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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

29. Oct 2024 - 11:01 Uhr

Industrie rechnet mit weiterer Verschlechterung der Konjunktur - Konjunkturumfrage der wvib Schwarzwald AG


Industrie rechnet mit weiterer Verschlechterung der Konjunktur - Konjunkturumfrage der wvib Schwarzwald AG

Der Umsatzrückgang mag weniger drastisch ausfallen als befürchtet, trotzdem blicken die Unternehmen der Schwarzwald AG sorgenvoll in die Zukunft. Denn auch der Frühindikator Auftragseingang zeigt noch keine Besserung an. Dies ist das Ergebnis der wvib-Konjunkturumfrage für die ersten neun Monate des Jahres.

wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer: „Es gibt längst keinen Grund zur Entwarnung. Die Unternehmen sind deutlich pessimistischer als noch vor drei Monaten. Wir sind noch immer mitten in der Krise.“

Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September 2024 meldeten die wvib-Mitgliedsunternehmen ein durchschnittliches Umsatzminus von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1 – Q3 2023: 6,7 Prozent plus). In der Umfrage zum ersten Halbjahr 2024 lag das Minus noch bei 7,2 Prozent. Auch in der Detailbetrachtung hat sich die Umsatzentwicklung deutlich verändert: 65,5 Prozent der Unternehmen meldeten gesunkene Umsätze, bei 29,3 Prozent der Befragten sind die Umsätze gestiegen.

Die Geschäftserwartungen sind dagegen deutlich negativer als zuvor: 16,7 Prozent rechnen in den nächsten sechs Monaten mit steigenden Umsätzen (1. HJ 2024: 23,2 Prozent), 45,1 Prozent erwarten keine Veränderung, wohingegen 38,2 Prozent mit einem Umsatzrückgang in den nächsten sechs Monaten rechnen (1. HJ 2024: 24,7 Prozent).

Abbildung 1: wvib-Geschäftsklima

Verrechnet man positive und negative Umsatzentwicklung, so erhält man einen Wert für die Geschäftslage der Unternehmen. Analog dazu ist die Geschäftserwartung der Saldo aus positiver und negativer Umsatzerwartung. Aus dem Mittel zwischen Geschäftslage und Geschäftserwartung bildet sich das wvib-Geschäftsklima.

Das wvib-Geschäftsklima liegt derzeit bei minus 29 Punkten. Das bedeutet eine erneute Verschlechterung. In der Halbjahres-Umfrage lag der Wert bei minus 21 Punkten. In der Umfrage vor einem Jahr lag das Geschäftsklima mit 3 Punkten noch knapp im Plus. Die Geschäftslage hat sich von minus 38,7 auf 36,2 leicht verbessert, während die Geschäftserwartungen mit minus 21,6 Punkten deutlich schlechter sind als zuvor (minus 1,5 Punkte).

Auch beim Frühindikator Auftragseingang schlägt sich die Krise deutlich nieder. In den vergangenen neun Monaten ist der Auftragseingang in den Unternehmen der Schwarzwald AG um 3,67 Prozent zurückgegangen.

Bei 53,4 Prozent der Unternehmen hat sich der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert (1. HJ 2024: 53,3 Prozent), bei 31,2 Prozent (1. HJ 2024: 31,9 Prozent) verbessert.

Immer weniger Unternehmen erwarten eine Verbesserung: Lediglich 15,7 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit steigenden Auftragseingängen. Vor drei Monaten waren es 19,9 Prozent. 53,8 Prozent rechnen mit keiner Veränderung, während 30,5 Prozent in den nächsten sechs Monaten sinkende Auftragseingänge erwarten (1. HJ 2024: 21,7 Prozent).

Der Kommentar von wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer: "Alte Gipfel und neue Höhen sind für viele nicht zu sehen. Umsätze und Auslastung sind unbefriedigend, die Auftragseingänge zaghaft. Auch die USA und China kämpfen, die Nachfrage ist weltweit schlecht. Am schlechtesten in Deutschland. Politischer Schlingerkurs und halbherziges Herumdoktern an Symptomen verspielen Vertrauen, sorgen für Verunsicherung und Ärger. Wenn Deutschland wieder auf Wachstumskurs kommen soll, müssen die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln deutlich verbessert werden. Daran sollte die Ampel arbeiten, statt planwirtschaftlichen Träumen nachzuhängen. Die schuldenfinanzierte Investitionsprämie von Robert Habeck würde die Situation verschlechtern.”

(Info: wvib Schwarzwald AG)


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