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28. Oct 2024 - 20:22 Uhr

Zentralverband Deutsches KFZ-Gewerbe erwartet Tatkraft und keine Symbolik vom Industriegipfel - Konkrete Maßnahmen zu Belebung der Automobilkonjunktur ist Bundesregierung trotz verschiedener Ankündigungen bislang schuldig geblieben


Einen Tag vor dem Industriegipfel bei Bundeskanzler Olaf Scholz drängt das Deutsche Kfz-Gewerbe auf konkrete Verbesserungen statt symbolischer Aktionen, um dem schleppenden Hochlauf der Elektromobilität die notwendigen politischen Impulse zu verleihen.

Die Kfz-Branche hat massiv in die Ausrüstung von Werkstätten und die Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten investiert, um die Elektrifizierung der Antriebe operativ voranzutreiben.

Konkrete Maßnahmen zur Belebung der Automobilkonjunktur ist die Bundesregierung trotz verschiedener Ankündigungen bislang schuldig geblieben. Am morgigen Dienstag hat der Bundeskanzler Vertreter der Industrie zu einem Expertengespräch geladen, allerdings ohne Beteiligung des für den Absatz der Fahrzeuge wichtigen mittelständisch geprägten Autohandel.

„Für unsere Betriebe führt die anhaltende Tatenlosigkeit der Politik bei der dringend benötigten Förderung der Elektromobilität dazu, dass unsere finanziellen Vorleistungen de-facto ihren Wert verlieren und zu sogenannten ‚Stranded Investments‘ verkümmern“, sagt Arne Joswig, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).

Das finanzielle Engagement des Kfz-Gewerbes zeigt sich auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Deutsche Werkstätten verfügen heute bereits über 15.000 System- und Hochvolttechniker sowie 180.000 Mechatroniker, die im Elektronikbereich ausgebildet sind. „Wir brauchen von der Politik dringend Verlässlichkeit und Planbarkeit. Ein Industriegipfel ohne den Mittelstand springt schlicht und einfach zu kurz. Mittelständische Betriebe haben im Vertrauen auf verlässliche Regierungsentscheidungen ihre Investitionen getätigt und brauchen Planungssicherheit. Wenn diese Unternehmen jetzt erkennen, dass Maßnahmen zur Ankurbelung der E-Mobilität ausbleiben, werden sie ihre Investitionen in diesem Segment wieder zurückfahren“, so Joswig.

Angesichts der dramatischen Kaufzurückhaltung bei Elektrofahrzeugen appelliert der ZDK an die Bundesregierung, Rahmenbedingungen zum Hochlauf der Elektromobilität zu schaffen, damit das Jahr 2025 zum „Jahr der Elektromobilität“ wird. Als ZDK haben wir selbst die Social Media Kampagne „Elektrisch ist Einfach“ gestartet, mit der wir seit September bei Tiktok, Instagram, X (vormals Twitter) und Facebook rund 1 Mio. Aufrufe erzielt haben.


Automobilstandort erhalten und ausbauen:
Zu den Ergebnissen der Jahreskonferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder erklärt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK): „Wir brauchen eine starke Automobilwirtschaft in Deutschland, um wieder wichtige Wachstumsimpulse für das ganze Land zu setzen. Statt Abwarten auf bessere Zeiten ist jetzt beherztes Handeln der Bundesregierung vonnöten, die die Warnsignale aus den Autoländern ernst nehmen muss.“

Wie die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder sieht auch der ZDK die geplante Reduktion des CO2-Flottengrenzwerts zum 1. Januar 2025 kritisch. Diese Maßnahme könnte zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden in der ohnehin angeschlagenen Automobilbranche führen, insbesondere durch mögliche Strafzahlungen bei Nichteinhaltung der Vorgaben. Der Verband fordert eine Revision der CO2-Grenzwerte und plädiert dafür, neben der Elektromobilität auch synthetische Kraftstoffe stärker als Teil der Lösung zu berücksichtigen. Der ZDK appelliert an die Bundesregierung, zügig Verhandlungen mit der EU-Kommission aufzunehmen, um diese Ziele zu erreichen.

Der ZDK fordert die Bundesregierung auf, die Nachfrage nach E-Fahrzeugen als auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur fördern. Der Verband betont die Notwendigkeit dauerhafter, planungssicherer Kaufanreize, um das nationale Ziel von mindestens 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 zu erreichen. Besonders wichtig ist dem ZDK dabei, dass auch junge gebrauchte Elektrofahrzeuge in mögliche Förderungen einbezogen werden. Dies würde dem Markt für gebrauchte E-Fahrzeuge, der derzeit unter einer Technologieskepsis der Verbraucher leidet, einen notwendigen Impuls verleihen. In diesem Zusammenhang begrüßt der ZDK die Anerkennung der Bedeutung standardisierter State-of-Health-Tests für den Batteriezustand von Gebrauchtwagen. Das Kfz-Gewerbe hat bereits eine Kooperation mit dem Anbieter Aviloo initiiert, um eine solche Überprüfung zu in allen Meisterwerkstätten anbieten zu können.

(Presseinfo: Schmolck GmbH, 28.10.2024)


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