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RegioTrends

Ortenaukreis - Lahr

28. Mar 2014 - 22:08 Uhr

Verabschiedung von Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn in Lahr - Rede von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller

Rede von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller
zur Verabschiedung von
Bürgermeister Langensteiner-Schönborn
am 28. März 2014 um 18:30 Uhr
im Bürgerhaus in Mietersheim


Begrüßung
Meine sehr verehrten Damen und Herren,

„Der Mensch ist ein zeitliches Wesen, das nur lebt,
indem es seine Welt um sich wandelt.“
Karl Jaspers (dt. Psychiater und Philosoph, 1883-1969)

Kommunalpolitiker, insbesondere Baubürgermeister, haben im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen die Möglichkeit, die Welt um sich deutlich sichtbar zu wandeln. Bürgermeister Langensteiner-Schönborn hat diese Möglichkeit beherzt ergriffen und in den neun Jahren seiner Amtszeit in Lahr Vieles verändert.

Die Konversion umfasst alle Dezernate, aber wichtige Bereiche sind Infrastruktur, Bauen und Wohnen. Diese Aufgaben wurden unter seinem Vorgänger Axel Lausch bereits in Angriff genommen und auf den Weg gebracht, in der Amtszeit von Bürgermeister Langensteiner-Schönborn konnten sie weitgehend abgeschlossen werden.
Zahlreiche militärische Altlasten wurden identifiziert und saniert. Das ehemalige Kasernenareal wurde zu einem attraktiven Wohnquartier umgestaltet. Mit großem Engagement hat sich Herr Langensteiner-Schönborn für die bestmögliche Entwicklung des Flughafenareals eingesetzt: In seiner Amtszeit erfolgte die Aufnahme der Stadt Lahr ins EU-Projekt Code 24. Zur Beseitigung von Engpässen beim Güterverkehr ist ein multimodales Logistik-Leistungszentrum Lahr vorgesehen, welches für die ganze Region ein enormes Wertschöpfungspotential bedeutet.

Nach dem Abarbeiten der vorgegebenen Konversionsziele erfolgten nun erste Schritte in eine selbst gewählte Richtung. Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist das Schaffen und Erhalten hoher Qualitäten für eine zukunftsfähige Stadt, in der die Menschen gerne leben, lernen und arbeiten. Dieses hohe Ziel kann ein Baubürgermeister nicht alleine erreichen, sondern er braucht dafür gute Mitarbeiter und ein gut organisiertes Dezernat sowie moderne Hilfsmittel.

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert und beschleunigt. Die moderne Verwaltung muss sich den veränderten Erfordernissen und Ansprüchen anpassen. Neue Hard- und Software wird angeschafft und neue Strukturen geschaffen. Lassen Sie mich drei Beispiele für solch neue Strukturen im Bereich der Bauverwaltung nennen:
Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse SAE wurde als schnell verfügbarer und arbeitsfähiger Krisenstab bei Großschadensereignissen oder sonstigen für die Verwaltung und/oder die Bevölkerung gefährlichen Situationen eingerichtet. Das auslösende Ereignis für die Einrichtung dieses Stabes war der Brand in der Eishalle im Jahr 2005.

Das Gebäudemanagement wurde als neue übergreifende Abteilung gebildet:
Alle städtischen Gebäude werden nun von einer Abteilung geplant, gebaut und bewirtschaftet. Ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit dieser Zusammenführung ist die Bestandsaufnahme der Schulgebäude und die daraus resultierende Prioritätenliste im Sanierungskonzept. Dies hat die Diskussion um Schulgebäudemaßnahmen sehr versachlicht. Ähnliche Prioritätenlisten sollen nun für alle städtischen Gebäude erstellt werden.
Als Hilfsmittel für die Verwaltung und Service für Bürger und Besucher wurde ein digitaler Stadtplan eingeführt. Dieses Geoinformationssystem (GIS) bildet koordinatengetreue Karten und Pläne mit zuschaltbaren Themen zu Grundstücksmarktdaten, Tourismus, Liegenschaften, Planung, Tiefbau, Umwelt und Verkehr ab.
Diese Veränderungen sind kein Selbstzweck, sondern dienen alle der grundsätzlichen Ausrichtung auf Qualität, hochwertige Gestaltung, nachhaltige Stadtentwicklung, Attraktivität der Innenstadt, hohe Wohn- und Lebensqualität für die Lahrer Bürger bei gleichzeitig sparsamem Umgang mit Ressourcen. Zur Erreichung dieser Ziele strebt die Verwaltung danach, die Arbeitsprozesse zu optimieren und das Verwaltungshandeln verlässlich zu gestalten.

Das Ergebnis dieser Anstrengungen zeigt die folgende beispielhafte Auswahl an Projekten des Dezernats III in den letzten 9 Jahren, also der Amtszeit von Bürgermeister Langensteiner-Schönborn.

Zunächst fallen mir dabei die Hochbauten ein, die natürlich die Stadt Lahr am augenfälligsten verändert haben:
Neben zahlreichen Schulerweiterungsbauten an der Schutterlindenbergschule, der Theodor-Heuß-Werkrealschule, dem Scheffelgymnasium, dem Max-Planck-Gymnasium und der noch umzusetzenden Planung für die Otto-Hahn-Realschule wurde das Spital komplett modernisiert und mit einem Anbau versehen.
Im sehr gelungenen neuen Bürgerhaus von Mietersheim dürfen wir heute Abend, nun ja, feiern kann man nicht sagen, Rückblick halten und miteinander sprechen trifft es eher.
Heute wird auch das neue Kino eröffnet und damit die große Baulücke am Urteilsplatz geschlossen. Darüber können wir uns freuen, und auch wenn das Kino kein städtischer Bau ist, hängt der Neubau der Kita Alleestraße auf dem gleichen Areal eng mit diesem Projekt zusammen. Auch die Kita Arche Noah hat einen Neubau erhalten, was zeigt, welche einen großen Anteil der Bildungsbereich an der Bautätigkeit der Stadt Lahr einnimmt.
Im kürzlich erschienenen“ Architekturführer Ortenaukreis“ sind 13 Lahrer Projekte enthalten, davon 7 städtische Baumaßnahmen. Das Titelblatt ziert das Max-Planck-Gymnasium. Das zeigt deutlich, dass hier keine reinen Zweckbauten errichtet wurden, sondern zeitgemäße und hochwertige Architektur.

Maßnahmen beim Tiefbau nimmt man oft nicht so wahr wie neue Hochbauten, außer, wenn man sich über eine Baustelle ärgert, dabei sind sie für die Lebensqualität der Bürger im Alltag oft noch wichtiger:
Gerade wird der letzte Mosaikstein der Innenstadtumfahrung mit dem Umbau des Friedrich-Ebert-Platzes umgesetzt. Dieser Stadtring, der die Innenstadt vom Verkehr entlastet, wurde 2003 beschlossen und 2005 bis heute stufenweise umgesetzt.
In den letzten Jahren wurden auch 6 Kreisel zur Verbesserung des Verkehrsflusses gebaut. Die Innenstadt wurde durch die Neugestaltung von Straßen und Plätzen (z.B. Kirchstraße, Kaiserstraße, Urteilsplatz) aufgewertet und auch in den Stadtteilen wurden zahlreiche Projekte verwirklicht. Außerdem wurde das Kanalnetz erweitert und saniert.

Zum Bereich der Stadtplanung möchte ich Ihnen einige Zahlen nennen:
In den letzten neun Jahren wurden 31 Bebauungspläne beschlossen bzw. geändert. Die Stadtentwicklung wurde mit vier Sanierungsgebieten vorangetrieben, wobei die Innenstadt-Südwest und die Albert-Schweitzer-Str. / Fröbelstr. festgesetzt und abgerechnet sind, die Nördliche Altstadt nahezu fertig und der Kanadaring als Projekt „Soziale Stadt“ in Vorbereitung ist.
Der Trend zum innenstadtnahen Wohnen und zur Nachverdichtung wurde aufgenommen und umgesetzt, was für eine lebendigere Innenstadt sorgt, Flächen- und Energieressourcen schont und Individualverkehr durch kurze Wege und gute Verfügbarkeit des ÖPNV vermindert.
Daneben wurden einige wenige Neubaugebiete zielgerichtet ausgewiesen, wie z.B. Hosenmatten und Heubühl als besonders attraktive Wohnlagen.
Auch Verkehrsthemen nahmen einen großen Raum ein, wie etwa das Rad- und Fußwegekonzept, der Lärmaktionsplan, das kürzlich vorgestellte Parkraumkonzept sowie das Langzeitthema Ausbau der Rheintalbahn, bei dem sich Bürgermeister Langensteiner-Schönborn mit großer Hartnäckigkeit den Plänen der Bahn widersetzte und mit vielen Mitstreitern aus der Region für eine autobahnparallele Trasse eintrat. Was zunächst wie ein Kampf gegen Windmühlen aussah, ist zur großen regionalen Bewegung Baden 21 geworden, und es gibt berechtigte Hoffnung, dass die autobahnparallele Trasse kommen wird.
Ein weiteres Großthema ist natürlich die Landesgartenschau 2018, dazu später mehr.

Im Bereich Umweltschutz sind die ehrgeizigen Anstrengungen der Stadt Lahr zum schonenden Umgang mit Ressourcen, die in das Integrierte Klimaschutz-Konzept eingeflossen sind, mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden.

Auch der BGL gehört zum Aufgabenbereich des Baubürgermeisters, wenn auch als Eigenbetrieb organisiert. Diese Eigenständigkeit drückt sich auch in einem überlieferten häufig geäußerten Zitat von Herrn Langensteiner-Schönborn aus: „Der BGL macht das schon.“

Nun zum Megathema der Stadtverwaltung im Allgemeinen und des Dez. III im Besonderen in den kommenden Jahren, der Landesgartenschau:
Die zweite Bewerbung um eine Landesgartenschau hatte im Dezember 2009 Erfolg: Lahr erhält den Zuschlag für die Landesgartenschau 2018 und Bürgermeister Langensteiner-Schönborn lässt seine Freude darüber durch den Rathausflur hüpfend heraus, wie Zeugen glaubhaft versichern.
Seit 2010 sind neben den gewöhnlichen Tätigkeiten alle Abteilungen des Dez. III sowie viele Abteilungen der beiden anderen Dezernate in zunehmendem Maße mit der Planung der LGS beschäftigt:
2010 erfolgte der Landschaftsplanerische Wettbewerb, 2011 gefolgt vom Brückenwettbewerb. Seither gab es zahlreiche Bürgerinformationen, ein Freundeskreis hat sich gegründet, die Bebauungspläne wurden erarbeitet und durchlaufen gerade das Festsetzungsverfahren. Die Hochbauten für den Bürgerpark sowie der See im Stegmattenpark wurden geplant, wobei uns Letzterer in den vergangenen Monaten einige Sorgen bereitete. Es mussten Alternativen zum geplanten Baggersee erarbeitet und den Gremien und der Bürgerschaft vorgestellt werden. Eine Bürgerbefragung zu dem Thema erreichte eine sehr gute Beteiligungsquote von über 30 % aller Befragten und brachte eine deutliche Mehrheit zugunsten eines Sees mit Bademöglichkeit zutage. Am kommenden Montag wird der Gemeinderat über die Art des Sees entscheiden. Noch vor den Kommunalwahlen folgen dann weitere Entscheidungen über Teile der Landesgartenschau und der Kosten- und Rahmenplan wird verabschiedet.
Lohn des hohen persönlichen, zeitlichen und finanziellen Aufwands durch Stadtverwaltung und Gremien soll ein großer Schritt voran in der Stadtentwicklung sein, die Stadt soll noch attraktiver für Bewohner und für Gäste und damit der Standort Lahr für die Zukunft gestärkt werden. Ohne die Landesgartenschau wäre das nur in wesentlich kleineren Schritten möglich gewesen.

Lieber Herr Langensteiner-Schönborn, die Landesgartenschau Lahr 2018 hat viele Väter, aber es ist unbestritten, dass man dem Kind den „Karl“ ganz gut ansieht! Jetzt lassen Sie das halbwüchsige Kind – sicher schweren Herzens – in der Obhut der glücklicherweise zahlreich vorhandenen weiteren Erziehungsberechtigten zurück.

So sehr wir Ihre Motive nachvollziehen können, eine neue berufliche Herausforderung und familiäre Wünsche mit der neuen Tätigkeit als Baubürgermeister in Konstanz zu verbinden, so ächzen wir doch etwas unter der Verantwortung für das Projekt Landesgartenschau, die uns durch die Vakanz im Baudezernat zu einem besonders arbeitsreichen Zeitpunkt zugefallen ist. Seien Sie aber versichert, dass wir alle gemeinsam dafür Sorge tragen werden, dass die Landesgartenschau Lahr 2018 ein Erfolg wird und den Standort Lahr nachhaltig stärken wird!

Für das in Lahr in den letzten Jahren Geleistete danke ich Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen und Ihrer Familie am neuen Wohnort in Konstanz alles Gute.

Schlussworte

- Es gilt das gesprochene Wort -


(Presseinfo: Sabine Nuvolin, Stadtverwaltung Lahr, vom 28.3.14)


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