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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

4. Mai 2021 - 15:06 Uhr

Wärmenetz 4.0 für den Freiburger Süden - Mit Abwärme der Schwarzwaldmilch und effizienter Vernetzung heizt Freiburg zukünftig ökologisch und effizient

Wärmenetz 4.0 für den Freiburger Süden.

Foto: Badenova
Wärmenetz 4.0 für den Freiburger Süden.

Foto: Badenova
(BA/RT) Mit industrieller Abwärme aus der Produktion der Schwarzwaldmilch GmbH und mit einer effizienten Vernetzung ihrer bestehenden Heizkraftwerke schafft die Badenova-Tochter „badenovaWÄRMEPLUS“ in den nächsten vier Jahren ein Wärmenetz der vierten Generation für die Freiburger Stadtteile Haslach und Vauban, den „WÄRMEverbund Freiburg-Süd“. Es handelt sich dabei um Modellvorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 36 Millionen Euro, das vom Bundeswirtschaftsministerium wegen seines Pilot- und Vorbildcharakters gefördert wird.
Im Rahmen einer virtuellen Pressinformation wurde das Leuchtturmprojekt am heutigen Dienstag vorgestellt.

Im Mittelpunkt des Projektes steht der Aufbau einer neuen Energiezentrale auf dem Gelände der Schwarzwaldmilch GmbH und dort die Nutzung der industriellen Abwärme aus deren Produktion. Hierbei handelt es sich um Niedertemperatur-Abwärme aus dem Abwasser und der Kältetechnik der Schwarzwaldmilch, welche ansonsten ungenutzt bleiben würde. Mittels technisch anspruchsvoller Wärmepumpen wird die WÄRMEPLUS diese Abwärme nutzbar machen und auf ein Temperaturniveau von 85 Grad Celsius anheben. Mit den dadurch zur Verfügung stehenden Mengen können bis zu 60 Prozent des ermittelten Bedarfs gedeckt werden.

„Wir erfüllen unser Versprechen einer nachhaltigen städtischen Energie- und Klimapolitik und zeigen, dass dies ohne Einschränkungen an Komfort und Lebensqualität möglich ist. Solche Meilensteine erfüllen mich mit Zuversicht, dass wir mit dem kompetenten Partner Badenova und ihrer Tochter Wärmeplus für unsere Stadt auch die angestrebte Klimaneutralität erreichen werden“, erklärte Oberbürgermeister Martin Horn stolz.

„Deutschland will 2050 Klimaneutralität erreichen. Der Wärmesektor ist dabei zentral. Schließlich wird in Deutschland mehr als die Hälfte der Energie für Wärme und Kälte verbraucht. Die Bundesregierung fördert mit der Dekarbonisierung von Wärmenetzen einen wichtigen Baustein der Energiewende. Der Freiburger Wärmeverbund zeigt beispielhaft, dass hocheffiziente Wärmenetze der vierten Generation auch zur Versorgung von Bestandsgebäuden umgesetzt werden können und keine perfekt gedämmte Neubausiedlung voraussetzen“, kommentierte Thorsten Herdan, Abteilungsleiter Energiepolitik, Wärme und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die Projektvorstellung.

„Das ist eine technologische und unternehmerische Herausforderung, für die Badenova mit ihrer Tochtergesellschaft WÄRMEPLUS der richtige Partner ist, kompetent, leistungsstark und innovativ“, so Badenova-Vorstand Mathias Nikolay. „Bei komplexen, zukunftsgerichteten Wärmeprojekten sind wir mit unserem Know-how und unserer konsequent ökologischen Ausrichtung im ganzen Südwesten seit Jahren ein Vorreiter, speziell auch für die Klimaziele der Stadt Freiburg.“

Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider betonte die Schlüsselrolle seines Unternehmens in diesem Projekt: „Im Sinne unserer ganzheitlichen Verantwortungsstrategie zeigen wir damit, dass ein nachhaltig betriebener Produktionsstandort inmitten der Stadt ein wichtiger Treiber für den Klimaschutz und für die innerstädtische Energiewende sein kann.“
Die Abwärme der Schwarzwaldmilch wird spätestens 2025 in das mit einer neuen Heizzentrale ausgestattete Staudinger-Wärmenetz eingespeist. Da die Menge und Leistung deutlich über dem Bedarf dieses Netzes liegen wird, soll es in mehreren Schritten erweitert und mit Nachbarnetzen verknüpft werden. Die Erweiterung erfolgt unter anderem unter der Dreisam und der Bundesstraße 31 hindurch in Richtung Stühlinger in das Metzgergrün Areal, wo über 1.000 Wohneinheiten angeschlossen werden.

Der Verbund mit dem bestehenden Nahwärmenetz im Stadtteil Vauban sowie der Anschluss weiterer Abnehmer entlang der dadurch entstehenden Trasse erschließen weiteres Potenzial. Weitere regenerative Erzeugungsleistung soll dann über den Zubau eines neuen Holzhackschnitzelkessels im Heizkraftwerk Vauban und mehrerer leistungsstarker Blockheizkraftwerke in Haslach und Vauban gesichert werden. Dahinter steckt der Gedanke, diese BHKW flexibel als sogenannte „Kurzläufer“ im Sinne der Sektorenkopplung für den Ausgleich von regenerativen Stromschwankungen einzusetzen.
Ein innovativer neuer Ansatz besteht auch in der Verknüpfung der Übergabestationen durch LORAWAN-Funktechnologie. Dadurch kommuniziert das Netz permanent mit den Kunden und kann deren Bedarfe optimieren und mit der Erzeugung und den Einspeiseleistungen synchronisieren.

WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus Preiser blickte über den betriebswirtschaftlichen und technischen Tellerrand, indem er zusammenfasste: „Mit der Transformation und großflächigen Erweiterung unseres Bestandsnetzes leistet dieses Projekt einen signifikanten Beitrag zum Gelingen der gesellschaftlichen Wärme- und Energiewende vor Ort. Bis 2025 ist über dieses Wärmenetz 4.0 ein Absatz von rund 41.000 MWh möglich. Verglichen mit dem Status Quo der Wärmeversorgung in Freiburg-Süd wird damit eine CO2-Einsparung von 74 Prozent bei gleichzeitigem Rückgang des Primärenergieeinsatzes um 35 Prozent realisiert, was in der Summe zu einer dauerhaften Reduktion des CO2- Ausstoßes von jährlich 5000 Tonnen führt.“
Preiser wies außerdem darauf hin, dass die Badenova-Tochter auch im Freiburger Norden die Abwärme von Industrieunternehmen in Fernwärmenetzen nutzt.
„Würde ganz Deutschland die Energieversorgung im Stile unseres Projektes umstellen können, wären die gesteckten Klimaziele in absehbarer Zeit realisiert“, erklärte Preiser.

Die Projektdaten im Überblick:

Projektziel: Transformation, Aufbau und Erweiterung eines Wärmenetzes der 4. Generation (Wärmenetzsystems 4.0)
Investitionssumme: 36,5 Mio.€
Fördersumme „Wärmenetzsysteme 4.0“: 11,6 Mio.€
Fördergeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Umsetzungszeitraum: September 2020 bis September 2024

Kennzahlen im Endausbau:
Plan-Wärmeabsatz in 2025: 41.600.000kWh pro Jahr/(bzw. 41.600MWh pro Jahr)
Zubau gegenüber Status Quo (Siehe unten)/17.000.000kWh pro Jahr
Anzahl versorgter Privatpersonen: 5.670 Privatpersonen (entsprechend bundesweitem Pro-Kopf-Verbrauch)
Anzahl Heizzentralenstandorte und Summe Erzeugereinheiten: 5 Heizzentralenstandorte mit insg. 19 Erzeugereinheiten
Anteil erneuerbarer Wärme und Abwärme >60% an Gesamterzeugung
(=CO2-neutrale Wärme)
CO2-Einsparung gegenüber dem Status Quo 74,8% bzw. 5.000t pro Jahr
Primärenergieeinsparung gegenüber dem Status Quo 35,5% bzw. 11.000MWh/a
Länge Leitungsnetz 40km
Eingesetzte Energieträger Niedertemperaturabwärme, Holzhackschnitzel, erneuerbarer Strom, Erdgas, Solarthermie
Gesamte Erzeugerleistung 34.650kWth Wärmeleistung
6.300kWel elektrische Erzeugerleistung

Kennzahlen Bestandsnetze (Status Quo)
(Stand 2020)
Vauban 14.250.000kWh pro Jahr Wärmeabsatz
1.971 versorgte Privatpersonen
Staudinger 10.350.000kWh pro Jahr Wärmeabsatz
1.431 versorgte Privatpersonen


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