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Breisgau-Hochschwarzwald - Kirchzarten

11. Aug 2021 - 12:45 Uhr

"Man kann - und es geht, wirklich": Die neue Umbaukultur - Bundesstiftung Baukultur machte auf Sommerreise Station bei Bauwerk Schwarzwald in Kirchzarten

"Man kann - und es geht, wirklich": Die neue Umbaukultur - Bundesstiftung Baukultur machte auf Sommerreise Station bei Bauwerk Schwarzwald in Kirchzarten.
Das Mobil der Bundesstiftung Baukultur hatte allerlei Infomaterialien an Bord.

Foto: Bauwerk Schwarzwald e.V. - Friederike Zimmermann
"Man kann - und es geht, wirklich": Die neue Umbaukultur - Bundesstiftung Baukultur machte auf Sommerreise Station bei Bauwerk Schwarzwald in Kirchzarten.
Das Mobil der Bundesstiftung Baukultur hatte allerlei Infomaterialien an Bord.

Foto: Bauwerk Schwarzwald e.V. - Friederike Zimmermann
Wie heißt es doch so schön im Volksmund: Reisen bildet. Dass Reisen gar dazu (ver)führen kann umzubilden – Häuser nämlich –, das erhofft sich die Bundesstiftung Baukultur mit ihrer diesjährigen Sommerreise und prägt kurzerhand den Slogan „Die neue Umbaukultur“; ein Statement, das auch dem jungen Verein Bauwerk Schwarzwald sehr am Herzen liegt.

Der ehemalige Regierungspräsident Julian Würtenberger ahnte sicher nicht, welch eindrückliche und nachhaltige Wirkung sein mittlerweile legendärer Satz – „Wenn ich heute mit einem Fallschirm über dem Schwarzwald abspringen würde, könnte ich mir keineswegs sicher sein, wo ich mich befinde“ – den er 2008 in einem Grußwort bei der Jahresmitgliederversammlung der Architektenkammer äußerte, nach sich zog. Und jeder der Anwesenden wusste sofort, dass er auf die beliebige Architektur anspielte, mit der man heutzutage historische Schwarzwälder Bausubstanz zu ersetzen pflegt. Man kann sagen, dies war der ideelle Aufschlag zu Bauwerk Schwarzwald.

Da lag es auf der Hand, dass das Baukulturmobil aus Potsdam – gelenkt von Julian Latzko, Teresa Deckert und Sarah Berg und mit der druckfrischen Publikation „Mit Freude sanieren – Ein Handbuch zur Umbaukultur“ an Bord – bei Bauwerk Schwarzwald Station machte, um gemeinsam mit den jeweiligen Akteur*innen die signifikanten Themen der Baukultur aufs Tapet zu bringen: Sanieren, Umbau, Bestand als Ressource und Chance in ökologischer wie baukultureller Perspektive.

Der 1754 errichtete und 2018 sanierte Fusenhof in Kirchzarten, mithin einer der ältesten erhaltenen Eindachhöfe im Schwarzwald, bildete denn auch die Kulisse für dieses Treffen, zu dem neben einigen Gästen, Mitglieder und Interessierte, auch die stellvertretende Bürgermeisterin von Kirchzarten Barbara Schweier (Grüne) gekommen war. Der Freiburger Dermatologe Rolf Hoffmann hatte den Fusenhof 2014 gekauft, um ihn zu renovieren und als Ferienhaus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege entwickelte der Architekt Stefan Blum ein Renovierungskonzept. Hierbei war es den Verantwortlichen wichtig, dass die erneuerten Bauteile als solche erkennbar bleiben. Und auch den Innenausbau prägte nicht die Absicht, Altes zu kopieren als vielmehr reduzierte Ausführungen zu entwerfen, die an das historische Vorbild erinnern.

Wie (nicht nur) dieses Beispiel zeigt, ist es also durchaus möglich, alte Bestands­gebäude zu erhalten und dabei einem ganz neuen Zweck zu überführen. Und doch ist es immer mehr Brauch und Sitte gestresster Bauherren und Gebäudeplaner, alte Häuser abzureißen anstatt sie zu modernisieren. Architekten fordern darum dringend ein Umdenken bei allen Beteiligten, nicht zuletzt um auch die Klimaziele erreichen zu können. Denn der ökologisch viel sinnvollere Bestandserhalt samt Sanierung birgt enorme Potenziale für die Einsparung von Ressourcen und CO2. Ganz zu schweigen von dem zahlenmäßig gar nicht zu erfassenden Wert, den solch ein historisches Gebäude für die Nachwelt hat.

Wie viele solcher Höfe gibt es überhaupt noch? Die Denkmalliste ist nicht öffentlich einsehbar, es dürften aber zwischen 3000 und 4000 sein, davon sind rund ein Drittel sanierungsbedürftig. Die Folge: Eine Sanierung wird für die Eigentümer zu teuer, das Gebäude wird zur Brache und verfällt, während daneben ein neues gebaut wird. Und den Betroffenen von nicht denkmalgeschützten Gebäuden erscheint der Abriss oftmals als die praktikabelste Variante.

Ein Netzwerk von Hofeigentümern hatte deshalb schon mehrfach angeregt, vor Umbauten an historischen Schwarzwaldhöfen eine Art runden Tisch der beteiligten Fachleute und Behörden auf dem Hof einzuberufen; allerdings ohne sich darüber klar zu sein, wer dessen Arbeit koordinieren sollte. Darum und um dieser Abriss-Mentalität entgegen­zuwirken, ohne die Betroffenen zu entmündigen, hat Bauwerk Schwarzwald eine Gestaltungsberatung ins Leben gerufen, die gemeinsam mit den Eigentümern nach Lösungen sucht.

Dass sich derartige Umgestaltungen nicht immer mit dem Geldbeutel der Eigentümer vertragen, liegt auf der Hand. Speziell das kürzlich erlassene Gesetz, das in den Ställen die herkömmliche ganz­jährige Anbinde­haltung untersagt, erfordert von den Landwirten eine sehr teure und häufig finanziell nicht zu stemmende Umstrukturierung ihrer Höfe: Mehrere 100.000 Euro kann solch ein tiergerechter Umbau kosten.

Dies ist ein Problem, dem die Politik dringend mit Fördermaßnahmen begegnen müsste, will man verhindern, dass immer mehr historische Schwarzwald­höfe aus dem Landschaftsbild verschwinden. „So möchte Bauwerk Schwarzwald der Bundesstiftung gerne noch eine Aufgabe mit auf den Weg geben“, wendet sich die Vereinsvorsitzende Diana Wiedemann zuletzt an Julian Latzko: „Nämlich sich dafür einzusetzen, dass das Land Baden-Württemberg die Deckel von den Fördertöpfen lüpft, um für die rund 1000 sanierungsbedürftigen Höfe im Schwarzwald Projektskizzen zu finanzieren“.

(Presseinfo: Bauwerk Schwarzwald e.V. - Friederike Zimmermann, 11.08.2021)


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