Mit einem Festbankett eröffnete die Feuerwehr Emmendingen gestern Abend die Feierlichkeiten zum 150jährigen Bestehen. Dabei wurde deutlich: die Männer in blau können nicht nur zupacken sondern auch feiern. Und: Die Feuerwehr genießt höchste Wertschätzung. Das zeigte sich schon an den zahlreich anwesenden Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Polizei und DRK. Schlagfertig und mit gut temperiertem Humor führte Felix Danberg die knapp 400 Gäste im Feuerwehrgerätehaus durch das originell gestaltete Programm, das mit einigen “Gags“ aufwartete.
Eröffnet wurde die Feier von Stadtbrandmeister und Abteilungskommandant Karlo Rieth, der zunächst die Gäste begrüßte. Darunter immerhin sechs Wehrmänner, die schon bei der 100-Jahr-Feier dabei waren: Rudi Ringwald, Walter Bockstahler, Kurt Armbruster, Robert Wiehler, Dieter Höfflin und Horst Blum. Außerdem Emmendingens Oberbürgermeister Stefan Schlatterer, Landrat Hanno Hurth, den Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbands Dr. Frank Knödler, Kreisbrandmeister Jörg Berger sowie den frisch berufenen Kreisbrandmeister des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald Axel Widmaier.
Dann stieg St. Florian in Person von Kulturamtsleiter und Historiker Hans-Jörg Jenne von seinem Podest auf die Bühne und erläuterte unterhaltsam die Geschichte der Emmendinger Feuerwehr von 1590 bis in die Gegenwart und machte deutlich weshalb es zu dieser Einrichtung kam. Dabei sparte Jenne die Belastungen in Kriegszeiten nicht aus und auch nicht die unrühmliche Rolle der Feuerwehr im dritten Reich. Die Feuerwehr wurde zur “Feuerpolizei“ umfirmiert. Jüdische Kameraden mussten die Wehr verlassen. Doch am Ende gab es Lob vom Historiker: “Ihr setzt Euch für andere ein. Ihr helft, wenn ihr gerufen werdet. Ihr haltet zusammen.”
Immerhin schon beim 125jährigen Jubiläum dabei war Oberbürgermeister Stefan Schlatterer, wenn auch als Musiker auf der Bühne. Schlatterer bescheinigte der Feuerwehr große Anerkennung in der Bevölkerung: “Die Bürger in der Stadt wissen, dass man sich auf Sie verlassen kann.” Dienst in der Feuerwehr bedeute, nachts aus dem Bett zu springen, Leben zu retten und dabei ein Stück weit sein eigenes zu riskieren. Auf rund 180 Einsätze im Jahr sei die Belastung zwischenzeitlich angewachsen. Das entspreche drei Einsätzen pro Woche. Stadt und Gemeinderat unterstützen die Wehr mit Fahrzeugen, Ausrüstung und Technik, so Schlatterer, auch wenn das nicht immer so schnell passiere, wie von der Feuerwehr gewünscht. In ihrem 15jährigen Bestehen habe die Feuerwehr zahlreichen Menschen das Leben gerettet, das sei ein schöner Grund zu feiern.
Glückwünsche des Kreistags und des Landkreises überbrachte Landrat Hanno Hurth. Die Emmendinger Feuerwehr sei seit anderthalb Jahrhunderten eine wichtige Stütze für die Sicherheit im Landkreis. Derzeit diskutiere die Politik auf allen Ebenen, was der Bürger vom Staat noch erwarten dürfe. Die innere und äußere Sicherheit gehöre aber unstreitig dazu, so Hurth, und damit auch die Feuerwehr. Wichtig sei, dass die Feuerwehr über eine professionelle Ausrüstung verfüge. Er sei immer wieder froh, so Hurth, dass die Städte und Gemeinden immer wieder Geld dafür bereitstellen: “Geld, das gut angelegt ist.“
Die weiteste Anreise zum Festbankett hatte vermutlich Yves Rastegue, Kommandant der Feuerwehr in Emmendingens Partnerstadt Six Fours in Südfrankreich. Rastegue bedankte sich auf französisch für die Einladung. Er freue sich, so übersetzte Altstadtrat Gernot Wibel, dass es ihm erstmals gelungen sei nach Emmendingen zu kommen. Doch die asynchrone Kommunikation tat dem gegenseitigen Verständnis keinen Abbruch. Man versteht sich eben auch so - bei der Feuerwehr.
Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands, Dr.Frank Knödler, rückte noch einmal die schwierigen Ausgangsbedingungen der Feuerwehren ins Blickfeld. Die technischen Vorraussetzungen seien mäßig gewesen: “Man stelle sich vor, was es heißt, eine Wassermenge von 100 Litern pro Minute mit Eimern zu transportieren.” Auch die Brandschutzvorkehrungen an den Gebäuden jener Zeit seien mit heute nicht vergleichbar. In den 150 Jahren habe sich eine Menge getan. Die bewährte Organisationsform der Feuerwehr sei jedoch geblieben. Noch immer sei der Dienst freiwillig und noch immer wählen die Feuerwehrleute ihr Führungspersonal selber.
Kreisbrandmeister Jörg Berger bescheinigte der Emmendinger Wehr “Verlässlichkeit bei der Alarmierung und Kompetenz im Einsatz”. So habe er die Feuerwehr in den vergangenen 16 Jahren erlebt und da sei allerhand dabei gewesen. Kommandant Karlo Rieth bescheinigte Berger “Professionalität im Ehrenamt”. Wenn es diesen Begriff nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Lediglich die Angewohnheit von Karlo Rieth, gelegentlich über seinen Rücktritt nachzudenken trübe das Bild. Deshalb sei ihm gesagt, so Berger, “vor 65 spielt sich da nichts ab.” Er wünsche den Angehörigen der Feuerwehr, dass sich immer sagen könnten: ”Wir sind unseren eigenen hohen Anforderungen gerecht geworden.”
Kriminaloberrat Hans-Joachim Meyer, Leiter des Polizeireviers Emmendingen, führte die Lobpreisungen für die Feuerwehr gekonnt weiter. Die Feuerwehr, so Meyer, sei heute technisch hochgerüstet und motiviert bis in die Haarspitzen, um Probleme zu lösen, für die sich sonst niemand findet - und das ehrenamtlich, freiwillig und mit dem Risiko, eines Tages nicht mehr nach Hause zu kommen. Meier betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr sowie zwischen ihm und Karlo Rieth mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verbinde.
Weitere Grußworte überbrachten die Feuerwehr-Kommandanten Heinz Jundt ( Denzlingen), Dirk Maul (Elzach), Engelbert Kläger (Endingen), Martin Hämmerle (Herbolzheim), Karl Weiß (Kenzingen), Christian Klein (Waldkirch), Bruno Neumann (Teningen) sowie Vertreter der Abteilungswehren der Gesamtwehr Emmendingen, Jürgen Bauer, Jens Schillinger, Walter Grässlin und Frank Menzer sowie der Feuerwehr Bernsbach in Sachsen, Alexander Lauckner.
Zuletzt grüßten die Fraktionsvorsitzenden der Emmendinger Gemeinderatsfraktion Oskar Kreuz (Grüne), Martin Zahn (FWV), Christl Gräber (FDP), Joachim Saar (CDU) und Thomas Fechner (SPD). Oskar Kreuz, räumte ein, er habe es nicht so mit Uniformen. Nach gründlichem Kennenlernen der Feuerwehr schließe er sich der Anerkennung aber gerne an und sei dankbar für die Leistung der Feuerwehr.
Den Gegenpol zu diesen eher nachdenklichen Worten bildete Joachim Saar “der Mann für alle Fälle“, der einen Auftritt beim Emmendinger Bockfrühschoppen reproduzierte - in Feuerwehruniform und mit Helm. Die Gäste quittierten den Vortrag denn auch mit einem kräftigen, dreifachen Ajo! Lustig ging es auch bei Thomas Fechners Bildvortrag zu, bei dem ans Licht kam, dass die Feuerwehr schon mal aus größeren Gläsern trinkt und auch als Eheanbahnungsinstitut taugt. Ein gelungener Abschluss des Pflichtteils.
Als Kür folgte ein gepflegtes Menü mit drei Gängen, Musik und Tanz. Und am Samstag geht`s weiter!
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Kreis Emmendingen - Emmendingen
26. Jun 2010 - 04:46 Uhr150 Jahre Dienst am Nächsten - Festbankett der Emmendinger Feuerwehr zum Jubiläum

Alle Fotos: Reinhard Laniot
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