Der Euro steht seit seiner Einführung als Bargeld zum 1. Januar 2002 wie kein anderes Symbol für den europäischen Einigungsprozess. Tatsächlich jedoch erscheint Europa seit Jahren als schwach und gespalten. „Die wichtigste Ursache für die derzeitigen Spannungen in Europa ist die Krise der Europäischen Währungsunion“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Eggert. Angesichts globaler politischer Herausforderungen sei ein handlungsfähiges und starkes Europa gerade aus der Sicht Deutschlands, dem derzeit wohl stärksten wirtschaftlichen Hegemon, von zentralem Interesse, so der Wirtschaftswissenschaftler von der Universität Freiburg. In Deutschland seien weite Teile der Bevölkerung dem Euro schon seit dem Vertrag von Maastricht von 1992 über die Europäische Union kritisch gegenübergestanden. Gleichwohl sei es eben dieser Vertrag gewesen, der die deutsche Wiedervereinigung in den Rahmen eines europäischen Integrationsprozesses eingebettet und damit politisch möglich gemacht habe. Neben seiner derzeitigen wirtschaftlichen Vormachtstellung und seiner geografischen Lage sei also auch die historische Entwicklung ein wichtiger Grund für das Interesse Deutschlands an einem gefestigten Europa.
Ursache der aktuellen Krise seien aus ökonomischer Sicht Handelsbilanzüberschüsse: Export-Einnahmen führten zu einem Habensaldo und dieses bilanztechnisch zwangsläufig zu einem Kapitalexport, der sich im Ausland in einer höheren Kreditvergabe von Banken niederschlage. „Obwohl die Ursache der Krise eindeutig ist, ist ihre Bekämpfung aufgrund unterschiedlicher Interessenlagen schwierig“, erklärt Eggert. So würden manche Unionsmitglieder den mangelnden Reformeifer vorwiegend in den südeuropäischen Ländern beklagen, andere hingegen Deutschland Wirtschaftsimperialismus vorwerfen. Daher sei die Krise der Europäischen Währungsunion trotz Bankenunion, Rettungsschirm und europäischem Schuldenregelwerk noch lange nicht ausgestanden.
„In Deutschland ist eine Positionsbestimmung erforderlich, die den eingeschränkten politischen Spielraum Deutschlands im Verband Europas ebenso berücksichtigt wie die Tatsache, dass ein wirtschaftlich starkes Europa wohldefinierte Haftungsregelungen benötigt.“ Klare Insolvenzregelungen für Staaten würden vermutlich nicht nur die gegenwärtigen Interessen Deutschlands einbeziehen müssen, sondern auch versicherungsähnliche Elemente gemeinschaftlicher Haftung beinhalten. „Ein planvoller Umgang Deutschlands mit Europa ist notwendig, um einen befürchteten Zusammenbruch des Euro-Systems und die übermäßige Haftung von Deutschland zu vermeiden“, betont Eggert. Denn bei einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche des Währungsraumes sei Inflation die geringere Gefahr im Vergleich zu einer möglichen Haftung. „Es braucht eine Diskussion über die Rolle von Deutschland in Europa. Der Jahrestag der Einführung des Euros könnte einen Anlass geben.“
Wolfgang Eggert ist Professor für allgemeine Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft am Institut für Wirtschaftstheorie und Finanzwissenschaften der Universität Freiburg. Er ist am besten per E-Mail erreichbar.
(Presseinfo: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg vom 22.12.16)
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Stadtkreis Freiburg - Freiburg
22. Dec 2016 - 15:00 UhrExpertendienst der Universität Freiburg: 15 Jahre Euro - Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Eggert über die politische Bedeutung der Währungsunion für Europa

Prof. Dr. Wolfgang Eggert.
Foto: privat
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