Der Bestand der Tierarten geht zurück. Das ist weder ein Geheimnis, noch ein reines Problem im Stadtgebiet von Freiburg. Der Artenrückgang wird in gleichem Maße im Land, Bund und ganz Europa beobachtet. Schuld ist maßgeblich der Klimawandel. Unter anderem betroffen sind die Amphibien, die unter der zunehmenden Trockenheit besonders zu leiden haben. Als Sofortmaßnahme hat das Land Baden-Württemberg zusammen mit dem BUND Baden-Württemberg, dem NABU-Landesverband und dem Amphibien/Reptilien-Biotopschutz Baden-Württemberg das Projekt „220 Amphibiengewässer“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, je Land- und Stadtkreis jeweils fünf Amphibiengewässer zu sanieren. Ein landesweites Amphibienschutzprogramm soll folgen.
Am Beispiel des Projektgewässers der Ökostation Freiburg stellten Harald Schaich, Abteilungsleiter Naturschutz Umweltschutzamt Freiburg, Ina Aufderheide, Projektleiterin Biodiversität der Ökostation Freiburg, Lilith Stelzner und Sarah Christmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland am heutigen Montag den aktuellen Fortschritt des Projekts in Freiburg vor.
„Es ist für uns eine Freude, an diesem Projekt beteiligt zu sein“, erklärte Abteilungsleiter Harald Schaich vom Umweltschutzamt Freiburg. Das Projekt sei initiiert vom BUND, gefördert vom Land und solle dem rapiden Verlust der Artenvielfalt und dem Bestandsrückgang der Allerweltsarten entgegenwirken. Schaich erläuterte, dass von 19 Amphibienarten elf auf der roten Liste der bedrohten Arten stünden.
„Mit dem Aktionsplan Biodiversität kümmert sich die Stadt mit ihrem Artenschutzkonzept um die bedrohten Arten besonders“, so Schaich.
Besonders wichtig für den Bestand der Amphibienarten sei ein Biotopverbund von verschiedenen Gewässern, wie er zum Beispiel am Seepark vorkomme, ergänzte Marisa Molinari, Naturschutzkraft im Umweltamt. So könnten die Tiere zwischen dem Flückigersee, dem großen Teich an der Ökostation und diesem sanierten Gewässer wechseln und so für einen Blutaustausch sorgen.
„Das Projektziel, 220 Gewässer zu sanieren, soll den Allerweltsarten Grasfrosch, Bergmolch und Erdkröte das Überleben sichern und den Bestand erhöhen“, erklärte die Projektleiterin des BUND, Sarah Christmann. Gleichzeitig sollen die Maßnahmen durch eine Verstetigung langfristig gesichert werden, erklärte sie. Man habe von den Ehrenamtsorganisationen des Landes entsprechende Vorschläge bekommen und die 220 Gewässer danach ausgewählt.
„Wie wichtig das Projekt ist, sieht man daran, dass das Land die Maßnahmen mit 100 Prozent bezuschusst“, ergänzte Ina Aufderheide, Projektleiterin Biodiversität der Ökostation Freiburg. Man habe bei der Auswahl der Gewässer im Stadtgebiet darauf geachtet, dass andere Tierarten nicht unter der Sanierung zu leiden hätten. Als Beispiel nannte sie Steinkrebse, die durch eine Entschlammung eines anderen Gewässers an der Wonnhalde hätten leiden müssen. „Dort haben wir auf eine Sanierung verzichtet“, berichtete sie.
Als Besonderheit des vorgestellten Gewässers an der Ökostation sei der Schulungszweck zu nennen. „Hier können Kinder Molche und Kaulquappen live beobachten“, so Aufderheide.
Für die Sanierung der fünf ausgewählten Gewässer auf Freiburger Gemarkung schätzt Harald Schaich den Gesamtaufwand auf rund 20.000 Euro. Neben dem Gewässer an der Ökostation werden Teiche in Günterstal, am Schauinsland, im Immental und in Opfingen saniert.
Die Maßnahmen umfassen die Entschlammung, den Schnitt der Wasserpflanzen und den Beschnitt der Umgebungsbepflanzung.
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Stadtkreis Freiburg - Freiburg
23. Oct 2023 - 12:45 UhrProjekt „220 Amphibiengewässer“ wird auch in Freiburg umgesetzt - Fünf Freiburger Teiche werden saniert
Projekt „220 Amphibiengewässer“ wird auch in Freiburg umgesetzt.
Von links: Harald Schaich (Abteilungsleiter Naturschutz Umweltschutzamt Freiburg), Projektleiterin Sarah Christmann (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), Ina Aufderheide (Projektleiterin Biodiversität der Ökostation Freiburg), Lilith Stelzner (Naturschutzreferentin BUND) und Marisa Molinari Naturschutzkraft Umweltamt Freiburg).
Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
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