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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

17. Sep 2021 - 13:41 Uhr

Geringere Umsätze und Gewinneinbrüche - Handelsverband Südbaden zog in Freiburg Halbjahresbilanz und vorläufiges Fazit aus Corona-Krise - Frese wird nach 16 Jahren nicht mehr als Präsident zur Wahl stehen

Handelsverband Südbaden zog Halbjahresbilanz und vorläufiges Fazit aus Corona-Krise.
Von links: Thomas Merkel (Hild Radwelt GmbH & Co KG), Ingo Fuchs (Modehaus Fuchs, Endingen), Verbandspräsident Philipp Frese, Utz Geiselhart (stellvertretender Hauptgeschäftsführer) und Hauptgeschäftsführer Peter Spindler. 

REGIOTRENDS-Foto: Jens Glade
Handelsverband Südbaden zog Halbjahresbilanz und vorläufiges Fazit aus Corona-Krise.
Von links: Thomas Merkel (Hild Radwelt GmbH & Co KG), Ingo Fuchs (Modehaus Fuchs, Endingen), Verbandspräsident Philipp Frese, Utz Geiselhart (stellvertretender Hauptgeschäftsführer) und Hauptgeschäftsführer Peter Spindler.

REGIOTRENDS-Foto: Jens Glade
Bis auf wenige Branchen hat die Corona-Krise in den letzten Monaten deutliche Umsatz- und Gewinnverluste beschert.
Während die Lebensmittel- und die Zweiradbranche gut durch die Krise gekommen sind, gehört die Modebranche sicherlich zu den großen Verlierern. Insgesamt verliert der stationäre gegenüber dem Online-Handel weiterhin an Boden.

Diese und weitere Details der aktuellen Mitgliederumfrage gab der Handelsverband Südbaden am heutigen Freitag-Vormittag in den Räumen der Hild Radwelt in Freiburg der Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.

„Die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr zeichnet ein differenziertes Bild„, erläuterte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Utz Geiselhart die Entwicklung des südbadischen Handels.
Während Lebensmittel- und Zweiradhandel weiterhin boomen, vermelden die anderen Branchen mehrheitlich deutliche Umsatzrückgänge. Im Schnitt sind es 56 Prozent aller Handelsunternehmen, deren Umsätze gesunken sind. Dabei steht der Handel im Verbandsgebiet gegenüber dem Landesschnitt (72 Prozent) sogar noch verhältnismäßig gut da.
Die absoluten Verlierer sind die Modebranchen und die Händler in den Innenstädten. Hier vermelden drei von vier Händlern gesunkene Umsätze.
Etwas positiver sieht es bei der Einschätzung der Geschäftslage aus. Diese schätzen nur 22 Prozent der Befragten als schlecht ein. Auch hier liegt der Landesschnitt mit 31 Prozent deutlich höher.
Betrachtet man die Gewinnsituation, so melden rund 75 Prozent der Betriebe Verschlechterungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nur jedes zehnte Handelsunternehmen konnte in der Zeit seine Gewinnsituation verbessern.

Die fünf Top-Themen, die die Händler beschäftigen, sind Corona, die Kaufzurückhaltung, die Belastungen durch Bürokratie, der Attraktivitätsverlust der Innenstädte und der Fachkräftemangel.
Bis auf Corona ein altbekanntes Bild.

Nach zwei Lockdowns (18.3.20 – 20.4.20) und (16.12.20 – 8.3.21) war eine komplette Öffnung der Geschäfte erst im Juni 2021 wieder möglich. Das traf den Textil- und Modehandel im ersten Halbjahr mit einem Umsatzminus von 28 Prozent. Und das, obwohl die Datenbasis aufgrund der Pandemie-Schließungen im Frühjahr 2020 ebenfalls schon schlecht war. Verglichen mit 2019 war der Umsatzrückgang mit über 33 Prozent noch deutlich höher. Damit war der stationäre Modehandel von allen Einzelhandelsbranchen am stärksten betroffen.
Ähnlich dramatisch ist die Situation im Schuh-Einzelhandel. Hier belief sich das Umsatzminus auf 21,5 Prozent. Im Vergleich zu 2019 sogar um minus 44 Prozent. Hier erwartet man im zweiten Halbjahr jedoch eine deutliche Verbesserung.

Während die Tabakwarengeschäfte Umsätze auf Vorjahresniveau melden, verlief der Umsatz der Spielwarenbranche sehr gut. Offensichtlich als Folge der Reisebeschränkungen erzielte man hier ein Umsatzplus von 16 Prozent. Auch blickt man hier zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte. Das kommenden Weihnachtsgeschäft soll für weitere Zuwächse sorgen.

In der CE/Elektrobranche zeigte man sich ebenfalls zufrieden. Hier wurden je nach Bereich Zuwächse zwischen 0,9 und 13, 5 Prozent erzielt.

Ähnliches in der Zweiradbranche: Hier wurden zwischen fünf und zehn Prozent mehr Umsätze erzielt, obwohl auch im Vorjahreszeitraum gute Umsätze erreicht worden waren. Hier wurde ein noch höheres Ergebnis jedoch durch die Lieferschwierigkeiten der Hersteller gebremst.
Warenmangel und lange Lieferzeiten für wichtige Bauteile bremsen die Branche immer noch aus.

Zwölf Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr erzielte die Möbelbranche. Nachdem die Branche im Vorjahr noch von den Reisebeschränkungen profitierte, fühlen die Händler in diesem Jahr die Lockerungen der Reisefreiheit deutlich.

Sorgen macht dem stationären Händlern weiterhin der Onlinehandel. Dem ist 2020 ein Umsatzsprung von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr gelungen. Auch 2021 rechnet man mit einem erneuten Zuwachs von 17 Prozent. Vor allem im Nonfood-Bereich ist die Zunahme der Onlinekäufe deutlich.
Bemerkenswert ist, dass die click&connect-Angebote des stationären Handels mit 6,4 Prozent an den Online-Umsätzen beteiligt sind.

Die Erwartungen für das 2. Halbjahr:

In Baden-Württemberg sind die Erwartungen der Händler gegenüber dem Bundesdurchschnitt verhaltener. 31 Prozent erwarten eine Umsatzsteigerung (Bund: 44 Prozent) und 30 Prozent einen Rückgang (Bund: 17 Prozent).

Arbeitsplatzsituation:
Der überwiegende Teil der Betriebe hat an ihren Mitarbeitern festgehalten. Das ist auch eine Auswirkung der Kurzarbeiterregelung. 35 Prozent haben ihre Belegschaft trotzdem verringert.

Impfkampagne des Handelsverbandes:
Bundesweit wurden in den Einkaufszentren mehr als 100.000 Impfdosen verteilt.
„Die Impfung ist aus unserer Sicht das einzige Mittel, um die Normalität wieder zu erreichen. Deshalb fordern wir die Regierung auf, noch mehr dafür zu tun, die Impfquote in der Bevölkerung zu steigern“, forderte Hauptgeschäftsführer Peter Spindler.

Mit Philipp Frese (Raumausstattung), Ingo Fuchs (Mode) und Thomas Merkel (Zweiradhandel) berichteten drei Händler von ihren Erfahrungen während der Pandemie.

„Wir waren überrascht von dem Boom, den unsere Branche in der Pandemie erfahren hat. Zwar mussten wir einen Teil unserer Mitarbeiter auch zeitweise in die Kurzarbeit schicken, profitierten dann aber von der großen Nachfrage nach Fahrrädern und Elektrobikes. Gebremst wurden wir nur dadurch, dass wir nicht so viel Ware geliefert bekamen, wie wir hätten verkaufen können“, fasste Thomas Merkel zusammen.

„Ohne die staatlichen Hilfen und die Kurzarbeiterregelung hätten viele Geschäfte wie das Unsere die Pandemie nicht überlebt“, so Ingo Fuchs. Er habe seine Mitarbeiter teilweise in Kurzarbeit geschickt und sei auch dankbar für die staatlichen Hilfen gewesen.
Einen besonderen Dank sprach Fuchs dem Handelsverband aus, der die Betriebe beraten und unterstützt habe.

Philipp Frese berichtete, dass eine Umstellung auf den Onlinehandel in seiner beratungsintensiven Branche nur wenig Sinn ergebe. Mit Kurzarbeit und stattlichen Hilfen sei man jedoch auch so den Folgen der Pandemie Herr geworden.

Handelspolitische Themen des Handelsverbands:
Freiburg habe als Vorreiter eines stringenten Märktekonzeptes den Handel der Innenstadt gestärkt.
Man unterstütze nun die Verwaltung, eine neue Eishalle nicht in Verbindung mit neuen Einzelhandelsflächen zu bauen.
Gleichzeitig werbe man in der Innenstadt weiterhin mit guter Erreichbarkeit. Dabei dürfe aber das Auto nicht vergessen werden. Viele Verbraucher aus dem Umland hätten nur mit diesem Verkehrsmittel die Möglichkeit, in Freiburg einzukaufen.

Handel an den Grenzen zu den Nachbarstaaten:
An der Schweizer Grenze hätten sich über 7.700 Mitarbeiter des Einzelhandels dafür ausgesprochen, keine Bagatellgrenze für die Mehrwertsteuer einzuführen. Stattdessen solle ein digitales System zur Mehrwertsteuer-Rückerstattung eingeführt werden. „Es kann nicht sein, dass man von Seiten der Politik die Digitalisierung vorantreiben will, die eigenen Behörden dabei aber vergisst“, so Utz Geiselhart.

Während der Pandemie habe man sich dafür eingesetzt, dass die Grenzen offenblieben und der grenzüberschreitende Einkauf weiterhin möglich war. Trotzdem sei der Umsatz mit Schweizer Kunden im ersten Halbjahr bei 87 Prozent der Händler zurückgegangen. An der französischen Grenze hätten nur 70 Prozent der Geschäfte Umsatzrückgänge vermeldet.

Dauerthema Verkaufsoffener Sonntag:
Händler und Werbegemeinschaften sind nach wie vor der Meinung, dass verkaufsoffene Sonntage auch ohne Anlassbezug stattfinden sollten. Gerade aus Infektions-Gesichtspunkten sei es wichtig, nicht zwei große Veranstaltungen parallel laufen zu lassen.

Frese stellt sich nicht mehr zur Wahl:
Am Ende der Pressekonferenz gab Verbandspräsident Philipp Frese bekannt, dass er sich in der nächsten Delegierten-Versammlung im Herbst nicht mehr zur Wahl stellen werde.
Frese hatte das Präsidentenamt 16 Jahre lang inne.


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