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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

14. Dec 2015 - 17:08 Uhr

Die Klinik für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg leitet europäische Studie bei Patienten mit Lungenkrebs - Bestrahlungsstrategie soll verbessert werden um Operationen zu vermeiden

Abbildung A und B: Dargestellt ist eine 66j. Patientin mit einem Lungentumor (grüner Kreis), der in der PET/CT (A) leuchtet und
damit aktive Tumorzellen anzeigt. Die Patientin wurde stereotaktisch fraktioniert bestrahlt. Es wurde eine sehr
vorsichtige Dosierung gewählt, so dass trotz der Nähe zur zentralen Hauptschlagader keine Nebenwirkungen
beobachtete wurden. 1.5 Jahre nach der Behandlung findet sich im Bereich des ehemaligen Tumors nur noch
Narbengewebe (gelber Kreis in C und D), das keine Tumoraktivität mehr anzeigt (C).
Abbildung A und B: Dargestellt ist eine 66j. Patientin mit einem Lungentumor (grüner Kreis), der in der PET/CT (A) leuchtet und
damit aktive Tumorzellen anzeigt. Die Patientin wurde stereotaktisch fraktioniert bestrahlt. Es wurde eine sehr
vorsichtige Dosierung gewählt, so dass trotz der Nähe zur zentralen Hauptschlagader keine Nebenwirkungen
beobachtete wurden. 1.5 Jahre nach der Behandlung findet sich im Bereich des ehemaligen Tumors nur noch
Narbengewebe (gelber Kreis in C und D), das keine Tumoraktivität mehr anzeigt (C).

Lungenkrebs ist eine weit verbreitete Erkrankung, an der in Europa 2012 schätzungsweise 353.500 Menschen gestorben sind. Die sogenannten nicht-kleinzelligen Lungentumore machen etwa 80 Prozent aller Lungentumore aus und werden zumeist erst im fortgeschrittenen Stadium nachgewiesen. Die aktuelle herkömmliche Behandlung für Patienten mit Lungenkrebs im Frühstadium ist die Operation. Hierdurch kann der operierte Tumor in über 90 Prozent der Fälle lokal kontrolliert werden. Etwa ein Viertel der Patienten kann jedoch auf Grund von Begleiterkrankungen oder schlechtem Allgemeinzustand nicht operiert werden. Diese Patienten wurden bisher auf herkömmliche Weise bestrahlt. Durch die herkömmliche Strahlentherapie verbessert sich zwar die Überlebenschance, sie bleibt aber weniger günstig als nach Operation. Ziel der aktuellen Studie ist es, die Bestrahlungsstrategie bei dieser großen Gruppe von Patienten zu verbessern und dadurch den Tumor in der Lunge mit Strahl (und nicht mit Stahlskalpell) zu bewältigen.

Die Körperstamm-stereotaktische Strahlentherapie („stereotactic body radiotherapy“; SBRT) ist eine Bestrahlungstechnik, mit der hohe Dosen sehr genau auf einen Tumor verabreicht werden können, so dass das umgebende gesunde Gewebe geschont und damit mögliche Nebenwirkungen reduziert werden können. Diese Hochpräzisionsstrahlentherapie ermöglicht damit eine effiziente aber gleichzeitig gut verträgliche Tumorbehandlung, die zudem nur wenige Tage dauert. Die SBRT erzielte in der Behandlung von Lungentumoren in den letzten Jahren sehr gute Erfolge. „Tumore, die im Frühstadium isoliert in der Lunge liegen, können problemlos behandelt werden, hier ist sie mittlerweile Standardtherapie für nicht operierbare Patienten geworden“, sagt Prof. Dr. Ursula Nestle, Leitende Oberärztin der Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg und Studienkoordinatorin.

Tumore, die in räumlicher Nähe zu zentral gelegenen Organen wie dem Herzen, der Speiseröhre, den großen Blutgefäßen wie der Hauptschlagader oder auch den zentralen Atemwegen liegen, sind schwieriger zu behandeln, da die Bestrahlung solcher „zentraler“ Tumore mit hohen Dosen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen an diesen Risikoorganen führen kann. Viele Zentren in Europa bieten deswegen die SBRT für zentral gelegene Lungentumoren gar nicht als Therapiemöglichkeit an. Kleinere Analysen konnten jedoch zeigen, dass Hochpräzisionsbestrahlung mit etwas gemäßigter Dosierung für zentrale Tumoren mit geringen bis mäßigen Nebenwirkungen auch wirksam und durchführbar scheint. Dieses muss jedoch wegen des hohen Risikos im Rahmen groß angelegter klinischer Studien untersucht werden.

Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte multizentrische europäische LungTech-Studie (EORTC 22118-08113) untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit der SBRT bei zentral lokalisierten Lungentumoren im Frühstadium. In die Studie werden Patienten eingeschlossen, die auf Grund ihrer Begleiterkrankungen oder ihres Allgemeinzustandes nicht operierbar sind oder die Operation ablehnen: ,,Dieser Gruppe von Patienten wollen wir eine neue Chance geben. Ich bin zuversichtlich, dass durch die neue Behandlungsstrategie viele Patienten profitieren werden‘‘, sagt Prof. Dr. Ursula Nestle. Sie freut sich auf die gute Zusammenarbeit mit der EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer), unter deren Schirm die Studie durchgeführt wird. Die gut etablierte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Onkologie, Thorax-Chirurgie, Radiologie und Nuklearmedizin in Freiburg und der ganzen Studiengruppe ist für die Durchführung der Studie essentiell. So können auch wissenschaftliche Begleit-Projekte zu weiteren wichtigen Fragen im Kontext der Studie wie der Bildgebung nach Hochpräzisionsstrahlentherapie beantwortet werden. Insgesamt werden 23 erfahrene Therapiezentren aus sechs europäischen Ländern an der Studie teilnehmen, die Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg) ist hierbei führendes Zentrum: ,,Das ist mit Sicherheit kein Zufall. Die Aktivitäten von Frau Prof. Nestle im Bereich des Lungenkarzinoms sind auf der europäischen Ebene hoch anerkannt. Das ist nur eine von den verschiedenen Studien, die in der Freiburger Klinik für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum durchgeführt werden“, sagt Prof. Dr. Anca-Ligia Grosu, Ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde.

Finanziell unterstützt wird die Studie von der Deutschen Krebshilfe, Cancer Research UK, dem EORTC Academic Research Fund und den EORTC Radiation Oncology und Lung Cancer Groups.

(Presseinfo: Universitätsklinikum Freiburg, 14.12.2015)


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