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29. Nov 2012 - 19:03 Uhr

Nachbericht zu unserer Lesertelefonaktion „Euro-Rettung in eigener Sache“ vom 29. November:Sparen trotz Minizinsen und Inflation - So verhindern Anleger die private Eurokrise

Frank Klenner

Quelle: pr.nrw
Frank Klenner

Quelle: pr.nrw
Das waren noch Zeiten: 4,5 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld, 2,8 Prozent aufs Sparbuch und das bei 1,7 Prozent Inflation! Heute ist das Verhältnis umgekehrt, denn die Sparzinsen sind in der Eurokrise geschrumpft, während die Inflation zugelegt hat. „Negativer Realzins“ heißt die schleichende Geldentwertung bei den Fachleuten. Und während das Sparziel früher Toprendite hieß, geht es für Anleger heute in erster Linie um den Vermögenserhalt. Die Finanzexperten am Lesertelefon erklärten, wie sich in der Krise trotzdem sinnvoll sparen lässt.

Wo liegen die Zinsen für Sparbuch, Tages- und Festgeld aktuell im Durchschnitt?
Max Herbst, FMH Finanzberatung, Frankfurt: Derzeit bekommen Sie aufs Sparbuch 0,49 Prozent, auf Tagesgeld 0,98 Prozent und auf Festgeld für 12 Monate 0,92 Prozent.

Wie lassen sich derzeit sicher Zinsen über dem Inflationsniveau erzielen?
Max Herbst: Wenn Sie ihr Geld für fünf Jahre festlegen, können Sie aktuell 3,1 Prozent Zinsen erzielen. Nach Abzug der Steuern liegen Sie bei 2,3 Prozent Rendite und damit über dem derzeitigen Inflationsniveau. Selbst bei drei oder vier Jahren Laufzeit erzielen Sie je nach Anbieter Renditen über der Inflation.

Wie lauten die Alternativen zu den niedrig verzinsten Sparmöglichkeiten?
Max Herbst: Zunächst sollten Sie die Angebote der Banken genau prüfen. Es gibt immer Banken, die vergleichsweise attraktive Verzinsungen anbieten. Einen Vergleich von rund 70 Banken finden Sie unter www.fmh.de.

Wie kann ich Beträge von 50 oder 100 Euro im Monat sinnvoll ansparen?
Max Herbst: Zum Beispiel mit einem Sparplan. Hier können Sie je nach Anbieter bei einer Laufzeit von mindestens vier Jahren eine Rendite von bis zu drei Prozent erzielen.

Macht es angesichts der Eurokrise Sinn, in Fremdwährungen zu investieren?
Frank Wind, Commerzbank: Angesichts der Eurokrise sollte ein strukturiertes Depot breit aufgestellt sein und dazu zählt auch die Währungsseite. Je nach Risikobereitschaft sollte Ihr Depot einen Währungsanteil von fünf bis zehn Prozent haben. Um das Risiko breiter zu streuen, können Sie beispielsweise den Allianz Pimco Laufzeit Währung 2016 beimischen. Etwas risikofreudigere Anleger investieren in Einzeltitel wie Australische Dollar oder Norwegische Kronen. Die insgesamt höheren Zinsen sowie die positiven wirtschaftlichen Aussichten der Länder bieten eine gewisse zusätzliche Sicherheit. Denoch sollte man diese Anlage immer nur als Beimischung sehen.

Gold ist immer wieder als Alternative im Gespräch. Aber der Goldpreis liegt jetzt schon so hoch…
Max Herbst: Derzeit ist es kaum vorstellbar, dass der Goldpreis weiter steigen wird, obwohl es auch nicht ausgeschlossen ist. Für „Otto Normalsparer“ ist der Kauf von Gold nicht zu empfehlen.

Experten sprechen immer von breiter Risikostreuung. Was bedeutet das konkret, wenn ich im Monat höchstens 200 Euro auf die hohe Kante legen kann?
Frank Klenner, Verbraucherzentrale NRW: Unsere Empfehlung lautet, den Anlagebetrag nicht unbedingt zu splitten, sondern ihn in gut strukturierten Vermögen, die verschiedene Anlageklassen beinhalten, zu investieren. Das kann eine kostenoptimierte Rentenversicherung sein, da die Versicherer den Anlagevorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetzes unterliegen. Eine Alternative sind aktiv gemanagte Mischfonds, die permanent den Marktbedingungen angepasst werden.

Die Finanzmärkte sind mir ein Rätsel, aber ich würde gerne in Wertpapiere investieren. Worauf muss ich achten?
Markus Leven, Commerzbank: Oft geht es auf den globalen Kapitalmärkten um Sekunden, längerfristige Trends sind eine Seltenheit geworden. Dazu kommen die aktuell sehr niedrigen Zinsen. Anleger müssen dieses schwierige Marktumfeld permanent beobachten und entsprechend handeln. Wer dazu nicht die Zeit oder die nötigen Kenntnisse mitbringt, kann ein professionelles Vermögensmanagement nutzen. Mittlerweile ist ein Einstieg bereits bei vergleichsweise geringen Summen möglich. So liegt zum Beispiel der empfohlene Einstiegsbetrag beim VMM der Commerzbank bei 10.000 Euro. Je nach persönlichen Vorlieben und Risikobereitschaft investieren die Anlagespezialisten für Sie in Geldmarkt-, Anleihen- oder Aktienfonds sowie in offene Immobilienfonds und alternative Anlageformen. Die breite Risikostreuung geht mit der Möglichkeit einher, jederzeit Kapital zu entnehmen oder aufzustocken.

Welche Aktien können als besonders sicher gelten?
Markus Leven: Derzeit blickt die deutsche Industrie eher skeptisch in die Zukunft, weshalb so genannte „defensive Wachstumswerte“ an Bedeutung gewinnen. Das sind Werte, die ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis oder eine hohe Dividendenrendite aufweisen. Sie gelten in Krisenzeiten als weniger schwankungsgefährdet, weil sie nicht so abhängig von Wirtschaftszyklen sind wie klassische Industriewerte. Früher galten vor allem Titel von Versogern oder Pharmaunternehmen als defensiv, heute schauen wir branchenübergreifend auf stabile Gewinnaussichten.

Wie lege ich 40.000 Euro aus einer Lebensversicherung am besten an, um in ein paar Jahren meine Rente damit aufzustocken?
Frank Klenner: Bis Sie in Rente gehen, sollten Sie das Geld auf jeden Fall einlagengesichert anlegen, zum Beispiel auf einem Festgeldkonto. Aktuelle Konditionen finden Sie zum Beispiel im Internet unter www.fmh.de oder www.modern-banking.de. Wenn Sie unter Umständen früher Geld entnehmen wollen, bieten sich moderne Anlageprodukte aus dem Bereich der Direktversicherer an. Sie bieten jederzeitige Verfügbarkeit, garantierte, gestaffelte Zinsen über die vereinbarte Laufzeit – und das ohne die für Versicherungsprodukte üblichen Kosten. Zudem können Sie individuelle Auszahlungsmodalitäten vereinbaren. Die Einlage ist bis zu einer Summe von 100.000 Euro über Protektor, die Sicherungseinrichtung der Versicherungswirtschaft, gesichert.

Sind Mischfonds grundsätzlich sicherer als Aktienfonds?
Markus Leven: Ja, denn das Risiko einer Geldanlage misst sich an ihrem aktienorientierten Anteil. Ein Aktienfonds hat immer einen Aktienanteil von einhundert Prozent, bei einem Mischfonds liegt der Anteil meistens deutlich darunter. Zudem investieren Mischfonds oft in Rentenpapiere, die wir grundsätzlich als risikoärmer einstufen, weil sie weniger schwankungsanfällig sind.

Eignen sich Fonds auch, wenn ich nur für drei oder vier Jahre investieren will?
Frank Wind: Generell setzen Fonds einen langfristigen Anlagehorizont voraus. Dennoch kann eine Investition für drei oder vier Jahre im Fondsbereich sinnvoll sein, zum Beispiel bei den Laufzeitfonds 2015 oder 2016 im Rentenbereich auf Eurobasis oder auch auf Fremdwährungsbasis. Hier können Sie eine bessere Rendite als beim Festgeld erzielen und es gibt eine feste Fälligkeit. Die breite Streuung auf mehrere Emittenten reduziert zudem das Risiko für den Anleger.

Ist ein Garantiefonds angesichts der unsicheren Wirtschaftslage zu empfehlen?
Frank Klenner: Die Sicherheit der Garantie erkaufen Sie sich mit höheren Kosten. Die wiederum beeinträchtigen die Rendite – und das beim aktuell niedrigen Zinsniveau. Mit einem Investment in Festgeld erwirtschaften Sie unter Umständen eine höhere Rendite und Ihre Einlage ist bis 100.000 Euro einlagengesichert.

Immobilien werden als sichere Anlage eingestuft. Kann ich hier investieren, ohne gleich ein Haus zu kaufen?
Frank Wind: Man kann und sollte in Immobilien anlegen und es muss nicht immer gleich ein Haus sein. Mit dem seit Jahren bewährten Hausinvest kann der Anleger in Immobilien investieren. Dies ist auch mit kleinen Summen oder in Form eines monatlichen Investmentsparplans möglich. Gerade der sicherheitsorientierte Anleger kann sich so eine vernünftige Rendite sichern: In den letzten Jahren lag sie um die Marke von drei Prozent und das bei einem steuerfreien Anteil von um die sechzig Prozent – angesichts des niedrigen Zinsniveaus eine attraktive Anlagemöglichkeit.

Von welchen Angeboten, sein Geld in Sicherheit zu bringen, sollte man lieber die Finger lassen?
Frank Klenner: Ich wäre vorsichtig bei Devisengeschäften, weil hier Währungsverluste drohen und die Kursentwicklung von Devisen schwer vorherzusagen ist. Ebenso unabsehbar ist die Entwicklung von Gold – hier kann es durch Verkäufe großer Mengen durchaus zu Kursschwankungen kommen. Wenn Sie bei Banken außerhalb Deutschlands Geld anlegen wollen, achten Sie darauf, dass die Bank der europäischen Einlagensicherung unterliegt.

Ich habe mich bei meiner Bank ausführlich beraten lassen, möchte aber eine zweite Meinung einholen. An wen kann ich mich wenden?
Frank Klenner: Eine unabhängige zweite Meinung zum Thema Geldanlage bekommen Sie bei den Verbraucherzentralen der Länder. Adressen von Beratungsstellen in ihrer Nähe finden Sie unter www.verbraucherzentrale.de.

Die Experten im Überblick:

Frank Klenner; Honorarberater bei der Verbraucherzentrale NRW, Düsseldorf
Max Herbst; FMH Finanzberatung, Frankfurt
Frank Wind und Markus Leven; Wertpapierspezialisten Commerzbank, Köln


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