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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Emmendingen

19. Mar 2018 - 17:38 Uhr

Wenn die Abweichung von der Norm gefährlich wird - Autor und Journalisten Robert Domes besuchte die Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen

Robert Domes im Gespräch mit SchülerInnen der GHSE
Robert Domes im Gespräch mit SchülerInnen der GHSE

„Eine Gesellschaft kann man danach messen, wie sie mit den Schwächsten umgeht.“ Mit diesen Worten begrüßte Thomas Wolf von der Konrad-Adenauer-Stiftung die SchülerInnen und LehrerInnen der Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen (GHSE), die zur Lesung mit dem Journalisten und Buchautoren Robert Domes gekommen waren. Die UNESCO-Koordinatorinnen Marlies Raub und Monika Bresch konnten diese gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisieren. Robert Domes berichtete vom Entstehungsprozess und dem Inhalt seines Buches „Nebel im August“, in dem er das Leben des Sohnes einer jenischen Familie, Ernst Lossa, nachzeichnet, der 1945 der nationalsozialistischen Ideologie zum Opfer fiel. Diese verfolgte unter dem irreführenden Begriff „Euthanasie“ (dt. „der gute Tod“) die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, d. h. die Vernichtung von Menschen mit Behinderungen, psychischen Krankheiten oder anderen Abweichungen von der nationalsozialistisch angestrebten Norm.
Robert Domes, der neben seiner Autortätigkeit eine PR-Agentur betreibt und in der Aus- und Fortbildung von Journalisten tätig ist, erzählte, dass beim Schreiben jedoch nicht der grausame Tod Ernst Lossas im Zentrum stehen sollte, sondern dass er von des Jungen Leben berichten wollte. Deshalb habe er, nachdem er in jahrelanger Recherche die Fakten zum Leben des Jungen rekonstruiert hatte, „in dieses Gerüst aus Fakten Ernsts Leben eingepasst“, da erst die Erzählung des Lebens einen authentischen Bericht die Biographie einer Person geben könne, so berichtete Domes über seine Arbeit. Dass es Domes vor allem um das Leben des Jungen ging, wurde deutlich, als er ausgewählte Stellen aus seinem Buch „Nebel im August“ vorlas. Diese gewährte den ZuhörerInnen einen anschaulichen und tiefgründigen Einblick in das Leben und die Gedanken des Jungen, der in seinem Leben vielen Widrigkeiten ausgesetzt war und trotzdem durch seine Lebensfreude beeindruckte.
Bei einer an die Lesung anschließende Fragerunde zeigte sich, dass sich die SchülerInnen zum einen mit der Arbeitsweise eines Autoren, aber auch stark mit der Frage nach den Gründen der Euthanasie und den Tätern dieser Gräueltaten beschäftigten. Die Lebensgeschichte des Jungen Ernst Lossa und die zeitgeschichtlichen Hintergründe zu den Vorgängen in psychiatrischen Einrichtungen erhielt für die SchülerInnen durch die direkte Nachbarschaft der GHSE zu einer ebensolchen Einrichtung eine besondere Relevanz. Neben dem örtlichen Bezug warf diese Lesung auch Fragen zur aktuellen Situation im Gesundheitswesen und dem Umgang unserer Gesellschaft mit Krankheiten auf. Es kam hier die Frage auf, ob nicht die Umstände in Pflege- und Krankeneinrichtungen, der Umgang mit Krankheiten und Abweichungen von der gesellschaftlich erwarteten Norm, aber auch das gesellschaftliche Ansehen von psychischen Erkrankungen auch heute noch weit von dem entfernt ist, was man unter idealen Bedingungen sehen würde. So gelang es Robert Domes, durch die Auseinandersetzung mit seinem Buch, die Aktualität des besprochenen Themas hervorzugehen und so die SchülerInnen und LehrerInnen gleichermaßen zum Nachdenken anzuregen.

(Presseinfo: Tabea Haas, GHS in Emmendingen)


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