Übersicht der natürlichen Stoffe, die im Pflanzenschutz eingesetzt werden können.


Die Experten im Überblick

Sabine Klingelhöfer; Dipl-Ing. für Gartenbau, Öffentlichkeitsarbeit W. Neudorff GmbH KG, Emmerthal
Thomas Heß; Gartenbauingenieur, Redakteur der GartenIdee, Bielefeld
Ingo Schlieder; Gärtnermeister Fachrichtung Baumschule und selbstständiger „Gartendoktor“; Mettmann
Johannes Treiling; Dipl.-Ing. für Gartenbau, Gartenberater beim Verband Wohneigentum NRW, Dortmund


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