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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

25. Jan 2013 - 12:55 Uhr

Das Telefon ist eine Brücke - Neue Leiter der Freiburger Telefonseelsorge werden eingeführt

Diplom-Theologe Helmut Ellensohn, Pfarrerin Isabel Overmans 

Foto: privat
Diplom-Theologe Helmut Ellensohn, Pfarrerin Isabel Overmans

Foto: privat

(gh). In der ökumenisch getragenen Telefonseelsorge in Freiburg ist der Wechsel in der Leitung vollzogen. Mehr als zwei Jahrzehnte leitete das Psychologen-Duo Erich Biel und Peter Kallenberger die Einrichtung. Am kommenden Montag werden die beiden Neuen, Pfarrerin Isabel Overmans als stellvertretende Leiterin und Pastoralreferent Diplom-Theologe Helmut Ellensohn als Leiter gottesdienstlich eingeführt. Beide hatten ihren Dienst bereits im Frühjahr/Sommer vergangenen Jahres aufgenommen. Und weil Anonymität in der Arbeit der Telefonseelsorge so eine wichtige Rolle spielt wird der Ort des Einführungsgottesdienstes in der Öffentlichkeit nicht genannt.

Im Vorfeld der Einführung sprachen wir mit den beiden.

In der Freiburger Telefonseelsorge gibt es nachdem die beiden langjährigen Leiter beide in Ruhestand getreten sind mit Ihnen ein neues Leitungsteam. Können Sie ihre Aufgaben kurz beschreiben?

Isabel Overmans: Zunächst sind wir Ansprechpartner und Ansprechpartnerin für unsere 80 Ehrenamtlichen. Dann bilden wir in einem zeitintensiven und persönlich intensiven Kurs gemeinsam Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Telefonseelsorgedienst aus. Dazu kommen noch Supervisionen und Fortbildungen für die Mitarbeiter.

Helmut Ellensohn: Zu unseren Aufgaben gehört auch die Vernetzung mit den vielen Beratungseinrichtungen im Raum Freiburg, mit den anderen Telefonseelsorgestellen in Deutschland und weltweit. Leitungstätigkeit wie Sitzungen vor und nachbereiten, Technik der Telefonseelsorge, Bürotätigkeiten, Geschäftsführung, Kontakte und Verhandlungen mit den beiden Kirchen.

Sie haben erst vor kurzem mit der Arbeit in der Telefonseelsorge (TS) begonnen. Was ist Ihnen in diesem für Sie neuen Arbeitsgebiet zum Beginn am meisten aufgefallen?

Overmans: Ich bin beeindruckt über die hohe Kompetenz der Mitarbeitenden, dem großen persönlichen Einsatz. Immerhin verpflichtet sich jeder zu 16 Stunden Dienst pro Monat davon 18 Nachtdienste jährlich und zu zwei Supervisionen á 2 Stunden monatlich. Hinzu kommen Fortbildungen und Sitzungen und die große Eigenverantwortlichkeit. Nachts, an Wochenenden, an Feiertagen sind die Hauptamtlichen nicht im Büro, sondern nur über Ihr Handy zu erreichen. Bei dem kürzlichen Eisregen war es für die Mitarbeitenden selbstverständlich zu ihren Diensten zu kommen und das irgendwie zu organisieren.

Ellensohn: Das hohe Engagement der Frauen und Männer ist wirklich sehr bemerkenswert. Es geht ja darum Menschen in Krisenzeiten beizustehen durch das Gespräch oder den Chat in der Telefonseelsorge und dabei oft schwere Situationen mit auszuhalten.

Die TS in Freiburg gibt es schon seit mehr als drei Jahrzehnten. Was ist konstant, - was hat sich geändert? Welche Entwicklung kann/wird die TS nehmen?

Overmans: Geblieben ist eine verlässliche rund um die Uhr Begleitung unserer Anrufenden. Allerdings hat der Bedarf seit der ersten Stunde zugenommen insofern, haben wir manche Schichten doppelt besetzt. Außerdem gibt es inzwischen die kostenlosen Rufnummern 0800 1110111 08001110222. Das war nicht immer so. Die Anrufe sind absolut anonym, das heißt wir sehen weder die Nummer noch fragen wir die Anrufenden nach dem Namen. Seit 2009 gibt es in Freiburg auch die Chatberatung, die immer stärker nachgefragt wird. Denn es gibt viele Menschen die aus Angst oder Scham selbst ihre Stimme nicht für ein Gespräch benutzen können. Insgesamt hat die technische Entwicklung, wie überall stark zugenommen.

Die Telefonseelsorge ist ein anerkanntes und wichtiges Element in der psycho-sozialen Versorgung für Menschen in der Region. Vieles geschieht ehrenamtlich. Sind Sie von Staat und Kirchen ausreichend unterstützt? Gibt es Bedarfe die offen sind?

Overmans: Zunächst einmal sind wir sehr dankbar, dass wir von der evangelischen Landeskirche und vom Erzbistum Freiburg grundfinanziert werden, dazu kommen Zuschüsse aus dem evangelischen Stadtkirchenbezirk und der katholischen Gesamtkirchengemeinde Freiburg. Auch von der Stadt Freiburg erhalten wir eine Unterstützung und die kleineren Kirchen unterstützen unsere Arbeit nach ihren Möglichkeiten. Ein nicht unerheblicher Teil kommt durch die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.

Ellensohn: Wir haben natürlich auch immer wieder Bedarf gerade durch hohe Kosten für den Fortbildungsbereich, da wir die Qualität der Seelsorge aufrecht und weiterführen wollen. Durch die verschiedensten EDV- und Internetbasierten Hilfsmittel haben wir immer wieder einen nicht zu unterschätzenden Investitionsbedarf. Gerade für diese Bereiche sind wir auf weitere Unterstützung und Spenden angewiesen.
Außerdem sind wir stets auf Menschen angewiesen, die bereit sind sich für den Dienst in der Telefonseelsorge ausbilden zu lassen. Demnächst wird wieder eine Informationsveranstaltung über die Telefonseelsorge stattfinden. Näheres entnehmen Sie bitte der Presse. Wir würden uns freuen, wenn sich Interessenten an unserer Arbeit einladen lassen.

In der Telefonseelsorge müssen Sie vieles hören, was mit Ängsten, Einschränkungen und Lebensbeschränkungen zu tun hat. Wie wirkt das Angebot der dieser Art der Seelsorge, da es ja keine Begegnung von Angesicht zu Angesicht gibt, wie kann sie hilfreich sein?

Overmans: Vielen Menschen tut es einfach gut, dass da ein Mensch ist, der ihnen vorurteilsfrei zuhört. Der sie ernst nimmt, vielleicht hilft, in verwirrenden Situationen zu strukturieren oder auch einmal Hinweise gibt auf eine Facheinrichtung.

Ellensohn: Für viele Anrufer ist gerade der Abstand durch das Telefon hilfreich besonders wenn sie wenig Möglichkeiten haben direkt in eine Beratungsstelle zu gehen. Und ich erlebe das Telefon als eine sehr gute Brücke, mit den Anrufenden, neue Wege und Perspektiven zu entdecken.

Können Sie noch etwas dazu sagen, wie Sie persönlich mit der Schwere Ihrer Aufgabe umgehen. Wie entspannen Sie, was sind ihre Steckenpferde?

Overmans: Die Schwere tragen vor allem unsere Mitarbeitenden. Ich selber bin seltener selbst am Telefon oder im Chat. Als gläubige Christin bekomme ich Kraft aus meinem Glauben. Außerdem habe ich eine wunderbare Familie allen voran mein Mann, der mich stützt und für mich da ist. Ich mache gerne Sport, lerne Klavierspielen und gehe mit meinem Hund spazieren und habe selber Supervision.

Ellensohn: Mir hilft die Überzeugung, dass wir alle in „ein Größeres Ganzes“ eingebunden sind, in dem auch Leid aufgehoben ist, dass wir Menschen nicht halten können. Im beruflichen Kontext sind mir die Supervision sowie eine geistliche Begleitung und die eigene Meditation sehr hilfreich. Von meiner persönlichen Lebensgrundlage her sind mir meine Familie und Freunde sehr wichtig.

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Pfarrerin Isabel Overmans (58) war lange Jahre in der Freiburger Uni-Klinik als Krankenhausseelsorgerin tätig. In Freiburg-Weingarten und –Rieselfeld war sie zuvor Gemeindepfarrerin. Die Theologin ist in Bioenergetik, Gesprächspsychotherapie und als geistliche Begleiterin ausgebildet und lässt sich aktuell zur Supervisorin ausbilden.

Diplom-Theologe Helmut Ellensohn (50) war in Offenburg Klinikseelsorger und Leiter der Citypastoral. Der Caritaswissenschaftler und Supervisor (DGfP) arbeitete vor dieser Tätigkeit als Dekanatsreferent. Seit 1. August 2012 ist er zudem Diözesanbeauftragter der Telefonseelsorge für die Erzdiözese Freiburg

Die Telefonseelsorge ist zu erreichen unter der kostenlosen Rufnummern 0800 1110111 oder 08001110222.
Zum Chat der Telefonseelsorge kommt man über die Seite www.telefonseelsorge.de
Die Homepage der Freiburger Einrichtung ist zu finden unter www.telefonseelsorge-freiburg.de

(Presseinfo: Evangelische Kirche in Freiburg, Günter Hammer, Pressesprecher, 25.01.2013)


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