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Überregional - Forbach

7. Mai 2021 - 15:00 Uhr

„Bitte leise“ - ADAC Baden-Württemberg startete mit Unterstützung von Innenministerium und GIB ACHT IM VERKEHR Kampagne in Forbach - Mehr als 200 Schilder in rund 100 Gemeinden werben für rücksichtsvollere Fahrweise

„Bitte leise“ - ADAC Baden-Württemberg startete mit Unterstützung von Innenministerium und GIB ACHT IM VERKEHR Kampagne in Forbach.
Von links: Alfred Haas (Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik des ADAC Südbaden e.V.), Stefanie Hinz (Landespolizeipräsidentin), und Karin Buhrke (Bürgermeisterin Forbach) starteten gemeinsam die ADAC Kampagne „Bitte leise“, die entlang stark lärmbelasteter Strecken in Baden-Württemberg mit rund 200 Hinweisschildern bei Motorrad Fahrenden für Rücksicht wirbt. 
 
Foto: ADAC Südbaden e.V. - Michael Frank
„Bitte leise“ - ADAC Baden-Württemberg startete mit Unterstützung von Innenministerium und GIB ACHT IM VERKEHR Kampagne in Forbach.
Von links: Alfred Haas (Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik des ADAC Südbaden e.V.), Stefanie Hinz (Landespolizeipräsidentin), und Karin Buhrke (Bürgermeisterin Forbach) starteten gemeinsam die ADAC Kampagne „Bitte leise“, die entlang stark lärmbelasteter Strecken in Baden-Württemberg mit rund 200 Hinweisschildern bei Motorrad Fahrenden für Rücksicht wirbt.

Foto: ADAC Südbaden e.V. - Michael Frank
Im Garten entspannt ein Buch lesen oder mit Freunden plaudern? „Oft nur schwer möglich!“ bringt es Katrin Buhrke, Bürgermeisterin in Forbach, auf den Punkt. Denn: Tausende Motorradfahrende und andere Ausflügler sind an den Wochenenden auf der Schwarzwaldhochstraße und ihren Nebenstraßen unterwegs. Die lärmbelasteten Gemeinden in Baden-Württemberg schlagen Alarm. Der Bundesrat fordert aus Gründen des Lärmschutzes zeitlich beschränkte Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen. Die Biker hingegen fühlen sich zu Unrecht pauschal bestraft. ADAC, Innenministerium Baden-Württemberg und die Aktion „GIB ACHT IM VERKEHR“ wollen mit der gemeinsamen Kampagne „Bitte leise“ sensibilisieren und für eine rücksichtsvollere Fahrweise werben. Dazu gibt der ADAC in Baden-Württemberg kostenfrei großformatige Hinweistafeln an rund 100 interessierte Kommunen, die diese in Eigenregie an neuralgischen Punkten aufstellen.

Zum Auftakt der Aktion wurde am heutigen Freitag das erste von rund 200 Schildern in Forbach (Landkreis Rastatt) eingeweiht. Alfred Haas, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik des ADAC Südbaden betonte, dass lokale Streckensperrungen oder Fahrverbote nicht die Lösung des Problems seien. „Die Sperrung beliebter Motorradrouten führt zwangsläufig dazu, dass auf andere Strecken ausgewichen wird“, so Haas. „Stattdessen müssen wir eine verantwortungsbewusste Fahrweise bei den Motorradfahrern einfordern und sie bezüglich der Lärmproblematik sensibilisieren.“

Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz, die für den kurzfristig verhinderten Innenminister zur Eröffnung der Kampagne nach Forbach kam, sieht in der ADAC-Aktion eine gute Ergänzung zur Polizeiarbeit: „Repression und Prävention gehen immer Hand in Hand. Mit unseren Spezialistinnen und Spezialisten des Kompetenzteams Motorrad ist die Polizei landesweit bestens aufgestellt, um unzulässige Manipulationen an den Motorrädern zu erkennen. Gleichzeitig bringen wir mit der Schilderkampagne die Botschaften genau dahin, wo sie hingehören, nämlich an die Strecken wo der Lärm entsteht.“

Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl sowie Verkehrsminister Winfried Hermann unterstützen die Initiative des Automobilclubs. Innenminister Thomas Strobl machte deutlich: „Für überflüssigen Motorradlärm habe ich kein Verständnis. Mit der ADAC-Kampagne wollen wir die Bikerinnen und Biker wachrütteln und auf die Nöte der Menschen in den lärmgeplagten Kommunen hinweisen. Wir wollen überzeugen. Klar ist freilich auch: wer sich nicht an die Regeln hält, wird konsequent kontrolliert und angezeigt.“

Der Minister für Verkehr Winfried Hermann appelliert an die Verantwortung der Motorradfahrer: „Motorradlärm beeinträchtigt die Lebensqualität und Gesundheit von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Erholungssuchenden erheblich. Deswegen fordere ich von den Motorradfahrenden eine rücksichtsvolle Fahrweise. Sie haben den Motorradlärm wortwörtlich selbst in der Hand. Als Mitbegründer der Initiative Motorradlärm setze ich mich gemeinsam mit Thomas Marwein, dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung, sowie Vertreterinnen und Vertretern lärmgeplagter Gemeinden und Kreise für eine Reduzierung des Motorradlärms ein. Unser Ziel ist es auch, die Lärmverursacher zu sensibilisieren, denn dieser Lärm ist völlig unnötig.“

Die Kampagne des ADAC und seiner Partner will mit aufmerksamkeitsstarken Aussagen wie „Respekt zeigen. Leise fahren“, "Bitte nicht röööhren" oder „Leise fahren. Lärm ersparen!“ auf großflächigen Tafeln am Straßenrand das Problembewusstsein bei Motorradfahrern schärfen. Zusätzlich will der ADAC mit Bikerinnen und Bikern ins Gespräch kommen, sobald es die Pandemiesituation zulässt. Entlang vielbefahrener Routen wird der ADAC die Brennpunkte in der aktuellen Saison besuchen. „Auch diejenigen, die ordnungsgemäß unterwegs sind, sind sich oft nicht bewusst, dass sie mit der eigenen Fahrweise noch zusätzlich viel zur Lärm-Entlastung beitragen können“, so Haas. Eine vorausschauende Fahrweise ohne unnötiges Abbremsen und Beschleunigen, der Verzicht auf nachtägliches legales Soundtuning und die Einhaltung der Tempolimits senken die Geräuschentwicklung deutlich.

Schwarze Schafe, die mit einer rücksichtlosen Fahrweise oder manipulierten Auspuffanlagen für Krach sorgen, nimmt das Polizeipräsidium Offenburg in der kommenden Saison regelmäßig ins Visier. Am heutigen Freitag wurde dazu eine Lärm- und Geschwindigkeitskontrolle an der L83 durchgeführt. Leiter der Verkehrspolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Offenburg ist Polizeidirektor Peter Westermann. „Allein in der letzten Motorradsaison hatten wir über 500 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer wegen Geschwindigkeitsverstößen angezeigt und rund 120 technisch veränderte Motorräder aus dem Verkehr gezogen. Klar ist, die Polizei ist präsent und wird auch dieses Jahr wieder genau hinschauen.“

Katrin Buhrke ist gespannt, wie sich die Aktion auswirkt: „Die Gemeinde Forbach ist durch den Motorradverkehr insgesamt stark belastet, durch die Schwarzwald-Topographie mit den entsprechenden Schallreflektionen sind auch Gebiete vom Lärm betroffen, die nicht unmittelbar an den Straßen liegen.“ Mit der Teilnahme an der ADAC Kampagne möchte sie einen weiteren Kanal auf Augenhöhe nutzen, um auf einen Ausgleich zwischen den Interessen der Motorradfahrer und der Lärmbetroffenen hinzuwirken. Zusätzlich kommen in Forbach Geschwindigkeits-Displays zum Einsatz, aber auch bauliche Veränderungen wurden bereits angestrengt, um bestimmte Bereiche zu entschärfen.

Einerseits ist ein Motorrad nicht zuletzt so laut oder leise wie es der Fahrer steuert. Der ADAC appelliert an die Motorradfahrenden, möglichst vernünftig, leise und umweltverträglich zu fahren. Vor allem ein starkes und damit lärmintensives Beschleunigen direkt nach einer Ortschaft ist im Sinne aller Anwohner zu vermeiden.

Die Motorradhersteller sind ebenfalls gefragt: Sie fordert der ADAC dazu auf, für bereits verkaufte Motorräder die Bereitstellung von Nachrüstungsmöglichkeiten oder Updates anzubieten, die das Geräuschniveau senken. Verbesserte Vorgaben zur Typprüfung von Motorrädern und Anbauteilen im Rahmen der UN-Regelung 41 könnten zukünftig helfen, die Geräuschemission von Krafträdern in allen Betriebszuständen besser zu kontrollieren.

Hintergrundinformationen zum Thema Motorradlärm hat der ADAC auf seiner Internetseite adac.de/bitteleise zusammengestellt. Gemeinden aus Baden-Württemberg, die sich ebenfalls für ein „Bitte leise“-Schild interessieren, finden dort den passenden Ansprechpartner.

(Presseinfo: ADAC Südbaden e.V., 07.05.2021)

- Motorradlärm: Fakten und Lösungsansätze

- „Bitte leise“: Zitate der Partner

***

Rede des ADAC Baden-Württemberg
Alfred Haas, Vorstandsmitglied Verkehr und Technik

Sehr verehrte Frau Landespolizeipräsidentin Dr. Hinz,
sehr verehrte Frau Bürgermeisterin Buhrke,
liebe Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte,
werte Medienvertreter,

der ADAC beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Lärmproblematik des Verkehrs. Schwerpunkt waren bislang Pkw und Motorräder. In den Jahresgesprächen mit VDA, ZdK und der Industrie, fanden wir zumindest im Automobilsektor Gehör, was uns bei der Zweiradindustrie bisher leider nicht gelang. Vor diesem Hintergrund haben wir in der letzten Herbstsitzung des ADAC-Verkehrsausschusses noch einmal von der Politik und dem Kraftfahrtbundesamt gefordert, sich für massive Lärmminderungsmaßnahmen bei Herstellung und Zulassung von Zweirädern einzusetzen.
Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass es wegen der bis 2024 bestehenden Zulassungs-verordnung leider keine schnelle Lösung geben wird, wurde parallel die Idee der Präventionskampagne „Bitte leise“ entwickelt, zumal nach unser aller Einschätzung die Erwartungshaltung bei den Betroffenen Bürgerinnen und Bürgern nach Veränderung sehr hoch ist.
Deswegen das gemeinsame Signal von ADAC, Polizei und den Partnern „Gib acht im Verkehr“, dass wir die Sorgen ernst nehmen und handeln.
Die Maßnahme soll ein Bewusstsein für die Lärmproblematik schaffen und an die Fahrerinnen und Fahrer appellieren, speziell an lärmsensiblen Streckenabschnitten verantwortungsbewusst und der Situation angepasst zu fahren.
Verbesserungen erreichen wir nur mit den Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern, d.h. sie müssen zur Lösung der Problematik mit beitragen.
Die ADAC-Zentrale in München hat uns eine Reihe von Vorschlägen zur Gestaltung der Lärmschilder zur Verfügung gestellt und die interessierten Gemeinden können das Layout wählen, wobei wir in Südbaden Bikerinnen und Biker über ein Motorradmagazin bei der Auswahl eingebunden haben, um eine zusätzliche Identifikation zu erreichen.

Allein im Regionalclubgebiet des ADAC Südbaden haben 84 Gemeinden Schilder geordert, was den Bedarf im besonders sensiblen Gebiet des Schwarzwaldes, des Kaiserstuhls, des Hochrheines mit den vielen Einpendlern aus der Schweiz und des Bodenseegebietes überdeutlich macht. Aber eben auch im Nordschwarzwald, im Odenwald, im Hohenlohischen und an den Albaufstiegen gibt es lärmsensible Strecken, so dass derzeit über 200 Lärmschilder von Gemeinden und Städten in Baden-Württemberg angefordert sind.
Bei dem sehr emotionalen Erlebnis des Motorradfahrens kann der Fahrer die Lautstärke deutlich beeinflussen.
Der Appell an die Fahrerinnen und Fahrer, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ist für uns als ADAC von entscheidender Bedeutung.
Natürlich wollen wir mit der Aktion „Bitte leise“ drastische Maßnahmen, wie beispielsweise Fahrverbote oder gar Streckensperrungen verhindern.
Es wäre unseren motorradfahrenden Mitgliedern nicht zu vermitteln, dass man mit einem legal zugelassenen Zweirad, sich vernünftig verhaltend, nicht mehr überall fahren kann.
Wir sind auch zuversichtlich, dass sich neben den geforderten technischen Änderungen der Zweiradmarkt künftig neu positionieren wird. Die ersten E-Bikes kommen auf den Markt, die genau so viel dynamischen Fahrspaß bereiten, aber eben leise.

Abschließend möchte sich der ADAC in Baden-Württemberg sehr herzlich bei allen Partnern für die unkomplizierte Zusammenarbeit recht herzlich bedanken. Einen ganz besonderen Dank Ihnen, Frau Landespolizeipräsidentin, da Sie mit Ihrer Anwesenheit die Bedeutung des Projektes dick unterstreichen.
Sensibilisierung ist richtig und wichtig, verbunden mit der Hoffnung auf Erfolg dieser Aktion „Bitte leise“.
Vielen Dank.

***


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