Am Sonntag, 22. April, wird vom Landkreis Emmendingen und der Stadt Waldkirch im Rahmen der Heimattage gemeinsam der „Waldtag“ veranstaltet. Warum ein solcher Waldtag gut ins Heimattagejahr passt, wie sich die Einstellungen zum Wald und dessen Bedeutung in verschiedener Hinsicht entwickelt haben und welche Rolle der Förster heute spielt, darüber gaben der Leiter der Abteilung Forst der Stadt Waldkirch Dieter Loos und der Leiter des Forstbezirks Waldkirch im Kreisforstamt Martin Moosmayer, Auskunft.
Welche Bedeutung hat der Wald heute in der Gesellschaft?
Moosmayer: Auf den Wald schauen sehr viele verschiedene gesellschaftliche Interessensgruppen. Das sind die holzverarbeitende Industrie, die Politik, die Naturschutzverbände, aber auch zunehmend die Freizeitnutzer. Als Förster versuchen wir, einen Interessenausgleich zu schaffen, wobei man in Einzelfällen priorisieren muss. Den Rahmen für unser Handeln setzt die Politik. Dabei sehe ich mich als Schutzpatron des Waldes, denn Bäume haben keine Stimme. Deshalb ist die Rolle des Försters als Moderator zwischen den verschiedenen Gruppen wichtiger denn je.
Loos: Der Wald wird von vielen Bürgerinnen und Bürger als sehr wertvoll erachtet, im Einzelnen sind die Kenntnisse jedoch sehr unterschiedlich. Unsere Gesellschaft ist auf die Städte fokussiert, sodass das Wissen um die Bewirtschaftung von Naturgütern zunehmend verloren geht. Beim Waldtag kann man einiges über die vielen Aspekte, die die Waldwirtschaft umfassen, erfahren.
Sie haben den Waldtag erwähnt. Wie kamen Sie darauf, gerade im Heimattagejahr einen Waldtag zu veranstalten?
Moosmayer: Für viele Menschen besteht eine direkte Verbindung von Wald und Heimat. Waldkirch trägt den Begriff ja in seinem Namen. Der Wald hat und hatte für die Bevölkerung von Waldkirch eine große Bedeutung, sei es als Raum der Ruhe und Erholung, sei es zum Beispiel als Filtersystem für den Trinkwasserschutz, sei es als Rohstofflieferant aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Rund 60% der Gemarkung sind mit Wald bedeckt, da bietet es sich an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Was erwartet die Gäste konkret?
Loos: Der Tag richtet sich an die ganze Familie. Es gibt zum einen für die Kinder ein waldpädagogisches Angebot, bei dem es darum geht, den Wald mit allen Sinnen zu entdecken und selbst mitzumachen. Unter dem Motto „Alte Waldgewerke“ geht es darum, wie die Waldwirtschaft früher aussah und wie der Wald sonst noch genutzt wurde. Unter anderem wird ein Holzrücker mit seinem Pferd vor Ort sein, es wird gezeigt wie die Rinde von Schäleichen für die Herstellung von Gerbstoffen genutzt wurde, wie man Holz von Hand haut und wie der Wald durch Waldweide und Streunutzung geschädigt wurde. Unter dem Begriff „Wald-Natur-Mensch“ werden aktuelle Themen wie beispielsweise Wildtiere in Deutschland vorgestellt und diskutiert. Außerdem präsentieren sich Vereine, die eng mit dem Wald verbunden sind.
Moosmayer: Die drei Themenbereiche verteilen sich auf insgesamt 24 Stationen, die alle betreut sind, denn wir möchten gerne mit unseren Gästen ins Gespräch kommen. Es gibt dabei zum Beispiel Stationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald oder zur Freizeitnutzung. Da derzeit Themen wie die Neueinwanderung von Wolf oder Luchs aktuell sind, gibt es auch dazu eine Station, die Sachinformationen vermittelt.
Wie sieht es denn mit Wildtieren in Waldkirch aus? Gibt es die bereits und was für Auswirkungen hat das?
Moosmayer: Im oberen Elztal gibt es beispielsweise Biber. Auf die Waldwirtschaft haben sie, obwohl sie Bäume „fällen“, kaum eine Auswirkung, denn es handelt sich fast ausschließlich um Weichholz entlang der Bachläufe. Die Wasser- und die Landwirtschaft sind dagegen schon betroffen. Da ist wiederum die Politik gefordert, einen entsprechenden Ausgleich zu schaffen.
Ist damit zu rechnen, dass auch im Wald um Waldkirch herum in Zukunft Wölfe auftauchen?
Moosmayer: Ja, das ist wahrscheinlich. In der Schweiz gibt es Wölfe und von Nordosten wandern ebenfalls Wölfe ein. In Niedersachsen haben sich im letzten Jahrzehnt mehrere Wolfsrudel etabliert. Da wird es nicht ausbleiben, dass es auch im Schwarzwald irgendwann Wölfe geben wird. Wir sind sozusagen „Wolfserwartungsland“.
Loos: Der Wolf ist dabei für mich, wie auch andere Rückwanderer, als eine Bereicherung für unsere Natur zu sehen. Gefahr droht ihm in erster Linie durch den Straßenverkehr und durch Wilderei. Als Förster sehe ich die Rückkehr des Wolfes positiv. Wichtig ist jedoch, dass die Viehalter mit den sich dadurch ergebenden neuen Herausforderungen nicht allein gelassen werden.
Moosmayer: Interessant ist auch, wie sich der gesellschaftliche Wandel an der Wolfszuwanderung zeigt. Anfang des 19. Jahrhunderts haben die Wölfe noch ernsthaft die Lebensgrundlage der Menschen bedroht. Da konnte das Überleben einzelner Familien im Winter noch von zwei Ziegen abhängen. Deshalb wurde der Wolf stark bejagt und damit in Deutschland ausgerottet. Mit dem Artenschutzdenken und den entsprechenden gesetzlichen Schutzkategorien hat sich das heute in eine völlig neue Richtung entwickelt. Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, mit diesen Wildtieren umzugehen.
Welche Rolle spielt der Naturschutz im Wald?
Moosmayer: Der Waldnaturschutz hat einen hohen Stellenwert für uns Förster. Von den europäischen Natura-2000-Schutzgebieten, von denen der größte Teil im Wald liegt, bis hin zu einzelnen schützenswerten Biotopen, reicht dabei die Bandbreite. Erst durch die richtige Pflege durch die Waldeigentümer und Förster werden die Wälder so gestaltet, dass die spezifischen Biotope oder Habitate entstehen beziehungsweise erhalten werden. Das wird beispielsweise im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung umgesetzt. Heute sind unsere Wälder nicht nur vorratsreicher als vor 100 Jahren, sondern auch vielfältiger. Naturnähe und Biodiversität sind wichtige Zielgrößen.
(Medieninfo: Stadtverwaltung Waldkirch)
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Kreis Emmendingen - Waldkirch
Sonntag, 22. April: Waldtag anlässlich der Heimattage Baden-Württemberg – Viele Nutzer, viele Interessen

Foto: Stadt Waldkirch, Martin Moosmayer und Dieter Loos
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