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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Malterdingen

9. Mar 2015 - 15:56 Uhr

Asylbewerberheim Malterdingen: Wasserschaden geringer als befürchtet - Noch keine Hinweise auf fremdenfeindlichen Hintergrund

Einbruch in die Flüchtlingsunterkunft in Malterdingen - Nahmen zum Einbruch in die Flüchtlingsunterkunft Stellung (von links): Sozialreferentin Dr. Ulrike Kleinknecht-Strähle, Bürgermeister Hartwig Bußhardt, Landrat Hanno Hurth, Polizeisprecher Dirk Klose und Hajo Zeller, Leiter Sachbereich Sicherheitsaufgaben im Polizeipräsidium Freiburg.
Einbruch in die Flüchtlingsunterkunft in Malterdingen - Nahmen zum Einbruch in die Flüchtlingsunterkunft Stellung (von links): Sozialreferentin Dr. Ulrike Kleinknecht-Strähle, Bürgermeister Hartwig Bußhardt, Landrat Hanno Hurth, Polizeisprecher Dirk Klose und Hajo Zeller, Leiter Sachbereich Sicherheitsaufgaben im Polizeipräsidium Freiburg.
Am vergangenen Wochenende drangen ein oder mehrere Täter in ein Mehrfamiliengebäude in Malterdingen ein, drehten im Obergeschoss des Gebäudes zwei Wässerhähne auf und schraubten die Abflussrohre ab. Dadurch entstand an dem Gebäude, das in den nächsten Tagen als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden sollte, ein erheblicher Wasserschaden.
Ein Mitarbeiter einer benachbarten Firma entdeckte eine eingeschlagene Terrassentüre und verständigte den Bauhof der Gemeinde. Die Gemeinde informierte daraufhin die Polizei, die den Einbruch und den entstandenen Schaden aufnahm.
Aufgrund des erhöhten Medieninteresses informierten heute der Landkreis, die Gemeinde und die Polizei im Rahmen eines Pressegespräches über den aktuellen Stand.

Aufgrund der zukünftigen Verwendung des Gebäudes wurde bisher ein fremdenfeindlicher Hintergrund vermutet.
"Wir werden uns von unserer bisherigen Vorgehensweise bei der Unterbringung der Flüchtlinge nicht abbringen lassen", betonte Landrat Hanno Hurth gegenüber der Presse. Man halte weiterhin an der Politik der Transparenz fest und werde weiterhin die geplanten Standorte der Objekte bekanntgeben. Die Bürger des Landkreises hätten immer wieder Hilfsbereitschaft erkennen lassen und die Unterbringung von Asylbewerbern akzeptiert. Vor diesem Hintergrund sei eine fremdenfeindlich motivierte Tat auf das Schärfste zu verurteilen.

Bürgermeister Hartwig Bußhardt zeigte sich sehr verärgert über die Tat und den entstandenen Schaden. Er vermutet hinter dem Einbruch fremdenfeindliche Aspekte, obwohl es in der Gemeinde keinerlei Hinweise für eine Ablehnung der Flüchtlinge gäbe.
Immerhin gab Bußhardt bekannt, dass der Schaden wesentlich geringer sei, als zuerst von der Polizei vermutet. Vermutlich ist ein Schaden zwischen sechs- und achttausend Euro entstanden, korrigierte der Bürgermeister die Zahlen. Ursprünglich ging die Polizei von 50.0000 Euro aus.

Auch Architekt Bernd Schmidt, der für die Sanierung des Gebäudes plante, geht von einem Schaden unter 10.000 Euro aus.

Bürgermeister Hartwig Bußhardt: "In unserer Gemeinde gab es keinerlei Widerstände gegen die zukünftige Flüchtlingsunterkunft!" Lediglich habe ein Nachbar Bedenken gegen die Wohnungsnutzung im Gewerbegebiet angemeldet. Da es sich jedoch um ein Mischgebiet handelt, seien diese Bedenken ausgeräumt worden.

Auch der geplante Neubau eines weiteren Wohnheims sei vom Gemeinderat einstimmig beschlossen worden. Dieses Wohnheim wird direkt neben der jetzigen Unterkunft gebaut und soll Ende 2015 bezugsfertig sein.

In Malterdingen hat sich vor Kurzem ein Freundeskreis zur Unterstützung der Flüchtlinge gegründet, dessen nächstes Treffen am morgigen Dienstag geplant ist.
Durch den Wasserschaden werde sich die Ankunft der Flüchtlinge in Malterdingen zwar verzögern, jedoch müsse man die Planung im Landkreis nicht umstellen, gab Sozialreferentin Dr. Ulrike Kleinknecht-Strähle zu Protokoll.

Polizeisprecher Dirk Klose nahm zu den Ermittlungen Stellung. Bisher gäbe es keine Hinweise auf eine fremdenfeindlich motivierte Tat, so Klose gegenüber der Presse. Fremdenfeindliche Gruppierungen seien weder in der Gemeinde noch im Landkreis Emmendingen aktenkundig.
Gefragt, ob es sich auch um einen Dumm-Jungenstreich handeln könne, erklärte Klose, dass man in alle Richtungen ermittle. Die Kriminalpolizei habe Spuren sicher gestellt, denen nun nachgegangen werde. Zur Dauer der Ermittlungen wollte sich der Polizeisprecher nicht festlegen.

Das seit längerem leer stehende Gebäude war von der Gemeinde Malterdingen renoviert und als Flüchtlingsunterkunft an den Landkreis vermietet worden. In dieser Woche sollten die ersten Flüchtlinge in dem Gebäude einziehen.

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> In zukünftige Asylbewerberunterkunft eingedrungen - Wasserhähne aufgedreht, Abflussrohre weggerissen - Mehrere zehntausend Euro Schaden - Hinweise erbeten


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